Tiffany Duo 40
wohligen Seufzer ihren aufreizenden
Zärtlichkeiten. Was sie da mit ihm machte, tat so gut, und es konnte nur zu einem
einzigen Ziel führen. Aber das wollte er noch eine Weile hinauszögern.
»Du hast recht«, gab er zu. »Ich beschloss, dich auf der Ranch gefangen zuhalten.
Aber das werde ich nie wieder
versuchen.«
»Ich laufe dir bestimmt nicht davon«, beteuerte sie. »Hier finde ich alles, was ich mir wünsche. Und du hast auch recht.« »Inwiefern?«
»Im Bett kann man sich am besten versöhnen.«
8. KAPITEL
Ray verkaufte einen Teil der Herde zu einem besseren Preis, als er erwartet oder
auch nur gehofft hatte. Da immer mehr Amerikaner auf ihre Cholesterinwerte
achteten, bemühte er sich seit einigen Jahren, Rinder mit magerem, aber trotzdem
saftigem Heisch zu züchten. Jetzt machte sich die langwierige Arbeit endlich bezahlt.
Mit grimmiger Befriedigung brachte er die fällige Rate für seinen Kredit auf die Bank.
Er hatte noch genug Geld übrig, um die Herde im nächsten Frühjahr zu vergrößern.
Außerdem wollte er einige Geräte reparieren lassen, mit deren mangelhafter
Funktion er sich schon lange herumplagte. Bisher hatte er sich die Reparaturkosten
nicht leisten können.
Und gelegentlich würde er Madelyn zum Essen ausführen. Es ärgerte ihn, dass er ihr
bisher nichts anderes geboten hatte als Kaffee und Kuchen in Floris' Bar. Er wollte
sie verwöhnen, in schicke Restaurants einladen, ihr Kleider und Schmuck kaufen - all die Dinge, die er früher für selbstverständlich gehalten hatte. Sicher, die Ranch war noch lange nicht so ertragreich wie in ihren Glanzzeiten, aber Ray war auf dem
besten Weg zu neuen Erfolgen - und endlich wieder in den schwarzen Zahlen.
Madelyn begleitete ihn nach Billings, als er seine Bank aufsuchte. Er dachte, sie
würde gern einkaufen gehen. Da er mit jedem Tag deutlicher erkannte, wie sehr sie
sich von Alana unterschied, akzeptierte er ihr Faible für Mode. Diese
Neigung zeigte sich sogar in der Art und Weise, wie sie sich für die Arbeit auf der
Ranch anzog, auch wenn sie nur Jeans und ein Hemd wählte. Die Jeans saßen so
knapp, dass sein Blutdruck stieg. Und das Hemd sah so stilvoll aus, als stammte es
aus Paris.
Am besten gefiel sie ihm, wenn sie eines seiner Hemden trug. Sie schloss keinen
einzigen Knopf, sondern verknotete die Zipfel in der Taille. Darunter hatte sie keinen BH an. Dieser Provokation vermochte er nur selten zu widerstehen, und das wusste
sie. Zuerst schob er eine Hand unter das Hemd, dann streifte er es von ihren
Schultern, und sie liebten sich, wo immer sie gerade waren.
Sie kaufte tatsächlich ein, aber es gelang ihr wieder einmal, ihn zu überraschen.
Nachdem sie Jeans und Unterwäsche für ihn erstanden hatte, erklärte sie, nun wolle
sie nach Hause fahren. »Ich weiß nicht, wie ich jemals eine Großstadt wie New York
ertragen konnte«, bemerkte sie und beobachtete den dichten Verkehr von Billings.
»Hier ist es schrecklich laut.«
Verwundert hob er die Brauen. Billings hatte weniger als siebzigtausend Einwohner,
es gab keine Drogenszene und kaum Kriminalität, höchstens Raufereien in Kneipen.
Nein, Madelyn war nicht so wie Alana, die Billings als Kuhdorf betrachtet hatte. Für sie existierten nur Städte wie New York, London, Paris, Rom und Los Angeles. Sonst
fand sie nirgendwo die kultivierte Eleganz, die sie für ihr Amüsement brauchte.
Madelyn war tatsächlich froh, als sie auf die Ranch zurückkehrten. Hier bin ich am
glücklichsten, dachte sie. Sie genoss den stillen Frieden, der durch die Nähe zur
Natur entstand. Außerdem war dies jetzt ihr Heim.
Sie kamen am Nachmittag an, und Ray zog sich um, ehe er an seine Arbeit ging. Es
war noch zu früh, um mit den Vorbereitungen für das Abendessen zu beginnen, und
so setzte sich Madelyn auf die Verandaschaukel.
Allmählich begann der Herbst, die Hitze des Sommers ließ nach. Ray hatte gesagt,
manchmal würde es schon im Oktober schneien. Vermutlich waren die Tage, wo sie
noch auf der Veranda sitzen konnte, gezählt. Trotzdem freute sie sich auf den
Winter, so beschwerlich er auch werden mochte. Die Tage würden kürzer sein, die
Nächte lang. Bei diesem Gedanken lächelte sie.
Ray kam aus dem Haus, nachdem er sich umgekleidet hatte, und fand Madelyn auf
der Schaukel. Die Pflicht kann noch ein bisschen warten, entschied er und nahm
neben ihr Platz. Er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich, so dass sie den Kopf an seinen Hals
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