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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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den alten Damen in den Davis Apartments, genau wie du. Ich habe noch
    nie gehört, daß sie über irgend jemanden etwas Schlechtes gesagt hätte."
    "Mag sein, daß ich ihr deswegen nicht traue. Jeder Mensch ohne den geringsten
    erkennbaren Zug von Boshaftigkeit hat eine Menge zu verbergen."
    "Nun, dann brauchen wir uns in bezug auf Nick wenigstens keine Gedanken zu
    machen. Seine Boshaftigkeit sieht man ihm schon von weitem an."
    "Ich halte ihn nicht für boshaft, Sybil, höchstens für ein wenig... streitlustig. Ich glaube, wenn man ihn richtig anpackt, kann er ganz zahm sein."
    Wieder spürte Sybil Gereiztheit in sich hochsteigen. "Na, dann tu dir keinen Zwang an."
    "Nicht ich, Handchen. Er ist nicht meinetwegen nach Danbury gekommen."
    "Er ist wegen niemandem nach Danbury gekommen, sondern einzig und allein, um
    Forschungsarbeit zum Thema Wassersuche durch Rutengängerei anzustellen."
    "Das meint er", erwiderte Dulcy und lächelte heiter. "Und inzwischen macht sich der arme Mann gerade eine Dose Büchsenfleisch zum Abendbrot auf. Findest du, daß ist
    fair einem Neuankömmling gegenüber, vor allem, wenn du einen Topf
    Hühnerfrikassee im Kühlschrank hast?" "Das Leben ist nun mal nicht fair", murrte Sybil. "Das kommt ganz darauf an, wie du dich verhältst." Dulcy erhob sich. "Bring ihm etwas zu essen, Sybil. Ich habe für dich eingeheizt, die Hunde gefüttert und
    nach draußen ge lassen, also hast du weiter nichts mehr zu tun. Sei doch so lieb und
    nett wie sonst auch immer."
    "Zu jemandem wie Nicholas Fitzsimmons?" widersprach Sybil, aber sie war schon fast überredet.
    "Gerade zu jemandem wie Nicholas Fitzsimmons. Nichts geschieht ohne Grund,
    Sybil. Sein Hiersein hat einen bestimmten Sinn, und es gibt einen Menschen, der
    seine Lektion daraus zu lernen hat."
    "Und du glaubst, dieser Mensch bin ich?" fragte Sybil düster und folgte Dulcy zur Tür. Die Hunde tappten hinter ihr her.
    "Es wäre eine Möglichkeit."
    "Ich sollte gar nicht auf dich hören."
    "Nein, und du solltest auch nicht auf Leona hören, sondern nur auf deine innere
    Stimme."
    Sybil startete einen letzten Versuch. "Meine innere Stimme rät mir, ins Bett zu
    gehen und Nick Büchsenfleisch essen zu lassen."
    Dulcy lächelte wieder auf ihre geheimnisvolle, bezwingende Weise, und Sybil
    wunderte sich, wie Nick diesem Lächeln hatte widerstehen können. "Rät sie dir das wirklich?"
    Sybil gab auf. "Nein, und das weißt du auch ganz genau. Meine innere Stimme sagt mir, ich solle mich umziehen, mich frisieren und zur Black Farm fahren."
    "Braves Mädchen. Du solltest dieser Stimme öfter Gehör schenken." Dulcy trat in die kalte Nachtluft hinaus.
    "Du hast mir noch immer nicht gesagt, warum du Leona nicht magst", rief Sybil ihr nach.
    Dulcy antwortete nicht. Sie winkte nur und stieg dann in ihr Auto.
    Sybil ging wieder ins Haus und schloß die Tür hinter sich. "Ich will nicht noch einmal nach draußen!" beklagte Sybil sich laut. "Ich könnte ihn natürlich anrufen.
    Wahrscheinlich hat er längst gegessen, schließlich ist es schon..." Sie sah auf die Uhr auf dem Kaminsims. "Viertel vor sechs. Bestimmt hat er auch keine Lust mehr auf
    Besuch. Wenn Leona und Dulcy ihm etwas gebracht haben, dann sicher auch noch
    andere Leute. Er braucht vermutlich gar nichts mehr." Kermit bewegte sich im
    Schlaf. "Schon gut, schon gut, ich rufe ihn an."
    "Kein Anschluß unter dieser Nummer..."
    Verärgert legte Sybil den Hörer auf. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, ihr fiel
    sofort ein, daß das ihre Schuld war. Es war ihre Aufgabe gewesen, den Anschluß auf
    der Black Farm anzumelden, sie hätte das schon vor zwei Wochen tun sollen, als sie
    das erstemal von Nicks bevorstehender Ankunft erfahren hatte. Jetzt gab es keine
    andere Alternative mehr, sie mußte zu ihm fahren, und sei es auch nur, um ihm die
    Panne mit dem
    Telefon zu erklären.

    ***
Nick starrte frustriert auf den Telefonhörer in seiner Hand. Warum war er bloß nicht
    so clever gewesen, es schon früher zu probieren, als er noch Zeit gehabt hatte, nach
    Danbury zur Telefongesellschaft zu fahren? Um diese Zeit war das Büro bestimmt
    längst geschlossen, er konnte sich also die beschwerliche Fahrt durch Nacht und
    Schnee sparen.
    Sicher, statt an der Straße nach links Richtung Danbury zu fahren, konnte er auch
    rechts abbiegen. Irgendwo am anderen Ende der Straße, anderthalb Meilen
    entfernt, wie sie gesagt hatte, wohnte Sybil Richardson mit ihren Killerhunden. Er
    konnte bei ihr aufkreuzen,

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