Tiffany Duo Band 0142
Haustür offenließ, leider vorbei.”
“Sind Sie mit den Einbrüchen vorangekommen?”
“Nein, noch nicht”, murrte Dan. “Aber ich bin zuversichtlich.”
“Und wie geht es dem Jungen, den ich neulich getroffen habe? Der mit der Schwellung im Gesicht?”
“Zach Hinson.” Dan runzelte die Stirn. “Ich habe bei den Hinsons vorbeigeschaut. Seine Mutter meinte, er sei vom Skateboard gefallen – und ihr Freund hat das bestätigt.”
“Und der Junge?”
“Hat nichts weiter gesagt.”
“Glauben Sie die Story?”
Dan schaute ihn unter seiner Baseballkappe an. “Natürlich nicht.”
Sam seufzte. “Aber ohne Beweise kann man nichts machen.”
“So ist es.”
Sam rief sich die unangenehmen Erinnerung, die der kleine Zach in ihm ausgelöst hatte, ins Gedächtnis zurück. Er hatte sich nur allzu gut mit dem ängstlichen, misshandelten kleinen Jungen identifizieren können.
Dan glaubte, dass Sams Schweigen eine Kritik darstellte. “Ich lasse ihn nicht fallen, Sam. Sobald ich Beweise habe …”
“Da habe ich keine Zweifel, Dan. Nur der Gedanke, dass man einen kleinen Jungen schlagen kann, macht mich krank.”
“Das verstehe ich gut. Ich habe den Leuten gesagt, dass ich ab und zu vorbeischauen würde.”
“Manchmal reicht das ja …” Er brach ab, als seine Angel zuckte. Er zog sie nach oben, damit der Haken einsinken konnte. Doch der Fisch hatte nicht angebissen. Sam fluchte leise. “Verdammt.”
Dan lachte und öffnete die Kühlbox. “Durstig?”
Hoffentlich kein Bier, dachte Sam. “Was haben Sie denn dabei?”
“Cola oder Limonade.”
Erleichtert nahm Sam eine Limonade entgegen. Kurz darauf fing Dan einen Barsch, was die beiden Männer eine Weile beschäftigte. Nachdem sie den Fisch versorgt hatten, meinte Sam: “Es hat gestern gebrannt hier, nicht?”
“Eine alte Molkerei musste dran glauben. Das Feuer wäre beinahe außer Kontrolle geraten. Woher wissen Sie, dass es gebrannt hat?”
“Lindsey ist uns gestern Abend über den Weg gelaufen. Sie hatte es eilig, zum Brandort zu kommen.”
Dan zuckte zusammen, als der Name Lindsey fiel. Er blickte finster drein. “Ja, sie war da. Ist jedem auf die Nerven gegangen mit ihren Fragen.”
Sam lächelte bei dem Gedanken. “Ich dachte, der andere Reporter hatte den Auftrag.”
“Riley war auch da. Er hielt sich am Rand und beobachtete, was vor sich ging. Vernünftig.”
“Sie scheint …, sie scheint sehr engagiert zu sein.”
“Eine Nervensäge ist sie”, meinte Dan schroff. “Zu Schulzeiten war ihr Bruder mein bester Freund. Nettes Mädchen. Aber wenn sie auf Reporterin macht, ist sie nicht auszuhalten.”
“Wie meinen Sie? Mädchen?” Sam dachte an die attraktive Frau mit roten Haaren, schlanken Kurven und intelligenten grünen Augen. Jung ja, aber Mädchen auf gar keinen Fall.
“Gewohnheitssache”, gab Dan zu. “Wie gesagt, sie war die kleine Schwester meines besten Freundes.” Dan wechselte das Thema. “Die Feuerwehr meint, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde.”
“Brandstiftung?”
“Sieht so aus.”
“Versicherungsbetrug?”
“Wohl kaum. Die Molkerei stand seit Jahren leer und ist nicht mehr versichert.”
“Vielleicht …”
“Hey …”, unterbrach ihn Dan, als Sams Angel zuckte. Im nächsten Augenblick hatte auch bei ihm ein Fisch angebissen. Der Rest des Nachmittags ging so dahin, und Sam war froh, dass Dan ihn eingeladen hatte. Besser als zu Hause zu sitzen und Serena nicht aus dem Kopf kriegen zu können, dachte Sam und zog eine Grimasse.
Als Serena am nächsten Freitag nach Hause kam, war Sam im Garten beschäftigt. Trotz des nahenden Sonnenuntergangs war es immer noch heiß und Sams T-Shirt klebte an seinem Körper. Seine Arme wirkten stark und muskulös und seine Haare glänzten golden in der Sonne.
Serenas Mund fühlte sich plötzlich trocken an.
Als Sam sie bemerkte, schaltete er den Rasenmäher aus. “Hallo, einen guten Tag gehabt?”, grüßte er sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
“Zu lang. Und deiner?”
Er zuckte mit den Achseln. “Marjorie hatte sich über den Gärtner beklagt. Also habe ich mir gedacht, dass ich helfen kann, bis sie jemand anderen findet.” Damit nahm er den Rasenmäher und brachte ihn in die Garage.
Sie folgte ihm. In den letzten paar Tagen hatten sie einander kaum gesehen, da Serena zu viel zu tun hatte. Zumindest war das ihr Vorwand, um sich von dem flüchtigen Kuss, der sie nahezu umgeworfen hatte, zu erholen.
“Ich war überrascht zu
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