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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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streckte die Hand aus.
    »Bonnie Drysdale«, erwiderte die Frau, die ihre Hand nahm und die anderen der
    Gruppe vorstellte. »Oh, wir sollten uns beeilen. Unser Führer ist fertig.«
    Claire knipste die Taschenlampe an und folgte Bonnie Drysdale in den Tunnel. Am
    Anfang war das Wasser kaum knöchelhoch, doch schnell stieg es bis zu Claires
    Schenkel an.
    »Bonnie, sag mir noch einmal, warum wir das tun!« Die Stimme von Mrs. Bybee
    schallte von den nassen Steinwänden zurück.
    »Weil du Jerusalem nicht gesehen hast, ohne in Hezekiahs Tunnel gewesen zu sein«,
    rief Bonnie und lachte. »Wo ist dein Abenteuergeist? Diese Geschichte kann man zu
    Hause gut erzählen.«
    »Wenn Bonnie sie erzählt, wird sie zu einer Horrorstory werden, in der wir knapp
    mit dem Leben davongekommen sind«, sagte ihr Mann Owen.
    Claire war beeindruckt von der mächtigen Felswand, auf die sie den Strahl ihrer
    Taschenlampe gerichtet hatte. Ein platschendes Geräusch hinter ihr lenkte plötzlich
    ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie leuchtete mit der Lampe auf die Stelle, von wo es
    gekommen war. Der Eingang war nicht mehr zu sehen. Doch es hatte sich so
    angehört, als hätte jemand den Tunnel hinter ihr betreten. Nein, niemand war da.
    Vielleicht hat sich nur ein Stein aus einer Felsnische gelöst, dachte sie, oder ein Fisch ist an die Wasseroberfläche getaucht. Gibt es überhaupt Fische hier? Sie würde den
    Führer fragen, wenn sie zu der Gruppe aufgeschlossen hatte.
    Sie drehte sich wieder um und ging weiter. Die Lampen der Engländer waren kaum
    noch zu sehen, und Claire bemerkte, dass sie schon weiter entfernt waren, als sie
    gedacht hatte. Claire überkam ein unbehagliches Gefühl, und sie ging, so schnell sie konnte, um die Gruppe einzuholen. Ihre Schuhe quietschten vor Nässe bei jedem
    Schritt, und das Platschen des Wassers beim Vorwärtsgehen übertönte jedes andere
    Geräusch.
    »Warten Sie auf mich!« rief sie, aber die anderen unterhielten sich, so dass Claire
    nicht sicher war, ob man sie gehört hatte. Zum erstenmal fragte sie sich, ob es
    wirklich eine gute Idee gewesen war, allein den Tunnel zu besichtigen.
    Plötzlich stolperte sie, schaffte es aber gerade noch, sich mit beiden Händen an der Wand festzuhalten. Einen Moment lang blieb sie stehen, um Atem zu holen.
    Wenigstens waren die Lichter nicht mehr ganz so weit entfernt. Claire wollte nicht,
    dass der Abstand wieder größer wurde, straffte sich und ging weiter.
    Aber kaum war sie ein paar Schritte gegangen, da zog jemand sie von hinten an der
    Bluse und zerrte sie im nächsten Moment herunter. Claire verlor die Balance, und
    noch ehe sie sich's versah, wurde ihr Kopf unter Wasser getaucht. Sie
    kämpfte in panischer Angst dagegen an, aber zwei kräftige Hände packten sie und
    hielten sie unten. Irgend jemand versuchte sie umzubringen!
    Panik stieg in ihr hoch. Sie bekam keine Luft mehr und versuchte verzweifelt mit
    Händen und Füßen, nach oben zu kommen. Trotz ihrer Angst bemerkte sie, dass ein
    Arm auf ihre Brust drückte, und mit aller Kraft biss sie hinein. Der Arm verschwand, und sie tauchte keuchend auf. »Hilfe!« schrie sie, aber es klang erstickt und leise.
    Wenigstens hatte sie jetzt Grund unter den Füßen, und sie hetzte weiter, weg von
    der unsichtbaren Gefahr. »Hilfe!« Diesmal klang ihre Stimme kräftiger, und sie sah
    ein Licht auf sich zukommen.
    »Miss Weston, alles in Ordnung?« Es war Bonnie Drysdales Stimme. Claire
    bekämpfte eine hysterische Anwandlung und eilte auf Bonnie zu. »Da ist jemand!
    Jemand hat versucht, mich zu ertränken!« rief sie im Laufen.
    Mittlerweile kamen alle zu ihr zurück. Claire schaute hinter sich, aber niemand war
    zu sehen. Sie holte tief Luft und lehnte sich erschöpft an die Tunnelwand. In diesem Moment hatten Bonnie Drysdale und ihr Mann Owen sie erreicht.
    »Was ist passiert?« fragte Owen.
    »Jemand hat mich von hinten angefallen«, sagte Claire. »Er hat mich unter Wasser
    gedrückt und mich fast ertränkt. Ich.«
    Die anderen waren ebenfalls angekommen und leuchteten mit ihren Lampen den
    Tunnel entlang. »Da ist niemand«, sagte der Führer, ein schlanker dunkelhaariger
    Mann, der Claire nachdenklich musterte.
    »Er muss zurückgegangen sein«, meinte Claire, die die zweifelnden Blicke der
    anderen auf sich ruhen fühlte. Erschauernd strich sie sich das nasse Haar aus dem
    Gesicht. »Ich versichere Ihnen, dass jemand da war. Ich habe ihn in den Arm
    gebissen.«
    Der Führer schüttelte den Kopf, so als

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