Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
darauf warten zu müssen, mit Daniel zu schlafen.
Er seufzte missmutig. “Ja, und ich weiß auch schon wer.”
Antonia verstand nicht, was er meinte, doch da tauchte auch schon ein großer, gut gebauter Mann in Sheriffuniform am Fahrerfenster auf. Daniel ließ die Scheibe herunter, und der Gesetzeshüter schaute mit ausdrucksloser Miene in den Wagen.
“Sie wissen, wie schnell Sie gefahren sind, Sir?”, fragte er streng.
Daniel bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. “Nein. Warum sagen Sie’s mir nicht einfach?”
Antonia zuckte bei dieser respektlosen Antwort überrascht zusammen.
“Jedenfalls viel schneller als erlaubt. Sie haben es wohl eilig, nach Hause zu kommen, was?” Um den Mund des Sheriffs zuckte ein Lächeln, seine braunen Augen blitzten. “Ich muss sie leider bitten auszusteigen.” Er deutete auf Antonia. “Sie auch, Ma’am.”
Erstaunt blickte sie ihn an, dann dämmerte es ihr. Das war also Daniels Bruder, der Sheriff.
“Meine Güte, Quinn, geht’s vielleicht noch dramatischer?”, sagte Daniel brummig, öffnete die Tür und stieg aus.
Antonia rutschte über den Fahrersitz und stieg auf seiner Seite aus, wobei sie den Sheriff interessiert musterte. Er nahm den Hut ab und nickte ihr zu, konnte ein Grinsen jetzt nicht mehr unterdrücken. Im Licht der Straßenlaterne erkannte Antonia, dass seine Züge Daniels ähnelten, doch der Farbunterschied der Haare war so groß, dass sie ihn auch bei Tageslicht nicht sofort als Daniels Bruder erkannt hätte. Zudem gab ihm ein Grübchen im Kinn etwas Spitzbübisches, das durch den Schalk in seinen Augen noch unterstrichen wurde.
“Guten Abend, Ma’am”, lächelte Quinn. “Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe. Aber manche Leute muss man tatsächlich erst aus dem Verkehr ziehen, um auf sich aufmerksam zu machen.” Er deutete dabei auf seinen Bruder.
“Das Blaulicht hättest du dir zumindest sparen können”, beklagte sich Daniel. “Ich habe dir doch gesagt, dass ihr sie kennenlernen werdet.”
“Du bist zu langsam”, gab Quinn zurück. “Da habe ich die Sache lieber selbst in die Hand genommen.” Er wandte sich wieder Antonia zu. “Quinn Sutton, Ma’am, Sheriff von Burton County. Und, wie ich zugeben muss, Bruder dieses Herrn hier. Ich hatte Glück”, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, “dass die Leute mich trotzdem gewählt haben.”
“Genau”, sagte Daniel trocken.
“Ich bin Antonia Campell”, sagte Antonia und bot ihm die Hand. “Freut mich, Sie kennenzulernen, Sheriff Sutton.”
“Nennen Sie mich Quinn, Ma’am, bitte. Sonst müsste ich denken, dass ich Sie beleidigt habe, und das täte mir dann wirklich leid.”
“Also gut, Quinn”, stimmte Antonia lächelnd zu und schüttelte ihm die Hand. “Haben Sie vielleicht Lust, mit uns nach Hause zu kommen und einen Kaffee zu trinken? Vielleicht finde ich sogar noch einen Nachtisch dazu.”
“Ich glaube nicht, dass er Zeit hat”, warf Daniel ein.
“Danke, sehr gerne”, sagte Quinn gleichzeitig grinsend.
“Ich dachte, du bist im Dienst?”
“Nein, ich habe frei. Ich war zufällig unterwegs, als ich euch sah. Du weißt schon, meine nächtliche Patrouille durch Mrs Ramirez Straße. Aber Kaffee ist wirklich eine gute Idee. Dann können wir ein wenig plaudern.”
“Ja, toll”, sagte Daniel ohne Überzeugung.
Sie stiegen wieder ein und fuhren das letzte Stück zu Antonias Haus.
“Er hat wirklich ein Händchen dafür, meine Pläne zu durchkreuzen”, sagte Daniel brummig.
Antonia lachte. “Nun mach nicht so ein Gesicht. Ich finde es lustig, deinen Bruder kennenzulernen.”
“Aber irgendwie habe ich mir den Abend anders vorgestellt.” Er blickte Antonia von der Seite an, und sie wusste genau, was er meinte.
“Nun ja, er wird ja nicht die ganze Nacht bleiben.”
“Das stimmt.” Daniel lächelte. “Und ich hatte schon immer mehr Geduld als er.”
Zu Hause setzte sie Kaffee auf und fand im Tiefkühlfach noch einen kleinen Kuchen, den sie auftaute. Nicht gerade ein Fünf-Sterne-Nachtisch, aber Daniel durfte ruhig gleich erfahren, dass die Küche absolut nicht ihr Spezialgebiet war.
Sie saßen im Wohnzimmer und unterhielten sich. Antonia mochte Quinn sofort. Seinem verschmitzten Charme konnte man nur schwer widerstehen, und er erzählte Geschichten aus der Kindheit, die zwar maßlos übertrieben, aber auch sehr unterhaltend waren. Antonia konnte ihn sich kaum als Sheriff vorstellen, bis Daniel die Patrouillen in Mrs Ramirez Straße noch
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