Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
geschnitten. “Na, du bist wirklich schwer verliebt, das steht fest.” Sie stemmte die Hände in die Hüften. “Ich bin hier in einer halben Stunde fertig. Rühr dich bloß nicht. Denn hinterher gehen wir beide schön essen, und dann machen wir einen Frauennachmittag mit viel Tratsch und Kosmetik.”
“Klingt gut”, erwiderte Antonia lässig und ging an Rita vorbei auf die Doppeltür zu, hinter der die Tierstation lag. Sie sah nicht mehr, dass Rita ihr sprachlos hinterherblickte, doch sie lächelte trotzdem in sich hinein.
Rita wartete bereits auf sie, als Antonia zurückkam. Die anderen Mitarbeiter waren schon gegangen, nur eine Laborkraft blieb als Tageswache auf der Tierstation zurück.
“Ins Moonstone-Café?”, fragte Antonia, während sie sich die Hände wusch.
“Ja, gern. Ich habe schon Roberto angerufen und ihm gesagt, dass er mit den Kindern heute allein nach Hammond fahren soll.”
“Da hat er sich bestimmt gefreut.”
Rita hob die Schultern. “Es tut ihnen bestimmt mal ganz gut. Kinder sollen ja eine enge Bindung zu ihrem Vater aufbauen. Aber das ist kein Vergleich dazu, welchen Spaß wir haben werden. Also schieß los. Was läuft zwischen dir und Daniel Sutton?”
“Als ob ich dir das erzählen würde. Dann weiß es morgen die ganze Stadt.”
“Das verletzt mich tief.” Dramatisch legte Rita eine Hand auf ihr Herz. “Ich würde nichts
Wichtiges
weitererzählen – nicht, wenn du mich darum bittest.” Als Antonia sie zweifelnd anblickte, fügte sie hinzu: “Ehrlich! Da kannst du jeden fragen. Ich kann ein Geheimnis für mich behalten. Ich klatsche zwar gern, aber wenn es um etwas Ernstes geht, sage ich keinen Pieps.”
“So viel gibt es da gar nicht zu erzählen”, grinste Antonia. “Ich mag ihn. Sehr sogar. Mehr als irgendjemanden in den letzten Jahren.”
“Das ist toll.” Rita rieb sich zufrieden die Hände. “Und was genau ist letzte Nacht passiert?”
“Das werde ich dir gerade noch erzählen.” Lachend trocknete sich Antonia die Hände ab und ging zur Tür. Rita folgte ihr auf den Fersen.
Nach dem Essen im Moonstone-Café fuhr Rita mit zu Antonias Haus. Sie hatte es inzwischen aufgegeben, mehr über den gestrigen Abend zu erfahren und gab sich damit zufrieden, ihrer Freundin wenigstens in kosmetischen Fragen zur Seite zu stehen.
“Triffst du ihn heute Abend wieder?”, fragte Rita, während sie Antonia eine grüne Gesichtsmaske auflegte.
“Weiß ich noch nicht. Er hat nichts davon gesagt, also wahrscheinlich nicht.” Antonia runzelte die Stirn. Zum ersten Mal an diesem Tag war ihre Hochstimmung getrübt.
“Mach nicht so ein Gesicht, davon bekommst du Falten”, schalt ihre Freundin. “Ich kenne Daniel Sutton. Er würde nicht ein- oder zweimal mit dir ausgehen und dann verschwinden. Das ist nicht seine Art.”
“Bist du sicher?”
“Absolut. Außerdem steht es ihm ins Gesicht geschrieben, dass es für ihn was Ernstes ist. Das sagt jeder, sogar sein Sohn. Mein Neffe hat es mir erzählt.”
Ihre Worte beruhigten Antonia, und als kurz darauf das Telefon klingelte und sie Daniels Stimme hörte, war wieder alles in bester Ordnung.
“Hi”, sagte sie lächelnd. Rita grinste und deutete mit dem Daumen nach oben, bevor sie taktvoll den Raum verließ.
“Weißt du, ich dachte …”, begann Daniel ohne Einleitung. “Da wir das Abendessen und den Film gestern verpasst haben … Hättest du vielleicht Lust, das heute Abend nachzuholen? Ich weiß, dass ich etwas spät anrufe …”
Antonias Lächeln vertiefte sich. “Nein, das ist eine gute Idee.”
“Dränge ich dich zu sehr? Ich bin in diesen Dingen völlig aus der Übung. Aber ich muss die ganze Zeit an dich denken und würde dich gerne so bald wie möglich wiedersehen.”
“Ich fühle mich nicht bedrängt und ich möchte gerne mit dir ausgehen. Sehr gern.”
“Gut.” Sie plauderten noch einige Minuten und legten dann auf.
Rita stand bereits in der Tür. “Na, also doch noch eine Verabredung für heute Abend?”
Antonia fühlte sich schon wieder erröten. “Ja. Liebe Güte, ist das albern. Ich komme mir vor wie ein Schulmädchen.”
“Ich wünschte, ich würde mich mal wieder so jung fühlen. Ich weiß noch, wie Roberto mich damals immer angerufen hat …” Sie seufzte und schloss die Augen. “Wir haben stundenlang miteinander geredet, bis mein Vater dazwischenging. Die meiste Zeit ging es um rein gar nichts, aber wir konnten einfach nicht aufhören.”
“Ist man mit dreißig dafür nicht
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