Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
Vom Netzwerk:
war. Mehr als in Ordnung. Und in der Sekunde, in der er sie losließ, fühlte sie sich … so wie jetzt. Lausig. Einfach nur lausig. Wie ein Baby, ganz recht, wie ein Baby, das zu früh aufgewacht war und sich die Lunge aus dem Leib schrie. Ich weiß nicht, wie viel davon ich noch aushalten kann, dachte sie.
    Sie beobachtete, wie Troy seinen zweiten Hotdog auch noch verspeiste und den letzten Bissen dann mit dem Rest seines Biers hinunterspülte. Als er sagte: “Schön, wenn Sie nichts mehr essen wollen, können wir ja gehen. Sind Sie bereit?”, nickte sie. Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf, und sie registrierte, dass er keine Anstalten machte, ihr beim Aufstehen behilflich zu sein oder ihren Arm zu nehmen. Enttäuscht fragte sie sich, ob er den Körperkontakt absichtlich vermied.
    Als er bemerkte, dass sie sich suchend umschaute, sagte er: “Ich glaube, die Toiletten sind vorn am Eingang.”
    Sie brummte nur ein unwirsches Danke und quetschte sich zwischen den Tischen und Stühlen hindurch, um zur Tür zu kommen. Als sie wenig später ihr Spiegelbild sah, war ihr alles klar. Sie sah verheerend aus – gerötete Augen in einem bleichen, irgendwie verquollenen Gesicht, das Haar hing ihr strähnig ins Gesicht, ihre Kleider sahen aus, als ob sie darin geschlafen hätte … kein Wunder, dass Troy kein Interesse daran hatte, ihr nahezukommen. Wahrscheinlich roch sie auch nicht sonderlich gut.
    Es tat gut, sich die Hände und das Gesicht zu waschen. Bei ihrem Haar war leider nicht viel zu machen, und bei allem anderen auch nicht. Ihre Handtasche war verschwunden, und es war anzunehmen, dass ihr Gepäck noch immer im Kofferraum ihres Mietwagens war, wo auch immer
dieser
jetzt sein mochte. Sie würde sich morgen darum kümmern.
Morgen
. Es gab eine Menge Dinge, um die sie sich morgen würde kümmern müssen … morgen. Wie jene andere Südstaatenschöne vor ihr schob sie den Gedanken an morgen rücksichtslos beiseite.
    Während sie sich mit Papierhandtüchern abtrocknete, fiel ihr Blick auf den Automaten an der Wand, der Tampons und Kondome bereithielt. Sie wusste, dass man solche Automaten heutzutage in den meisten öffentlichen Toiletten finden konnte, aber sie hatte vorher nie darauf geachtet. Diesmal jedoch konnte sie ihren Blick kaum davon losreißen.
    Vergiss es, befahl sie sich.
Ich sagte, vergiss es
. Und ihr Herz begann schneller zu schlagen.
    Davon abgesehen … sie hatte ja gar keine Handtasche. Und darum auch kein Geld.
    Was nur gut war.

5. KAPITEL
    3. Juli 1977
    Liebes Tagebuch
,
    also wirklich, es ist einfach nicht zu fassen! Mein Vater ist ja so ein Hornochse. Er hört mir nie zu. Er muss sich wirklich für Gott halten. Ich meine, was glaubt er eigentlich, wer er ist, wenn er sich einbildet, mir vorschreiben zu können, mit wem ich ausgehe? Es ist schließlich nicht sein Leben!
    Okay. Folgendes ist passiert: Ich sagte ihm, dass ich mit Richie zum Picknick und zum Feuerwerk am 4. Juli gehen würde, okay? Und er sagt mir, dass ich nicht mit Richie gehen kann, weil wir wie immer mit den Stewarts hingehen. Deshalb versuchte ich, ihm zu verklickern, dass ich für so einen Familienkram zu alt bin. Ich meine, immerhin bin ich sechzehn, und es ist ein Date. Und er sagt: Und was ist mit Colin? Er ist dein Date.
    Colin? Igittigitt! Ich meine, versteh mich nicht falsch. Ich liebe Colin. Er ist mein bester Freund auf der Welt. Ich erzähle ihm Sachen, die ich nicht mal Kelly Grace erzähle. Wir sind wirklich seit einer Ewigkeit befreundet, wir haben schon zusammen im Sandkasten gespielt, aber Colin zu küssen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Bei dem Gedanken wird mir fast schlecht.
    Aber der Richter versteht das nicht. Und wie üblich hört er mir nicht mal zu. Ihm ist egal, was ich will. Weißt du was, ich glaube, er will mich mit Colin zusammenbringen, damit ich eine Stewart werde, was in dieser Stadt so viel wie König zu sein bedeutet. Es ist das Idiotischste, was ich jemals gehört habe.
    Gedanke des Tages: Ich glaube nicht, dass es wichtig ist, ob ein Mensch altes oder neues Geld hat, ob sein Blut blau ist oder was für eine Hautfarbe er hat. Das Einzige, was zählt, ist das Herz.
    Als Charly aus der Toilette kam, erwartete Troy sie bereits. Er fragte: “Können wir?”, und als sie nickte, hielt er ihr die Ausgangstür auf.
    Draußen war es schwül. Der Himmel flackerte wie ein Bildschirm ohne Ton, und im Westen rumpelte der Donner. Ein Windstoß fuhr durch die Blätter der Bäume

Weitere Kostenlose Bücher