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Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
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dein Bett machen. Du siehst todmüde aus.”
    Überrascht sah sie ihn an, doch sie fühlte sich wie benommen, so müde, dass sie kaum noch reagierte. Als er das Bett in ihrem Zimmer frisch bezogen hatte, lag sie zusammengerollt auf der Couch und schlief, eine Wange auf dem Arm, die Knie unter sein Hemd gezogen, sodass nur die Zehenspitzen hervorsahen.
    Sanft rüttelte Blade sie wach, und als sie nicht aufstand, bückte er sich und hob sie auf seine Arme. Sie war so leicht wie ein Kind, weich und zart. Es kam ihm unglaublich vor, dass sie Henry so viele Jahre lang entschlüpft und so viele Male dem Tod entronnen war.
    Ihr Kopf rollte gegen seine Schulter, ihr Haar war zerzaust, die dunklen Wimpern ruhten auf ihren Wangen. Sie murmelte etwas, und automatisch zog er sie näher, beruhigte sie mit sanfter Stimme. Sie kuschelte sich an ihn, als suchte sie die Berührung, die Umarmung, dann fiel sie zurück in tiefen Schlaf.
    Blade betrachtete ihren Mund, und sein Magen krampfte sich zusammen in einer Mischung aus Zärtlichkeit und Verlangen. Er hatte sie geküsst und wie ein Teenager die Beherrschung verloren, beinahe hätte er sie in seinem Jeep geliebt, wo jeder Passant ihnen hätte zuschauen können.
    Anna hatte nicht versucht, ihn aufzuhalten, obwohl sie sich ihm gegenüber noch immer wachsam verhielt.
    Er trug sie zum Bett und deckte sie zu. Was sie ihm über ihre Vergangenheit erzählt hatte, passte zu seinen Träumen, was bedeutete, dass das, was er geträumt oder
gesehen
hatte, wahr war.
    Er wusste nicht, wie das geschehen konnte, oder warum er empfing, was Anna sozusagen sendete, aber es gefiel ihm nicht.
    Sosehr sie ihn anzog, sosehr er sie mochte, er wollte nicht, dass irgendjemand sich in seinem Kopf zu schaffen machte.
    Erich Seber fuhr seinen Wagen auf den Parkplatz. Er nahm sein Handy. Er hatte einen Fehler begangen, er konnte nicht ausschließen, dass Anna Johnson und der Kerl, der bei ihr war, ihn erkannt hatten.
    Beim vierten Läuten hob de Rocheford ab.
    Dieser Mann hatte eine Stimme wie ein Radiomoderator oder ein Fernsehansager. Er sagte “de Rocheford”, als kündigte er ein Geschenk an, das in Seidenpapier verpackt ist. Gewöhnlich verschwendete Seber keinen unnötigen Gedanken an seine Klienten, aber de Rocheford hatte ihn vom ersten Augenblick an beschäftigt. Dieser schmierige Kerl war eine Plage.
    Er lieferte seinen Bericht ab.
    Schweigen breitete sich aus.
    “Sie sagen, ein Mann sei bei ihr?”
    Seber merkte, dass diesmal nichts de Rochefords Stimme versüßte. “Ja. Großer Kerl, mit langem schwarzem Haar, kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht, wo ich ihn hinstecken soll. Fährt einen schwarzen Jeep, neues Modell.”
    De Rocheford fluchte.
    Seber hätte gelächelt, wäre er nicht selbst so angespannt gewesen.
    “Ich glaube ich weiß, bei wem sie ist”, sagte de Rocheford. “Kommen Sie her. Jetzt.”
    Seber erstarrte. Er begegnete seinen Klienten nur einmal, für ein erstes Gespräch an einem Ort seiner Wahl. Er blieb gern soweit wie möglich anonym, legte einen Preis fest und arbeitete dann schnell und sauber. Kühl betrachtete er den nächtlichen Autoverkehr. Es war fast nichts mehr los auf den Straßen. “Das war nicht vereinbart.”
    De Rocheford sagte ihm, was er von der Vereinbarung hielt.
    Seber schluckte, dann notierte er de Rochefords Adresse. Es war sein Fehler gewesen, er musste die Sache ins Reine bringen. Wenn das bedeutete, de Rocheford noch einmal zu treffen, blieb ihm keine andere Wahl. Denn wenn es sich herumsprach, dass er seine Aufträge nicht durchzog, dann war er aus dem Geschäft. Andererseits: Ein Treffen mit de Rocheford würde ihn unnötigen Risiken aussetzen, und er hatte die Polizei schon mehr als einmal auf seine Spur gebracht.
    De Rocheford hatte gesagt, er glaubte zu wissen, bei wem Anna Johnson war, und jetzt war Seber bereit zu wetten, dass er noch einen Mordauftrag bekam. Dabei hatte er bei der ganzen Sache ohnehin kein gutes Gefühl. Bisher war nichts nach Plan verlaufen. Er wollte nur noch Abstand zwischen sich und de Rocheford bringen und dann eine Weile verschwinden.
    Okay, er würde de Rocheford treffen und seine Fehler rechtfertigen.
    Wenn der Job erledigt war, würde er sein Geld nehmen und das Land verlassen.
    Und vorher würde er auch noch de Rocheford beseitigen. Denn der Kerl ging ihm wirklich auf die Nerven.

10. KAPITEL
    Kurz vor Morgengrauen drang der Traum in Blades Bewusstsein.
    Es war Anna, sein Geist, die Frau, die ihn

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