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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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vollkommen ausgebucht war, so hätte sie es dennoch nicht
    bezahlen können. Außerdem sehnte sie sich verzweifelt danach, endlich nach Hause
    zu kommen. Dafür nahm sie auch eine Nacht auf dem Flughafen und eine Fahrt
    durch den Schneesturm in Kauf.
    "Ich nehme den Flug", erklärte sie ruhig. "Zwei Stunden, sagten Sie?"
    "Vorläufig", lautete seine wenig ermutigende Antwort.
    "Danke." Sybil sah sich nach einem geeigneten Sitzplatz um. Der andere Passagier hatte sich bereits den besten ausgesucht, von dort aus konnte man die
    Landebahnen überblicken. In einer solch unwirtlichen Nacht hatte Sybil jedoch nicht
    das Bedürfnis, Kontakte zu knüpfen. Obwohl sie sich wunderte, wo um alles in der
    Welt der Mann diesen köstlich duftenden Kaffee aufgetrieben hatte.
    Seufzend setzte sie sich in die Reihe hinter ihm und suchte in ihrer Tasche nach dem
    kitschigen Roman, den sie angefangen hatte. Der Mann vor ihr bewegte sich, aber
    sie hielt den Kopf gesenkt. Sie wollte nicht seine Aufmerksamkeit erwecken und
    hatte auch keine Lust, einen zweifellos einsamen Geschäftsmann bei seiner Suche
    nach Ablenkung zu ermutigen.
    Es half nichts. Sie spürte ganz deutlich seine Gegenwart. Sie sah, wie er aufstand, an seiner Sitzreihe entlangging, am Anfang ihrer Reihe kurz stehenblieb und dann
    zielstrebig auf sie zukam. Sybil senkte den Kopf noch tiefer und war fest
    entschlossen, den Mann zu ignorieren.
    Er ließ sich auf den Sitz neben ihr fallen. Aus dem Augenwinkel heraus registrierte
    Sybil lange Beine in eleganten Hosen aus reiner Schurwolle, und teuren,
    handgefertigten Lederstiefeln. Nun, wenigstens kein Landstreicher. Langsam hob sie
    den Kopf und wandte sich um, um dem Störenfried einen wütenden Blick
    zuzuwerfen.
    "Möchtest du etwas Kaffee?" fragte Nicholas Fitzsimmons.
    Sybil stockte der Atem.

7. KAPITEL
    Nicks erster Eindruck war, daß Sybil erbärmlich schlecht aussah. Sie hatte Ringe
    unter den Augen, ihr Gesicht war blaß, und ihre Lippen bebten leicht, als sie ihn jetzt fassungslos ansah. Wenn er sich nicht täuschte, dann hatte sie irgendwann während
    der letzten vierundzwanzig Stunden geweint, und zwar sehr. Am liebsten hätte er sie
    in die Arme genommen und gehalten, bis sie nicht mehr so verloren aussah und
    wieder zu dem Temperamentsbündel wurde, das ihm so vertraut geworden war.
    Aber das tat Nick natürlich nicht. "Kaffee?" fragte er erneut und hielt ihr den Styroporbecher hin. "Für so ein Flughafengebräu schmeckt er gar nicht mal
    schlecht."
    Sie überhörte seine Frage. "Woher wußtest du, daß ich hier sein würde?" Das war ein ganz klarer, unverhohlener Vorwurf.
    Er schmunzelte. "Da ist doch schon wieder eine unerhörte Selbstüberschätzung! Ich hatte nicht die geringste Ahnung, daß du hier sein würdest, wie auch? Du sagtest
    mir, du wolltest erst Mittwoch zurückkommen. Wie hätte ich also darauf kommen
    können, dich heute hier im Logan Airport um ..." Er sah auf seine Uhr. "Um halb zwei nachts zu treffen?"
    Das kurz aufgeflackerte zornige Funkeln in ihren Augen verflog, sie wirkte wieder
    blaß und niedergeschlagen. "Da hast du recht."
    "Nun?"
    "Nun, was?"
    "Möchtest du etwas Kaffee? Und verrätst du mir jetzt vielleicht, was du hier
    machst?"
    "Nein."
    "Keinen Kaffee?" fragte Nick erstaunt nach.
    Sybil nahm ihm den Becher aus der Hand, trank einen ordentlichen Schluck und
    brachte ein schwaches Lächeln zustande. "Nein, ich werde es dir nicht verraten."
    Ein schwaches Lächeln war immer noch besser als gar nichts. "Möchtest du vielleicht wissen, warum ich hier bin?"
    "Ich nehme an, du bist zu Besuch nach Hause gefahren", erklärte sie gleichgültig, es schien sie eindeutig nicht zu interessieren.
    Gut, wenn sie das annahm, dann war das in Ordnung. Nick war an diesem
    Wochenende nach Boston geflogen, einzig und allein, um Ray bei seiner Suche nach
    Informationen über Leona Coleman etwas anzutreiben. Bisher hatten sie noch nichts
    herausfinden können, aber Nick knüpfte große Hoffnungen an den Hinweis auf den
    mysteriösen "James Longerman, 32650". Ray konnte ihm nichts versprechen. Ein messerstechender Mörder machte gerade Boston unsicher, und alle Hilfskräfte,
    sowohl menschliche als auch Computer, waren ununterbrochen im Einsatz. Sobald
    Ray eine kleine Verschnaufpause hatte, wollte er dieser Spur nachgehen. Damit
    mußte Nick sich vorerst begnügen.
    Er sah Syb il eine Weile nachdenklich an, ehe er den nächsten Vorstoß wagte. "Ich vermute, du bist früher als geplant nach Vermont

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