Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
einem der Fenster war plötzlich ein dunkler Schatten zu sehen, und Antonia zuckte zusammen und blieb erneut stehen. Der Mann hob die Hände, legte sie an die Schläfen und spähte hinein.
“Antonia?”
Sie erkannte seine Stimme sofort.
“Daniel?” Erleichtert eilte sie zur Tür und schloss auf. “Daniel!”
“Hey.” Er lächelte sie unsicher an. In seinen Jeans, dem weißen Hemd und einem sportlichen Sakko sah er unglaublich gut aus. Die Lederstiefel hatte er auf Hochglanz gebürstet, und er trug nicht seinen üblichen Cowboyhut aus Stroh, sondern einen weichen aus Filz. Als er ihn abnahm, fragte er höflich: “Tut mir leid. Hast du noch zu tun? Ich war mir nicht sicher, was ich machen sollte. Als ich dich nicht zu Hause antraf, dachte ich, dass ich mal hier nachschaue, ob du aufgehalten worden bist.”
Antonia blickte ihn einen Moment lang verständnislos an, bevor der Groschen fiel. “Himmel nein, heute ist Freitag?”
Er hob die Augenbrauen. “Du hast unsere Verabredung vergessen?”
“Ja. Ich meine, nein, nicht die Verabredung.” Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. “Ich habe einfach nicht mitbekommen, welcher Tag heute ist. Es kam mir vor wie Donnerstag, und dann war hier so viel zu tun, dass ich alles andere völlig verschwitzt habe. Liebe Güte, das tut mir so leid. Ich fühle mich schrecklich. Du musst mich für unmöglich halten.”
“Ach nein, das kann schon mal vorkommen. War ein harter Tag heute, was?”
“Schlimmer.” Antonia sank in sich zusammen. “Warte, ich muss noch abschließen.”
Während sie die Schlüssel in ihrer Handtasche suchte, begann Daniel, sachte ihre Schultern zu massieren. Genüsslich seufzte sie, als sie spürte, wie die Anspannung nachließ.
“Oh, das ist herrlich.”
Er lachte. “Gut. Glaub mir, ich weiß, wie sich Verspannungen anfühlen. Was war los heute?”
“Ein Notfall nach dem anderen. Zuerst kam Mrs Kritzer mit diesem schrecklichen Terrier, der immer versucht mich zu beißen.”
“Buster? Der ist sogar schon mal auf Quinn losgegangen. Aber sein Frauchen ist nicht viel umgänglicher.”
“Wem sagst du das?”
Antonia schloss hinter ihnen ab und drehte sich widerwillig um. Seine Massage fühlte sich einfach zu herrlich an. “Danke, das hat sehr geholfen. Du bist wirklich gut darin.”
“Ich tue mein Bestes.”
“Ich fürchte, ich habe unseren Abend trotzdem verdorben. Selbst wenn ich jetzt sofort nach Hause fahre und mich umziehe, verpassen wir den halben Film.”
“Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich bin gar kein großer Kinofan. Und du kennst den Film wahrscheinlich schon aus Houston, hier dauert es immer etwas länger, bis die Filme ins Kino kommen.”
“Ach, ich bin auch keine große Kinogängerin.”
Sie standen voreinander und blickten sich an. Antonia wünschte sich, die Zeit zurückdrehen zu können. Die ganze Woche hatte sie sich auf diesen Abend gefreut. Wie konnte ihr so etwas passieren?
“Aber es kann trotzdem noch ein schöner Abend werden”, sagte Daniel zögernd. “Jedenfalls wenn du nicht zu müde bist. Lass uns im Supermarkt ein paar Steaks holen. Die grille ich dann für dich.” Er lächelte ihr zu. “Außerdem könnte ich dann mit der Massage weitermachen.”
“Schon überredet”, antwortete sie schnell. Bei genauerer Überlegung ließ ihr der Gedanke an eine Massage von ihm in ihren eigenen vier Wänden allerdings den Atem stocken.
Sie einigten sich darauf, dass Daniel die Steaks holen und auf dem Weg in der Videothek vorbeifahren würde. Sie vermutete, dass er den Vorschlag gemacht hatte, um ihr ein paar Minuten Zeit zu geben, sich frisch zu machen, und war dankbar dafür. Zum Glück war das Haus immer ordentlich, sodass sie nur noch Mitzi füttern musste und sich dann um sich selbst kümmern konnte.
Es reichte gerade für eine kurze Dusche, etwas Make-up und eine Hochsteckfrisur, da klingelte Daniel bereits. Zufrieden warf sie im Vorbeigehen einen Blick in den Spiegel. Das blaue Sommerkleid betonte ihre Figur und Augenfarbe.
Aus seiner Reaktion sah sie, dass er das Kleid ebenfalls mochte. Auf einmal fühlte sie sich viel weniger ausgelaugt als noch vorher in der Klinik. Seltsam, wie belebend ein wenig Bewunderung wirkte …
In der Küche stellte er die Einkaufstüte auf den Tisch und reichte ihr drei Videokassetten.
“Ich wusste nicht, was du gern magst, deshalb habe ich eine Auswahl mitgebracht. Charlene von der Ausgabe sagte, Frauen mögen die Filme. In dem hier sollen
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