Tiffany Duo Band 0142
Lächeln auf. “Also … Wie wär’s mit Mittagessen? Dann kann ich dir meine Neuigkeiten erzählen.”
“Haben diese Neuigkeiten zufällig etwas mit deiner Hochzeit zu tun?”, seufzte Sarah.
“Wie kommst du bloß darauf?”
“Gott sei Dank haben wir das Ganze in einer Woche hinter uns”, scherzte Sarah, während sie den Kater zurück in sein Körbchen packte. “Aber aus dem Mittagessen wird nichts.” Sie fuhr sich mit einer Hand durch ihr kurz geschnittenes Haar. “Ed ist auf der Farm und Jeff hat heute frei. Ich bin alleine und kann auf keinen Fall weg. Erzähl mir deine Neuigkeiten doch einfach hier.”
Jennifer blinzelte sie mit ihren langen, sorgfältig getuschten Wimpern an. “Das habe ich ja versucht.”
“Tut mir leid. Na dann los, spuck’s aus.”
Aber es war noch nie Jennifers Art gewesen, etwas einfach so
auszuspucken.
Bevor sie begann, hielt sie noch einen effektvollen Moment inne. “Also … Wie ich dir bereits erzählt habe, ist Tim Reynolds nun doch nicht Lances Trauzeuge, weil er zu diesem Trainingslager der Nationalgarde muss.”
“Ja. Und?”
“Wusstest du, dass Tim ohnehin nicht Lances erste Wahl war?”
“Nicht? Aber die beiden kennen sich seit dem Kindergarten …”
“Das schon”, gab Jennifer mit vielsagendem Ton zu. “Aber Lance hatte wohl die ganze Zeit an jemand anderen gedacht. Nur glaubte er wohl nicht, dass diese Person bereit wäre, die Aufgabe zu übernehmen.”
“Jen, wirst du heute noch mit deiner Geschichte fertig?”
“Na gut.” Jennifer richtete sich auf und nahm eine Pose ein, die der Präsentation ihrer Neuigkeiten würdig schien. “Tataa! Dean wird Lances Trauzeuge sein.”
Sarah stand regungslos da und starrte ihre Schwester mit verdutzter Miene an. Jennifer redete wie ein Wasserfall weiter. “Ist das nicht großartig? Lance ist schon ganz aufgeregt. Er redet von nichts anderem mehr. Und Dean wird schon heute Abend hier sein.”
“Schon heute Abend?” Sarah fühlte, wie sie unter ihrem Arztkittel zu schwitzen begann.
“Ja!”, rief Jennifer begeistert. “Und er wird eine ganze Woche bleiben. Schließlich war er schon lange nicht mehr hier. Übrigens, Mom hat gesagt, du sollst heute pünktlich zum Abendessen kommen. Sie hat Dean eingeladen.” Sie erhob mahnend ihren Zeigefinger und präsentierte dabei ihre perfekten pinkfarben lackierten Fingernägel.
Plötzlich quietschte Jennifer auf, so als hätte sie jemand gezwickt. “Ach, du lieber Gott. Da fällt mir gerade ein, dass Dean doch mal deine Jugendliebe war. Und jetzt ist er der Trauzeuge und du die Brautjungfer bei meiner Hochzeit.” Sie legte ihre Hand über ihr wohlgeformtes Dekolleté, während sie lachte. “Ist das nicht komisch?”
“Ja”, entgegnete Sarah leise. “Wahnsinnig komisch.”
“Okay, ich verschwinde dann mal wieder. Oh, und vergiss nicht, morgen ist Anprobe bei Miss Ellis.”
Sarah lächelte gequält. “Wie könnte ich das vergessen?”
In der Tür drehte sich Jennifer noch einmal um und rief: “Wird bestimmt toll, heute Abend.” Dann kicherte sie und verschwand.
Sarah setzte sich an ihren Schreibtisch und ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken.
Toll
fühlte sie sich im Moment ganz sicher nicht. Wie konnte das bevorstehende Wiedersehen mit Dean sie nur so aus der Bahn werfen? Schließlich war sie schon lange über ihn hinweg.
Schon sehr lange.
“Sarah? Geht’s dir gut?”
Als sie aufsah, schaute sie direkt in ein Gesicht, das ihrem eigenen verblüffend ähnelte. Katey hatte die gleichen haselnussbraunen Augen, die schmale Nase, den vollen Mund wie ihre achtzehn Jahre ältere Schwester.
Sarah seufzte und schlang ihren Arm um die Taille des Mädchens. “Natürlich, Kleines. Ich habe mich nur einen Moment ausgeruht. Möchtest du Mr Arby sagen, dass er Bojangles jetzt hereinbringen kann?”
Während Katey ins Wartezimmer hinüberlief, rieb sich Sarah ihre Augen. Nach dem zu schließen, was Jennifer vorhin gesagt hatte, warteten noch mindestens ein Dutzend Tiere auf ihre Behandlung. Wie sollte sie da die Zeit finden, über Dean Parrish und ihre Gefühle für ihn nachzudenken? Wie sollte sie ihm heute Abend bloß unter die Augen treten? Sie fühlte einen Anflug von Panik, doch das nervöse Kratzen von Hundepfoten auf dem glatten Linoleumboden riss sie wieder aus ihren Gedanken.
Scheinbar war sie nicht die Einzige, die vor etwas Angst hatte. Nachdem es Ben Arby mit einiger Mühe gelungen war, Bojangles in das Behandlungszimmer zu zerren, warf
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