Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Dominics Umarmung gelöst hatte, schaute sie an sich hinunter in das ernste Gesicht ihres Sohnes, der zu ihnen hochschaute. Dann reckte er die Arme, lächelte sein süßes, scheues Lächeln und verlangte: “Mommy, drücken.”
– ENDE –
Cheryl Biggs
Gefährliche Affäre
1. KAPITEL
Der Motor des Flugzeugs röchelte erneut, und der Frontpropeller blieb stehen.
“N299V, falsche Landebahn. Wiederhole: falsche Landebahn!”
Suzanne Cassidy blickte zum Funkgerät, biss sich auf die Lippen und umklammerte den Steuerknüppel noch fester. Sie hatte keinen Treibstoff mehr, sie musste es darauf ankommen lassen.
Plötzlich gingen vor ihr sechs schwarze Cobra-Helikopter herunter.
Sie schrie auf, riss den Knüppel nach hinten und schloss die Augen.
Die Maschine bockte, die Nase kam kurz hoch, dann trafen die Räder hart auf dem Boden auf.
Suzanne wurde in den Sitz zurückgeworfen. Sie öffnete die Augen wieder und sah, wie die Cobras abrupt abdrehten. Die nagelneue Cirrus SR20, die sie und ihr Partner für die Firma erstanden hatten, schlidderte die Landebahn entlang.
Suzanne fluchte und bremste stärker.
Das Flugzeug brach seitwärts aus, runter von der Asphaltpiste. Die Räder gruben sich in Gras und Erde. Steine schlugen gegen das Fahrwerk.
Das rechte Rad verfing sich in einer flachen Grube, die Cirrus kreiselte und stand.
Irgendwo begann eine Sirene zu heulen.
Suzanne rang nach Luft. Das Herz hämmerte ihr gegen die Rippen, ihre Hände zitterten, sie fühlte sich völlig kraftlos. Dennoch stieß sie die Tür auf und kletterte hinaus auf die Tragfläche.
“He, was zum Teufel haben Sie hier verloren? Dies ist Militärgelände und keine Flugschule. Sie hätten uns alle umbringen können.”
Beim Klang der tiefen Stimme fuhr sie herum. Sie ließ sich auf den Boden gleiten und klammerte sich an den Tragflügel, um nicht den Halt zu verlieren. Panik überkam sie.
Sie war noch nicht bereit, ihm gegenüberzutreten. Nicht hier. Nicht so.
Doch sie stand da wie gelähmt, atemlos, während er auf sie zukam. Und dann erkannte er sie.
Fast hätte sie die Nerven verloren. Vor beinahe einem Jahr hatte sie Three Hills verlassen, aber es war kein Tag vergangen, an dem sie nicht an ihn gedacht hatte.
Die Erinnerungen überwältigten sie, doch sie wehrte sie ab. Dafür war jetzt kein Platz. Nicht, wenn sie überleben wollte.
“Suzanne!” Er spuckte ihren Namen aus wie einen Fluch.
Die heiße Nachmittagssonne schien sein dunkelblondes Haar in geschmolzenes Gold zu verwandeln. In seiner Pilotenbrille spiegelten sich der Hangar, die Wüste und sogar ihr Bild, während seine Augen verhüllt blieben. Suzanne brauchte seine Augen gar nicht zu sehen, sie erinnerte sich lebhaft daran. Sie waren so tiefblau wie der Himmel über der Wüste vor einem Gewitter. Dunkel, turbulent, drohend und anscheinend stets auf sie gerichtet.
Ein Beben ging durch ihren Körper, und sie versuchte wegzusehen. Stattdessen glitt ihr Blick über seine hohe, sehnige Gestalt in der Fliegeruniform. Sie nahm seine kantigen Gesichtszüge wahr. Züge, die alles andere als gefällig waren. Und dennoch, er wirkte unglaublich anziehend, ja sogar gewinnend.
War er Freund oder Feind? Die Frage beschäftigte sie seit Stunden, sie jagte ihr kalte Schauer über den Rücken. Jemand versuchte, sie zu vernichten, vielleicht zu töten, und Hart Branson war entweder ihre Rettung – oder der Verantwortliche dafür.
Sie war gekommen, um sich Klarheit zu verschaffen.
Wortlos drehte Hart sich um und ging auf einen Hangar zu.
Verwirrt sah Suzanne ihm nach. Sie griff nach ihrer Tasche und folgte ihm. Es mochte unklug sein, sich an ihn zu wenden, vielleicht sogar gefährlich, aber sie konnte nicht mehr zurück. Er war ihre einzige Chance.
“Hart, bitte, so hör doch …”
Er fuhr herum. “Was willst du von mir, Suzanne?”
Seine Feindseligkeit war offensichtlich. Warum? Womit hatte sie ihn dermaßen erbost?
Am liebsten wäre sie vor seinem kalten, bohrenden Blick geflohen. Sie widerstand. “Das … das FBI war bei mir zu Hause.”
Hart rührte sich nicht. Seine Züge waren wie versteinert.
Sie schluckte und zwang sich fortzufahren, obwohl sie seine Verachtung geradezu körperlich empfand. “Sie sagten, dass bei Ricks letztem Einsatz Militärgeheimnisse entwendet wurden.”
Da er nicht reagierte, sprach Suzanne weiter. “Sie hatten die Sache nicht weiter verfolgt, aber nun werden diese Informationen international gehandelt und sie … sie …”
Die
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