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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sie
    freundlich bei. "Ich werde nicht lange fort sein."
    Das wirst du doch, beschloß Nick in diesem Augenblick. Er hatte fest vor, Sybil so
    lange wie möglich auf der Farm aufzuhalten. Außer der Tatsache, daß es ihm zutiefst
    widerstrebte, sie erneut Leona zu überlassen, wollte er auch sehen, ob es ihm nicht
    gelang, sie wieder zum Lachen zu bringen. Dieses leise, unerwartete Lachen hatte
    dieselbe Wirkung auf ihn wie ihre gestrige Verwandlung in die Comtesse Felicite.
    Obwohl er nichts lieber getan hätte, als sich mit ihr auf der Black Farm in das
    erstbeste Bett zu legen, mußte er sich damit zufriedengeben, sie wenigstens noch
    einmal zum Lachen zu bringen. Und zu beobachten, wie sie ein weiteres Mal kaum
    merklich die Maske des Mißtrauens fallenließ, hinter der sie sich sonst verschanzte.
    Vielleicht mußte er doch lernen, taktvoller zu sein. Diesen Luxus hatte er sich nie
    gegönnt, er zog schonungslose Offenheit all den Weinen gesellschaftlichen Lügen
    vor, mit denen man nur Zeit und Verstand vergeudete, Sybil jedoch hatte trotz ihrer
    offensichtlichen Intelligenz eine Schwäche für solche Dinge. Wenn er sich nicht
    dauernd wütende Blicke von ihr einhandeln wollte, mußte er wohl lernen, seine
    Zunge besser im Zaum zu halten. Mit der Zeit würde Sybil dann schon begreifen, daß
    die ganzen Geschichten um Auras, frühere Leben und Pendeleien nichts weiter
    waren als Humbug.
    Mit der Zeit... Diese Worte hallten merkwürdig in ihm nach. Er wollte nur knapp
    sechs Wochen in Danbury bleiben, gerade über Weihnachten und für die ersten
    Wochen des neuen Jahres, dann würde er fortgehen nach England. Wie kam er nur
    darauf,
    er könne die Zeit haben, Sybil Richardson von ihren Irrtümern abzubringen?
    Verdammt, auf seine alten Tage wurde er wohl sentimental. Es war schon über ein
    Jahr her, seit Adela ausgezogen war, und obwohl er seitdem nicht wie ein Mönch
    gelebt hatte, war er vielleicht so töricht, sich wieder verlieben zu wollen. Sybil
    Richardson war da eine denkbar schlechte Wahl, eine noch schlechtere als Adela,
    und mit Adela war es auch nicht immer gutgegangen.
    Natürlich, eine Zeitlang war es gutgegangen. Drei ganze herrliche, gemütliche und
    heitere Jahre lang. Aber Adela wollte heiraten und Kinder bekommen, und das
    möglichst sofort. Eine Weile hatte er geglaubt, er wäre eventuell dazu bereit, aber
    als die Entscheidung dann näherrückte, hatte er gemerkt, daß er es ganz und gar
    nicht war. Irgendwie und irgendwann, als sie es gar nicht bemerkt hatten, war aus
    ihrer Liebe Freundschaft geworden. Und Freundschaft allein war keine ausreichende
    Basis für Ehe und Familie.
    Sie hatten die Verlobung gelöst, die Hochzeit abgesagt, die Geschenke, die sie
    bereits erhalten hatten, zurückgeschickt, und dann war Adela kurze Zeit später
    ausgezogen. Jetzt war sie mit einem Werbekaufmann in Dedham verheiratet, sie
    erwartete ihr erstes Kind in zwei Monaten. Sie war überglücklich, und er freute sich
    für sie. Nicht einen Augenblick hatte er an seiner Entscheidung gezweifelt.
    Bedauern, ja, das empfand er vielleicht, aber keine Zweifel.
    So hatte er also im vergangenen Jahr, seine Freiheit genossen. Er war erst
    vierunddreißig, hatte genügend Geld und sich einen gewissen Namen gemacht und
    fand durchaus Anklang bei den schönen Vertreterinnen des anderen Geschlechts.
    Bestimmt konnte er es noch so lange aushalten, bis er eine hübsche, langbeinige
    Engländerin ohne Flausen im Kopf fand.
    Sybil kehrte aus ihrem Büro zurück. Sie trug eine lavendelfarbene Daunenjacke, die
    bereits ein paar Federn ließ,
    und hatte einen handgewebten Schal um die schmalen Schultern geschlungen. Die
    schweren Zöpfe umrahmten ihr zartes Gesicht, und in ihren braunen Augen lag ein
    wachsamer Ausdruck. Nicholas war klar, daß er verrückt sein mußte, aber in dem
    Moment beschloß er, daß eine hübsche, langbeinige Engländerin vielleicht doch
    nicht das Wahre war. Und daß er es vielleicht doch noch lernen würde, taktvoll zu
    sein.
    Sybil wartete ungeduldig, bis er den Schnee von seiner Windschutzscheibe gefegt
    hatte. Dieses Mal sprang ihr Geländewagen auf Anhieb an, und sie fuhr ziemlich
    rasch los, zu schnell für seinen Geschmack, als er ihr auf der verschneiten Straße
    folgte. Zuerst glaubte er, sie führe so rasant in der Hoffnung, er möge beim
    Nachfahren von der Straße abkommen, so daß sie wieder Gelegenheit hatte, sich
    verächtlich über seinen Wagen zu äußern. Aber diese Vermutung ließ er

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