Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
Hand aus. “Ja, darf ich? Wir müssen …” Erst dann merkte sie es.
“Oh nein”, hauchte sie.
McCall zog an der Zigarette und sagte dann: “Und wer genau sind
wir
? Sie und Ihr
Mann
?”, fragte er ironisch. Dann schnalzte er mit den Fingern. “Ach, aber
der
ist in Florida. Ich hoffe, dass er bald wieder gesund wird …”
Ellie verstand. “Aber … Aber in deren Augen sind
Sie
ja mein Mann”, flüsterte sie entsetzt.
“Das können Sie sich gleich abschminken, Kleine”, sagte McCall.
Sie starrte ihn so lange an, bis ihre goldenen Augen zu schimmern schienen. Diese Frau würde nicht flehen oder betteln. Es fiel ihr nicht leicht, nach Hilfe zu fragen.
Die Tatsache, dass sie schon drei Mal seine Hilfe hatte annehmen müssen, sprach in ihren Augen wahrscheinlich sogar gegen ihn. Eine Schande, dachte er.
“Wonach suchen Sie?”
Ellie durchwühlte ihre Handtasche.
“Nach Schokolade”, antwortete sie knapp, ohne aufzuschauen. Als sie das Gesuchte endlich fand und erleichtert in den Mund steckte, erinnerte sich McCall an die üblen Augenblicke, in denen er verzweifelt nach einer Zigarette suchte, nur um dann voller Erleichterung irgendwo noch ein zerknülltes Päckchen zu finden.
Fasziniert schaute er zu, wie sie die schmelzende Schokolade von den Lippen und den Fingern leckte.
“Na und? Andere Leute rauchen”, sagte Ellie, als sie seinen Blick bemerkte.
“Ich sage ja gar nichts”, erwiderte McCall und hoffte, dass sie sein nervöses Schlucken nicht bemerkte. Mein Gott, der Anblick dieser kirschroten Lippen …
Er wollte schon das Auto anlassen, als sie leise sagte: “Ich bezahle Sie auch.
Sehr
gut sogar. Es geht um so viel …”
“Viel Geld, oder?”
Ellie zuckte zusammen. “Natürlich. Was denn sonst? Ich … Ich und mein Mann würden es mit Ihnen teilen. Jeder ein Drittel.”
McCall schüttelte den Kopf, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen, als er den Wagen startete. “Tut mir leid.”
“Fifty-fifty”, hauchte Ellie. Als McCall nicht reagierte, legte sie ihre Hand auf die seine. “Bitte lassen Sie es sich durch den Kopf gehen. Es geht um viel Geld …”
“Ich habe alles, was ich brauche”, knurrte er. Er sah sie nicht an und hoffte, dass sie ihn bald loslassen würde. Gleichzeitig wünschte er sich jedoch, dass sie ihre Hand auf der seinen liegen ließ.
Schließlich zog Ellie sie frustriert zurück und zeigte abschätzig auf den Stapel Bilder in dem Wagen. “Das Geschäft läuft offensichtlich
sehr
gut”, sagte sie voll Sarkasmus.
McCall blieb ruhig. “Ich brauche nicht viel.” Mit diesen Worten warf er die Zigarette aus dem Fenster und fuhr los.
“Nennen Sie Ihren Preis.”
Wütend schlug er aufs Lenkrad. “Verdammt noch mal! Geld interessiert mich nicht.”
“Ich sagte Preis, nicht Geld”, erwiderte Ellie.
Verwirrt sah er sie an.
Das
konnte sie nicht meinen – nicht Miss Unschuldslamm aus Iowa mit ihren zimtfarbenen Sommersprossen; nicht die eiskalte Schmugglerin von Tieren …
Zum Teufel!
“Hören Sie, Lady. Ich mag mein Leben so, wie es ist. Leben und leben lassen. Null Stress, verstehen Sie? Eines habe ich nämlich herausgefunden, Kleine: Geld heißt Stress. Ich weiß, wovon ich rede. Sie können Ihr Geld behalten.”
“Sie könnten es ja spenden.” Sie klang unsicher, aber er spürte, wie sie ihn eindringlich betrachtete.
“Nein, nein und noch mal nein! Ich bin zufrieden mit meinem Leben.”
“Aha”, sagte sie schroff. “Sie sind ein Aussteiger und kümmern sich einen Dreck um alles andere. Ihnen ist doch ganz egal, was mit all den Tieren passiert.”
McCall lachte laut auf. “Ach, und Sie wollen mir weismachen, dass Ihnen etwas an Ihrer Ware liegt?”
“Natürlich!”, rief Ellie, und ihre Stimme überschlug sich, als ob sie gleich zu weinen anfangen würde. “Ich besitze eine Tierhandlung. Haben Sie das schon vergessen? Können Sie sich vorstellen, wie es ist, diese wunderschönen Vögel zu sehen, nachdem sie tagelang in Tennisballdosen eingepfercht waren? Manchmal werden sie auch in Reifen gestopft; da werden sie lebendig gekocht”, entfuhr es ihr. “Ich will etwas dagegen unternehmen. Das ist alles”, flüsterte sie schließlich.
Nun, das klingt ja beinahe so, als ob sie es ehrlich meint, dachte McCall. Und wie sie errötete, wenn sie aufgeregt war!
Schweigend fuhr er durch die malerischen Kulissen entlang der Palmenallee und dem Strand.
Ich mag mein Leben … Null Stress …
McCall parkte in der Nähe des
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