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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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lang glaubte Antonia, Sutton würde auf sie losgehen. Doch dann trat er einen Schritt zurück.
    “Hier entlang”, stieß er hervor, drehte sich um und ging auf die Ställe zu. Antonia folgte ihm.
    Der Stute ging es ganz offensichtlich sehr schlecht. Sie war ein herrliches braunes Quarter Horse mit einer langen weißen Blesse, doch jetzt stand sie mit gesenktem Kopf und zitternd da. Ihr Körper war schweißbedeckt, und sie keuchte.
    Antonia trat in die Box und registrierte dabei automatisch, wie gepflegt und ordentlich der Stall war. Auf dem Boden lag frisches Stroh, Eimer mit warmem Wasser standen bereit, und auf einem Regal sah Antonia Latex-Handschuhe und Handtücher. Das Waschbecken war mit einer Nagelbürste und antiseptischer Seife ausgestattet. Auch wenn der Besitzer sich unmöglich benahm, seine Ranch führte er erstklassig.
    Mit leisen Worten beruhigte Antonia die Stute, streichelte ihren Hals und trat dann hinter sie, um mit der Untersuchung zu beginnen. “Wann haben die Wehen angefangen?”
    “Am frühen Morgen”, antwortete Sutton und strich sich mit der Hand über die Stirn. Jetzt, da sein Zorn verraucht war, erkannte Antonia, wie müde und besorgt er aussah. “Gegen fünf Uhr etwa”, fügte er hinzu. “Gestern Abend wurde sie schon unruhig, da wusste ich, dass es bald so weit sein würde. Ich habe auf einer Liege in der Nachbarbox geschlafen und gleich nachgeschaut, als die Fruchtblase platzte. Und als ich den Kopf des Fohlens weder sehen noch fühlen konnte, wusste ich, dass es verkehrt lag.” Er hielt einen Moment inne, fuhr dann fort: “Sie ist meine beste Stute, und der Hengst ist ‘Abendstern’ von der Mason Farm. Es müsste ein gutes Fohlen werden.” Er seufzte und blickte Antonia an. “Aber vor allem will ich die Stute nicht verlieren.”
    Das Gefühl, das in seiner Stimme mitschwang, besänftigte Antonia. “Ich tue mein Bestes, um beide zu retten”, antwortete sie. Für diesen Mann waren Pferde nicht nur eine Ware, er liebte seine Tiere wirklich. Dafür sah sie gerne über andere Fehler hinweg. “Also, fangen wir an.”
    Am Waschbecken wusch sie sich gründlich die Hände und trat dann wieder hinter die Stute. Offensichtlich hatte Sutton recht – das Fohlen lag verkehrt. Ein kleiner Huf schaute bereits heraus, doch es war das Hinterbein, während bei einer normalen Geburt zuerst die Vorderbeine ans Tageslicht kamen. Antonia tastete nach dem Kopf und den Vorderbeinen und stellte schließlich fest, dass das Kleine seitlich lag.
    “Ich muss es drehen”, erklärte sie Sutton. “Ich werde der Stute ein Beruhigungsmittel und danach eine Rückenmarksanästhesie spritzen. Es wird eine Weile dauern.”
    Als das Schmerzmittel Wirkung zeigte, machte Antonia sich an die Arbeit. Ein Fohlen im Mutterleib zu drehen, war immer ein langer, mühsamer Prozess. Sie musste den Kopf ertasten und dann durch vorsichtiges Drehen und Ziehen in die richtige Lage bringen. Wieder und wieder entglitten die Vorderbeine ihrem Griff. Schließlich legte sie eine Geburtsschlinge darum und zog vorsichtig, während sie gleichzeitig den Kopf in die richtige Position drückte. Endlich drehte sich der kleine Körper. “Ich hab’s!”
    Beharrlich zog sie weiter, und schließlich waren die Vorderbeine und das kleine Maul zu sehen. Hinter ihr stieß Sutton einen Freudenschrei aus. Antonia ließ ihren Arm sinken – er fühlte sich bleischwer an und war von der Anstrengung ganz taub. Sie schüttelte ihn kurz aus, wandte sich dann wieder dem Fohlen zu. Es war ein großes Tier, und es steckte an Brust und Schultern fest. Die Stute war bereits zu erschöpft, um mitzuhelfen. Jeden Moment konnte sie zusammenbrechen, aber auch Antonia war am Ende ihrer Kräfte.
    Plötzlich stand Sutton neben ihr und ergriff ein Vorderbein. Antonia blickte ihn fragend an. Überraschenderweise blinzelte er ihr zu und sagte: “Da kommen wir wohl in mein Spezialgebiet, wie Sie vorher sagten.”
    Antonia musste lachen, als sie das andere Vorderbein nahm. Zusammen arbeiteten sie weiter. Es kostete sie einige Kraftanstrengung, bis die Schultern endlich erschienen und danach das ganze Fohlen herausglitt.
    “Hurra!”, rief Antonia triumphierend. Sutton legte das Fohlen behutsam beim Kopf der Stute ab.
    Vorsichtig zerriss Antonia die Membran, die das Tier noch immer umgab, um Gesicht und Maul freizulegen. Den Rest würde die Stute erledigen. Freudestrahlend wandte sich Sutton Antonia zu.
    “Wir haben’s geschafft!”, rief er, dann zog er

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