Tiffany Duo Band 0142
darauf?”
Er antwortete mit einem nervösen Lachen. “Ich weiß nicht.”
Sie legte das Nudelholz zur Seite, verschränkte die Arme und sah ihn sehr ruhig an. “Katey war eine Überraschung, aber sie war auch ein Geschenk. Ich habe nicht eine Minute lang bereut, dass sie auf der Welt ist.”
“Aber die Schwangerschaft war doch sicher schwer, nicht wahr?”
Ihr Mundwinkel zuckte. “In meinem Alter, meinst du?”
Bevor er sich entschuldigen konnte, nahm sie ihre Arbeit wieder auf. “Viele Frauen werden in ihren Vierzigern schwanger, Dean. Das ist nicht zwangsläufig ein Problem.”
Jennifer kehrte zurück in dem Moment, als Dean sagte: “Oh …, so habe ich es auch nicht gemeint. Es ist nur, weil ich gehört habe, dass du die letzten Wochen in Montgomery verbringen musstest, weil es Komplikationen gab …?”
“Oh, ihr sprecht von Kateys Geburt?”, fragte Jennifer und schenkte sich ein Glas Eistee ein. “Von wegen! Mom war putzmunter während der gesamten Schwangerschaft. Nicht wahr, Mom?” Vivian schenkte ihr ein kurzes Lächeln und konzentrierte sich darauf, einen Berg von Pfirsichen in den Teig zu wickeln. Jennifer lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. Das Eis in ihrem Glas klirrte, als sie sich wieder an Dean wandte. “Aber du weißt doch, dass Sarah krank war, und sie ist die ganze Zeit über bei Tante Ida in Montgomery gewesen, um mich nicht anzustecken und …”
Das Telefon klingelte.
“Soll ich rangehen?”, bot Jennifer an, doch Vivian hatte sich schon die Hände an der Schürze abgewischt.
“Nein, Kleines”, sagte sie, merkwürdig gedrückt, und verließ den Raum.
“Weißt du, Sarahs Krankheit hat sich ziemlich lange hingezogen. Sie hatte ständig Rückfälle. Deshalb entschieden Mom und Dad, dass sie in Montgomery bleiben und sich richtig auskurieren sollte. Nur dass Mom es nicht aushielt, so lange von ihr getrennt zu sein, und deshalb fuhr sie für eine Weile hin.” Sie lachte. “Und natürlich musste Katey ausgerechnet in dieser Woche zur Welt kommen. Ist doch nicht zu glauben, oder?”
Vivian kehrte zurück und widmete sich sofort wieder ihrem Teig. Dean bemerkte, dass ihr Gesicht gerötet war, doch das lag wohl an der überhitzten Küche. Sie wirkte erleichtert, als Katey zum Aufbruch bereit aus dem Badezimmer kam.
“Okay, ihr beiden.” Sie drückte das Mädchen kurz, dann hob sie scherzend einen Zeigefinger und sagte warnend zu Dean: “Pass mir ja gut auf sie auf, junger Mann, klar?”
“Als wäre sie mein Fleisch und Blut”, gab er lachend zurück.
8. KAPITEL
Sarah hatte die Arme voller Rosen, als sie gegen halb vier nach Hause kam und mit Mühe die Hintertür aufstieß. Jolene hatte sich strikt geweigert, den Strauß zu behalten und hatte Sarah geradezu gezwungen, ihn mitzunehmen. “Mom? Ich bin zurück”, rief sie, wie sie es schon als Kind getan hatte. Die Küche war von goldenem Nachmittagssonnenlicht überflutet, und es duftete nach frisch gebackenem Kuchen. Pfirsich, dachte Sarah, deren Magen laut knurrte. Sie legte die duftenden langstieligen Rosen ins Spülbecken.
Sie sind wirklich wunderschön, schoss es ihr durch den Kopf, während sie Wasser ins Becken laufen ließ. Zögernd berührte sie eine der noch geschlossenen Knospen – dank der Klimaanlage in der Klinik waren sie noch nicht aufgegangen. Hier, in der feuchten Hitze, würden sie sich wahrscheinlich sehr schnell öffnen.
So wie ihr Herz sich gern für Dean geöffnet hätte.
“Hey, Kleines”, begrüßte ihre Mutter sie vom Türrahmen aus. “Wie kommt es, dass du schon hier bist?”
“Es war ruhig, also hat der Chef mich heimgeschickt. Ich bin auf Abruf.”
Vivian schlenderte zum Spülbecken und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. “Wow! Die sind aber schön!”
Die nächste Frage hätte eigentlich lauten müssen: “Von wem sind sie?” Als sie ausblieb, kombinierte Sarah, dass ihre Mutter es bereits wusste. “Wo ist Katey?”, fragte sie abrupt.
“Am Fluss.”
“Doch wohl nicht allein?”
“Nein, keine Sorge. Mit einem Freund. Es ist ein älterer Freund, er passt schon auf sie auf.” Vivian betrachtete noch immer voller Bewunderung die Rosen.
Sarah nahm eine Vase aus dem Schrank. Sie begann, die Stile anzuschneiden und die Blumen zu arrangieren.
Vivian protestierte. “Oh, du kannst die wunderschönen Blumen nicht in diese alte Vase stellen. Warte einen Moment.” Sie lief hinaus und kam kurz darauf mit einer großen Kristallvase aus dem Wohnzimmer zurück.
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