Tiffany Duo Band 0142
Seine kräftigen Hände schlossen sich um ihre Arme, während er sie auffing. Er war Sarah plötzlich so nah, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer noch immer nassen Haut spürte, und sie war sich nicht sicher, ob es ihr eigener oder sein Herzschlag war, den sie so heftig fühlte. Ihre Hüften und Brüste drängten sich ihm unweigerlich entgegen.
“Hey …” Dean war leicht irritiert. “Scheinbar bist du noch immer so stürmisch wie früher. Gut zu wissen, dass sich nicht
alles
verändert hat.”
Sie hatte das Gefühl, dass er sie ein wenig näher zu sich heranzog. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass er durch den nassen Stoff ihrer Bluse ihre Brüste spüren konnte. Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er seine Lippen an ihr Ohr legte. “Obwohl ich feststellen muss, dass sich einige Dinge ganz bemerkenswert verändert haben.”
Du lebst gefährlich, Junge, dachte Sarah. Sie löste sich aus seinem Griff, sah ihm giftig in die Augen und versetzte ihm einen mächtigen Fausthieb gegen die Brust. Dean taumelte zurück und stieß mit solcher Wucht gegen eine Vitrine, dass das darin aufbewahrte Porzellan klirrte.
“Jedenfalls bist du deutlich stärker geworden”, murmelte er vor sich hin, während er ihr hinterhersah, wie sie die Treppe hinaufstapfte und schließlich mit einem lauten Knall die Tür zu ihrem Zimmer zuschlug.
Dean rieb sich noch immer die Stelle, an der Sarahs Faust ihn erwischt hatte. Doch es war nicht der Schmerz, der ihn beschäftigte, sondern vielmehr die Erregung, die er gespürt hatte, während er ihren Körper gegen seinen gepresst hatte. Er stand noch immer unter dem Eindruck dieses Erlebnisses, als er die Küche betrat, in der Vivian schon wartete.
“Na los, steh nicht herum wie ein Klotz. Komm her.”
Ihre barsche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Wortlos befolgte er ihre Aufforderung.
“Wie ist es denn so in Atlanta?”, fragte sie beiläufig, während sie ihre noch immer feuchten Haare mit einem Küchengummi zusammenband und sich auf einen Hocker niederließ. “Unser einfaches Sweetbranch muss dir jetzt ja furchtbar öde vorkommen.”
“Die einfachen Dinge sind meistens die besten.”
Er bemerkte, wie Vivian lächelnd eine Augenbraue hob. Diese Freundlichkeit machte ihn nervös. Nach allem, was damals vorgefallen war, hätte er verstanden, wenn sie ihn aus ihrem Haus gejagt hätte. Stattdessen empfing sie ihn wie einen alten Freund …
“Kannst du mit Holzkohle umgehen?” Sie lächelte noch immer.
“Wie bitte?”
“Ich möchte, dass du den Grill anzündest.”
“Oh … ja, gerne – aber das Gewitter …”
“Ach, das ist gleich vorbei.” Sie erhob sich. “Nimm dir doch was zu trinken. Ich bin gleich wieder da.”
Katey saß noch immer in der Küche und schälte Maiskolben. Sie warf Dean einen mitleiderregenden Blick zu, der ihm nicht entgehen konnte.
“Glaubst du, deine Mom hat etwas dagegen, wenn ich dir helfe?”, bot er an.
“Ja, das hätte sie”, schallte es streng aus der Speisekammer. “Das ist Kateys Aufgabe.”
Dean strich der Kleinen, die wenig glücklich aussah, über das Haar. “Tut mir leid, ich hab’s versucht.”
Er nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank und betrachtete den ihm vertrauten Raum, der so viel Wärme und Geborgenheit ausstrahlte. Viel hatte sich nicht verändert. Sein Vater hatte damals die Küchenmöbel aus Eichenholz gebaut, als Familie Whitehouse vor fast fünfundzwanzig Jahren hier eingezogen war. Wann immer Dean, damals kaum fünf Jahre alt, seinen Vater hierher begleitet hatte, war er von Vivian mit warmen Maiskolben, Schokoladenkuchen oder Erdnussbutterkeksen versorgt worden.
Sein Blick fiel auf den Tisch, an dem Katey jetzt saß, und es war ihm auf einmal, als würde er die junge Sarah sehen. Überwältigt von Erinnerungen schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, stand Vivian mit einem Sack voll Holzkohle vor ihm.
“Du hast eine Woche Zeit”, raunte sie ihm zu.
“Hm? Ich … verstehe nicht …”
“Um sie zurückzugewinnen, Dummkopf.” Und damit lud sie ihm die Holzkohle auf den Arm.
Er zuckte zusammen. Hatte er gerade richtig gehört?
Sarahs Mutter sprach ruhig weiter. “Schau, jeder macht Fehler. Die Frage ist, willst du deinen Fehler wiedergutmachen, oder möchtest du einfach aufgeben und für den Rest deines Lebens unglücklich sein. Du hast die Wahl.”
Doch bevor er einwenden konnte, dass er nicht glaubte, bei Sarah auch nur den Hauch einer Chance zu haben, stand sie
Weitere Kostenlose Bücher