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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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herein.
    “Hi.” Jack spähte mit einem schuldbewussten Grinsen um die Ecke.
    “Oh mein Gott!”, keuchte sie. “Sie haben mir vielleicht einen Schreck eingejagt, Jack!” Sie schob die Tür mit dem Fuß zu. “Was machen Sie denn hier? Warum sind Sie nicht im Bett?”
    Er zuckte die Schultern. “Ich hatte Durst.”
    “Sie sollen sich doch ausruhen.”
    Jack registrierte unwillkürlich, dass sie eine alte Holzfällerhose trug, die ihr viel zu weit war. Sie hatte sie in der Taille mit einem Gürtel zusammengeschnürt, was den Effekt hatte, dass ihre langen schlanken Beine noch einmal mehr betont wurden. “Ich
habe
mich ausgeruht”, sagte er. “Und dann war ich durstig. Und Sie waren …”
    “Holz holen. Offensichtlich. Sie hätten mich rufen sollen. Sie sehen schrecklich aus.”
    “Lustig”, sagte er und lehnte sich gegen den Türstock. “Von Ihnen habe ich gerade das Gegenteil gedacht.”
    Tess warf ihm einen verdutzten Blick zu und wollte eben laut auflachen, als sie an die viel zu weite alte Hose und das karierte Hemd dachte, aber die spontane Reaktion erstarb, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah. Seine Krankheit hatte es nicht vermocht, ihnen etwas von ihrer Intensität zu nehmen, ebenso wenig wie die Männlichkeit, die sein herrlicher Körpers ausstrahlte, Schaden durch sie genommen hatte. “Flirten Sie mit mir?”
    Sein Blick tastete sie von Kopf bis Fuß ab. “Flirten könnte die Vermutung aufkommen lassen, dass ich die Unwahrheit sage. Und ich meinte genau das, was ich sagte.”
    Mit einem wenig überzeugten Lächeln lud sie das Holz in der Kiste neben dem Kamin ab. “Vielleicht sollten Sie noch mal Fieber messen. Ich schätze, es ist wieder gestiegen.”
    “Können Sie die Wahrheit nicht ertragen, Doc?”, fragte er mit einem langsamen Grinsen.
    “Nein, ich bin nur immun gegen Charmeure”, gab sie leicht zurück. “Das lernt man schon beim Medizinstudium. Dort wird einem eingeschärft, dass man sich vor ihnen in Acht nehmen muss.”
    Er strahlte. “Sie halten mich also für einen Charmeur?”
    Sie musterte ihn nachdenklich. “Charme haben Sie mit Sicherheit, Jack. Er funktioniert nur nicht bei mir.”
    “Weil Sie verheiratet sind?”
    Sie spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. “
Was
?”
    “Stimmt es?” Sein Tonfall hatte den neckenden Unterton verloren.
    Sie sagte eine ganze Weile nichts. “Nein”, gab sie schließlich zurück.
    Er löste sich vom Türstock und machte ein paar Schritte auf sie zu. “Geschieden?”
    Tess warf den letzten Rest Holz in die Kiste und stand auf. “Nein.”
    Sie folgte seinem Blick zu einigen gerahmten Fotos, die zwischen Caras Büchern auf dem Bücherregal standen. Tess brauchte nicht zu fragen, welches davon er sich genauer angeschaut hatte. Die Brust wurde ihr eng.
    “Nicht dass es Sie etwas anginge, aber ich war verheiratet”, erzählte sie ihm. “Das … das ist Adam. Er starb vor zwei Jahren … Sie sollten aber trotzdem ins Bett gehen. Brauchen Sie Hilfe?”
    “Was? Sie schicken mich ins Bett? Ich bin keine fünf mehr, Tess. Sie können mich nicht so einfach loswerden.” Jacks Augen waren dunkel geworden. “Hören Sie”, sagte er auf sie zugehend. “Ich will Ihnen wirklich nicht zu nahe treten …”
    “Dann tun Sie es auch nicht.”
    “… aber als ich das Bild sah, fiel mir auf …”
    “Ich rede nicht über Adam, okay? Mit niemandem. Nicht mehr.”
    “Warum?”
    Sie verflocht ihre Finger. “Weil ich beschlossen habe, mein Leben weiterzuleben. Ich habe mich entschieden. Verstehen Sie?”
    Jack stutzte. “Sie haben sich entschieden, nicht über den Tod Ihres Manns zu reden? War es eine schlechte Ehe?”
    Tess verdrehte genervt die Augen und stützte sich auf dem Tresen hinter sich auf. “Nein.”
    “Hat er Sie verletzt?”
    Sie hörte Verärgerung in seiner Stimme mitschwingen. “Nein!”, antwortete sie, und für einen Moment hoffte sie, er würde sein Verhör beenden. Er tat es nicht.
    “Haben Sie ihn geliebt?”
    “Ja”, sagte sie, aus dem Fenster auf einen Eichelhäher schauend, der sich eben auf dem Fensterbrett niederließ.
    “Dann verstehe ich es nicht.”
    “Weil”, sagte sie langsam, “ich ihn umgebracht habe. Wie finden Sie das?”
    Zur Abwechslung sagte Jack einmal nichts mehr. Er schaute sie nur an.
    “Wollen Sie nicht wissen, wie?”
    “Versuchen Sie jetzt mich zu schockieren? Falls das der Fall sein sollte, müssten Sie eigentlich wissen, dass das nach allem, was ich durchgemacht habe,

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