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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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wir nicht Waffenstillstand schließen?"
    "Geht das bei geschiedenen Pärchen?" fragte sie zurück und sah zu, wie er sein Glas zwischen den Fingern drehte.
    "Zumindest bei reifen erwachsenen Menschen."
    "Ach richtig, das sind wir ja. Und außerdem bist du ja auch genug Leibwächter,
    stimmt's?" Sie trank von dem Wein und fühlte, wie sie allmählich müde wurde.
    Vielleicht sollte sie aufhören zu trinken. Das lag nur daran, daß sie in Dons Nähe so unruhig war. Seine männliche Ausstrahlung war so erotisch und deshalb gefährlich.
    Der Kellner trug das Geschirr weg und brachte ihnen Kaffee. Er bot ihnen noch ein
    Dessert an, aber sie lehnten ab.
    "Vergiß die Schlüssel nicht", erinnerte Kaylie Don, als er nach seiner Kreditkarte griff.
    "Welche Schlüssel?"
    "Unsere Abmachung. Die Schlüssel zu meinem Haus."
    "Ach richtig." Er holte den Schlüsselbund hervor und machte zwei Schlüssel davon los, die er ihr über den Tisch zuschob. "Bitte sehr. Vordertür und Garage."
    Sie konnte es kaum glauben, als sie die Schlüssel in die Handtasche steckte. "Ganz ohne Tricks?"
    Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte er, doch dann sagte er: "Ohne Tricks."
    Kaylie kam sich schlecht vor, weil sie ihm nicht vertraut hatte. Wieso konnte sie
    dieses Mißtrauen ihm gegenüber nicht ablegen? Vielleicht liegt es daran, dachte sie,
    daß ich mich in seiner Nähe nicht einmal auf mich selbst verlassen kann.
    Kaylie und Don gingen aus dem Restaurant. Die Mchtluft war mild und sternklar. Nur
    noch undeutlich zeichneten sich die Bergspitzen gegen den dunklen Himmel ab. Don
    öffnete die Jeeptür für Kaylie, und sofort sprang Franklin auf den Beifahrersitz. Er
    knurrte leise, als Don ihm befahl, nach hinten zu gehen.
    "Du sitzt auf seinem Platz", erklärte Don. Während Kaylie einstieg, ließ Franklin sie nicht aus den Augen.
    "Ich fühle mich nicht direkt sicher."
    "Keine Sorge, er mag dich."
    "Ach ja? Na, wenn du es sagst."
    Nachdem sie losgefahren waren, schaltete Don das Radio an, und bei der langsamen
    Musik, dem eintönigen Dröhnen des Motors und dem sicheren Gefühl, bei Don zu
    sein, fühlte Kaylie sich so zufrieden wie seit Jahren nicht mehr.
    Vom Wein schläfrig lehnte sie den Kopf gegen die Scheibe. Die Straße führte in
    ständigen Kurven durch dichten Kiefernwald. Hin und wieder konnte sie über den
    Bäumen den Mond und die Berge sehen.
    Sie lehnte sich in den Sitz zurück und schloß die Augen. Im Radio lief gerade ein
    langsamer Song, der zur Zeit ihrer Ehe ein Hit gewesen war. Kaylie stellte rasch
    einen anderen Sender mit klassischer Musik ein. Es war besser, keine Erinnerungen
    aufkommen zu lassen. Sie würde sich einfach auf die Musik konzentrieren.
    Allmählich entspannten sich ihre Muskeln, und sie atmete tief durch, weil sie nicht
    einschlafen wollte.
    Doch kurz darauf nickte sie ein.

    ***
Aus dem Augenwinkel betrachtete Don Kaylie. Er bemerkte an ihrer Haltung, daß sie
    eingeschlafen war. Ihre Brüste hoben und senkten sich in gleichmäßigen, ruhigen
    Atemzügen.
    Zehn Minuten vergingen, ohne daß sie sich bewegte. Jetzt oder nie, dachte Don, als
    er die Abzweigung erreichte. Er bog nach Osten von der Straße ab und fuhr in die
    Berge.
    Möglich, daß sie ihn dafür hassen würde, daß er sie hinterging und für sie die
    Entscheidung traf, aber er mußte diese Gelegenheit einfach nutzen. Er runzelte die
    Stirn und konzentrierte sich auf die schmale Straße, die durch den dichten Wald
    führte. Wach bitte nicht auf! flehte er innerlich. Die Zeit verging, und er hatte das Gefühl, kaum voranzukommen.
    Fast eine Stunde brauchte er, bis er an der alten Holzfällerstraße ankam. Dennoch
    verlangsamte er den Jeep, fuhr
    um eine scharfe Kurve und schaltete einen Gang tiefer. Von hier an wurde die
    Straße unebener und war mit Schotter bedeckt.
    Don fuhr langsam, aber nicht langsam genug. Nach nicht einmal vier Kilometern
    wachte Kaylie auf.
    Der Jeep holperte über einen größeren Stein, schwankte zur Seite, und Kaylie
    seufzte auf. Sie streckte sich, unterdrückte ein Gähnen und blinzelte. "Wo sind wir?"
    "Noch nicht in Carmel."
    "Das sehe ich auch", erwiderte sie und rollte die Schultern. Angestrengt versuchte sie, in der Dunkelheit draußen etwas zu erkennen. "Ist das hier ein Park?"
    "Nein."
    "Don?"
    Er spürte, daß sie sich ihm jetzt ganz zuwandte. Einen Augenblick hörte er nichts
    außer dem Motorengeräusch und der leisen Musik aus dem Radio.
    Schließlich räusperte sie sich. "Wir fahren gar nicht

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