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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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grasten die Tiere
    gerade draußen oder dösten im Schatten.
    Ein paar unbeholfene Fohlen versteckten sich hinter ihren Müttern, und ein Kalb mit
    weißer Blesse muhte laut, als sie vorbeiritten. Don wirkte im Sattel vollkommen
    entspannt, und Kaylie, die in ihrem Leben nie viel geritten war, tat so, als sei es auch für sie das Natürlichste der Welt, auf einem Pferd zu sitzen.
    "Wo reiten wir hin?" erkundigte sie sich und schirmte die Augen gegen das grelle Licht ab. Sie vermißte ihre Sonnenbrille.
    "Auf den Berggipfel."
    "Warum?"
    Er sah sich über die Schulter nach ihr um, und der Blick seiner grauen Augen ließ ihr Herz schneller schlagen. "Wegen der Aussicht."
    Don wollte auf den Berggipfel reiten, um ihr die Aussicht zu zeigen? Wenn ihr das
    jemand vor zwei Tagen erzählt hätte, wäre sie vor Lachen vom Stuhl gefallen. Doch
    dieser neue Zug an Don, dieses Ausspannen von der Alltagshektik, faszinierte sie.
    Der Ritt dauerte fast zwei Stunden, während die Pferde vorsichtig einen fast
    zugewachsenen Pfad entlanggingen. Kaylies Beine taten ihr allmählich weh, und ihre
    Augen brannten, weil sie wegen der Sonne ständig blinzeln mußte. Sie zog sich die
    Jacke aus und band sie sich um, während Henry ruhig hinter Majestät hertrottete.
    Sie versuchte, Gefallen an den Wildblumen zu finden, oder am Ruf eines Falken, der
    über ihnen kreiste, doch ihr Blick wurde ständig zu Don zurück gezogen. Dagegen
    konnte sie sich nicht wehren. Sein dunkles Haar schimmerte in der Sonne und
    reichte bis über den Kragen. Das Hemd spannte sich über seinen
    breiten Schultern, und er hatte die Ärmel hochgekrempelt, so daß sie seine braunen
    Unterarme sehen konnte.
    Eine männliche natürliche Ausstrahlung umgab ihn, und Kaylie fühlte sich davon
    gefangen. Ohne sich dagegen wehren zu können, musterte sie, wie sein Hemd über
    den Hosenbund bauschte und wie sich der Gürtel beim Reiten auf und ab bewegte.
    Nur um diesen Mann, der vor ihr ritt, ihren Ex-Mann, drehten sich ihre Gedanken.
    Damals hatte sie ihn so sehr geliebt, daß sie sicher gewesen war, niemand könne
    seinen Platz in ihrem Leben einnehmen.
    Vielleicht stimmte das.
    Bei diesem Gedanken zog sie unwillkürlich die Zügel fester an. Henry trippelte
    unruhig zur Seite und schnaubte. Es wäre ein leichtes, sich wieder in Don zu
    verlieben. Möglicherweise liebte sie ihn bereits. "Nein!" schrie sie laut, und Henry bäumte sich auf.
    Don wandte sich um. Sein Gesichtsausdruck war ernst. "Was ist los?"
    "Nichts", wiegelte sie rasch ab und fühlte, wie sie errötete, während sie das Pferd beruhigte. "Ich ... ich habe nur für einen Moment die Kontrolle verloren." Sie durfte sich nicht wieder in ihn verlieben! Das durfte sie nicht zulassen.
    "Alles in Ordnung?" Er wirkte nicht überzeugt, und die Sorge in seinem Blick ließ sie wieder die tiefe Zuneigung zu ihm spüren.
    "Alles bestens." Leichter Spott schwang in ihrer Stimme mit.
    "Gut. Wir sind gleich da."
    Der Weg machte eine scharfe Biegung nach Norden und führte aus den hohen
    Kiefern heraus auf eine weite grasbewachsene Wiese. Mitten hindurch führte ein
    kleiner Bach, der etwas tiefer in einen Bergsee mündete.
    Kaylie stieg vom Pferd und konnte nicht anders, als begeistert zu sein. "Es ist
    wunderschön", stellte sie leise fest und blickte über das schmale Tal auf die anderen Berge, die zum Teil mit Wald bewachsen waren. Don versorgte die Pferde, und die
    beiden Tiere tranken aus dem Bach.
    "Dort ist das Haus", erklärte er und zeigte von hinten über ihre Schulter auf einen kleinen braunen Punkt im Wald. Sein Ärmel berührte Kaylie fast, und sie nahm
    deutlich seine Nähe und seinen Duft wahr.
    "Weißt du, ich hätte nie gedacht, daß du so eine Abgeschiedenheit genießen
    könntest."
    Don blickte zu ihr hinab und preßte die Lippen hart aufeinander. "Vor ein paar
    Jahren habe ich gelernt, daß es wichtigere Dinge als den Job gibt."
    Augenblicklich schlug ihr Herz schneller. "Wirklich?"
    "Durch dich ist mir das klargeworden." Sein Blick wurde wachsam, und sein Gesicht wirkte angespannt. "Als ich dich in der Nacht der Premiere mit Johnston gesehen
    habe, habe ich schlagartig begriffen, daß mir nichts wichtiger als deine Sicherheit ist.
    Doch damals war es schon zu spät." Er schwieg einen kurzen Augenblick, dann schob er sich mit der flachen Hand das Haar zurück. "Doch du hast nie verstanden, daß ich dich nur beschützt habe, weil ich dich so sehr liebte und Angst hatte, dich zu
    verlieren. Dadurch habe

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