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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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Geheimnummer beantragen.”
    “Geht nicht, wegen der Klinik. Außerdem will ich es niemandem erzählen, wahrscheinlich steckt ja doch nichts dahinter.”
    Daniel runzelte die Stirn. “Du solltest es nicht so einfach abtun. Es laufen ganz schön viele Verrückte da draußen rum.”
    “Jemand anderes als ich würde sich wahrscheinlich gar nichts dabei denken”, sagte sie. Seufzend ließ sie sich wieder auf der Couch nieder. Er sah so besorgt aus und dabei so stark, dass sie tatsächlich den Wunsch hatte, ihm alles zu erzählen. Das überraschte sie, denn vorher hatte sie nie mit jemandem in ihrem neuen Leben über Alan gesprochen.
    “Es ist dir also schon mal passiert?”, fragte Daniel.
    Antonia nickte. “Nach meiner Scheidung. Mein Exmann pflegte mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anzurufen und dann nichts zu sagen.”
    “Was für ein Blödmann.”
    “Ja, in der Tat.”
    Antonia spürte Daniels Blick auf sich. Schließlich sagte er: “Aber das war noch nicht das Schlimmste?”
    Wieder nickte sie. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie blinzelte.
    “Nein, keineswegs.”
    Daniel legte den Arm um sie und zog sie sanft an sich. Sie bettete den Kopf an seine Schulter und kuschelte sich an ihn. So warm und sicher hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Konnte es nicht immer so bleiben?
    “Hat er dich geschlagen?”, fragte Daniel leise.
    Als sie bejahte, hielt er sie noch fester. Seine Lippen streiften ihr Haar, und etwas in ihr löste sich. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Es war lange her, dass sie das letzte Mal wegen Alan und ihrer Ehe geweint hatte, doch jetzt drängte alles an die Oberfläche. Immer wieder vom Schluchzen unterbrochen, erzählte sie die ganze Geschichte. Sie musste furchtbar aussehen mit ihren geröteten und geschwollenen Augen, doch sie hörte nicht auf, bis er alles wusste. Die Prügel, die sie eingesteckt hatte, Alans Sarkasmus und Kritik, die mehr und mehr ihr Selbstbewusstsein untergruben, die Belästigungen nach der Scheidung. Schließlich fühlte sie sich erschöpft und ausgelaugt, aber innerlich ruhiger.
    Noch immer lag ihr Kopf an seiner Brust, und sie lauschte auf seinen regelmäßigen Herzschlag. Was sie ihm gerade gebeichtet hatte, wusste sonst nur noch ihre Therapeutin. Hatte sie mit ihrer Offenheit nun jegliche Chance auf eine Beziehung zerstört? Es würde sie nicht überraschen, wenn er unter einem Vorwand ging und sie danach nie wiedersehen wollte.
    “Es tut mir so leid”, sagte er schließlich mit rauer Stimme, während er ihren Rücken streichelte. “Ich wünschte, der Bastard wäre jetzt hier. Ich würde ihm den Garaus machen. Kam er eigentlich ins Gefängnis?”
    “Nein, ich war zu feige, um Anzeige zu erstatten. Mein Anwalt sagte, er würde wahrscheinlich sowieso auf Bewährung freikommen, weil er bis dahin unbescholten war. Aber auch sonst – ich konnte den Gedanken, gegen ihn vor Gericht auszusagen, einfach nicht ertragen.”
    “Natürlich nicht. Du hattest ja schon genug mitgemacht. Das hat doch nichts mit Feigheit zu tun.”
    “Oh doch. Sonst hätte ich ihn schon viel früher verlassen – oder ihn gar nicht erst geheiratet”, sagte sie bitter.
    “Du wusstest doch vorher nicht, dass er gewalttätig ist.”
    “Trotzdem, irgendeine Schwäche in mir muss ihn angezogen haben. Er wusste, dass er Macht über mich hatte, nur ich habe nichts gemerkt.” Wie oft schon hatte sie darüber nachgedacht.
    “Das glaube ich nicht”, sagte Daniel rundheraus. “Man kann nicht dem Opfer die Schuld geben, dass es zum Opfer wurde. Das ist, als ob jemand sagt ‘Ich hätte diesen teuren Fernseher nicht kaufen sollen, denn so habe ich den Einbrecher in Versuchung geführt’. Ich bin sicher, dass er von deiner Schönheit angezogen wurde, nicht von irgendeiner Schwäche. Er wollte dich und hat sich von seiner besten Seite gezeigt, bis du ihn geheiratet hast. Erst danach konnte er seine krankhaften Züge nicht mehr beherrschen. Dich trifft überhaupt keine Schuld. Es war einfach Pech, dass du an so ein mieses Schwein geraten bist.”
    Antonia musste lachen. Auch ihre Therapeutin hatte ihr wieder und wieder versichert, dass sie nichts falsch gemacht hatte – und rein vom Verstand her sah sie das auch ein. Doch der kleine nagende Zweifel war geblieben. Genau wie der Verdacht, dass andere Menschen auch glaubten, sie habe selbst dazu beigetragen. Daniels Reaktion erschien ihr daher glaubhafter, als jeder Therapeut jemals hätte sein können.
    “Und du meinst,

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