Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
nicht auf sich selbst aufpassen kann? Das war ja auch einfach. Du hast mich ins Bett gesteckt, wo ich nicht störte, und dann wie ein Urzeitmensch deine Beute verteidigt!”
“Verflucht, Antonia, du siehst das völlig falsch.”
“Du wolltest meine Probleme für mich lösen, aber das kann ich sehr gut alleine. Ich brauche weder dich noch irgendeinen anderen Mann, um mich zu beschützen. Ich bin eine erwachsene Frau und stehe auf eigenen Füßen.”
“Ich habe doch nie behauptet …”
“Das brauchtest du auch nicht. Deine Handlungen sprechen Bände. Du warst offensichtlich überzeugt, dass ich die Sache nicht in den Griff bekomme. Also musstest du für mich einspringen.”
“Das stimmt nicht.”
“Ach, komm …” Antonia drehte ihm den Rücken zu, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie fühlte sich elend.
“Das ist doch verrückt”, sagte Daniel kopfschüttelnd.
“Wie hast du ihn überhaupt gefunden?”, fragte Antonia.
“Quinn hat für mich im Motel angerufen.”
“Quinn? Du hast es deinem Bruder erzählt?”
“Na ja, ich brauchte seine Hilfe.”
“Also hast du freimütig meine intimsten Privatangelegenheiten ausgeplaudert. Und zwar ausgerechnet gegenüber Quinn, der so gerne klatscht und eine Mitarbeiterin hat, die der Umschlagplatz aller Neuigkeiten in dieser Stadt ist. Morgen weiß es also jeder, und ich muss mich vor meinen eigenen Patienten schämen!”
“Er wird kein Wort sagen”, protestierte Daniel. “Er ist der Sheriff, er kann zwischen harmlosem Tratsch und wichtigen Privatsachen unterscheiden. Und außerdem gehört er schließlich zur Familie.”
“Nicht zu meiner.”
“Du hast doch gerade selbst gesagt, dass du zur Polizei gehen wolltest. Dann wärst du doch automatisch bei Quinn gelandet.”
“Deswegen habe ich ja auch gezögert.”
“Wieso willst du diesen Bastard denn beschützen?”
“Wen, Alan? Darum geht es doch gar nicht.”
“Ach nein?” Daniel war nun wirklich verärgert. “Ich soll ihm nicht drohen, damit er die Stadt verlässt, weil das zu brutal ist. Du willst nicht zur Polizei gehen, weil der Sheriff mein Bruder ist. Das nützt doch keinem außer Alan Brent.”
“Blödsinn! Ich will lediglich etwas Privatsphäre behalten und meine ganze verpfuschte Vergangenheit nicht vor irgendwelchen Leuten ausbreiten!”
“Meine Brüder sind nicht ‘irgendwelche Leute’.”
“Brüder? Plural?”, fragte Antonia schneidend.
“Ja.”
“Du hast es
allen
erzählt?”
Daniel blickte unbehaglich drein. “Sie waren noch auf der Ranch meines Vaters, als ich Quinn anrief. Als Quinn mir nachfuhr, damit ich den Kerl nicht umbringe, haben Cater und Cory darauf bestanden, ebenfalls mitzukommen. Alan war bereits einverstanden, niemals hierher zurückzukehren. Quinn hat das als Sheriff dann nur noch mal unterstrichen.”
“Also habt ihr Alan gemeinsam eingeschüchtert.”
“Kann man so sagen, ja.”
“Ich glaube es nicht.” Antonia hob die Hände.
“Warum regst du dich so auf?”
“Weil du mein Leben einfach so in die Hand genommen hast, ohne mich vorher auch nur zu fragen.”
“Es ging doch nicht anders”, sagte Daniel. “Jeder Mann hätte so gehandelt.”
“Nein, nicht jeder. Jedenfalls keiner, der mich und meine Gefühle respektiert. Du hast nicht gefragt, was
ich
wollte oder brauchte, sondern einfach getan, was du für das Beste hieltst. So, wie du heute Morgen in der Klinik angerufen hast. Meine Meinung interessierte da gar nicht. Du nimmst einfach an, dass du besser entscheiden kannst, was gut für mich ist.”
“So war es doch gar nicht!”
“Nein? Ich finde schon.” Sie drehte sich um und ging davon. Tränen brannten in ihren Augen, doch sie weigerte sich, vor ihm zu weinen. Sie war einfach zu wütend. Und enttäuscht.
“Antonia!”
Sie wirbelte herum. “Nein! Ich will jetzt nicht mit dir reden! Ich weiß nicht mal, ob ich dich je wiedersehen will!”
“Das meinst du nicht ernst!”
“Sag mir doch nicht ständig, was ich meine! Das war mein voller Ernst.” Sie blinzelte, um nicht doch in Tränen auszubrechen. “Wie kann ich einen Mann heiraten, der sich so über mich hinwegsetzt? Ich habe mir geschworen, dass mir das nie wieder passiert!”
Daniel biss sich auf die Lippe. “Jetzt hast du mich zum zweiten Mal mit diesem Bastard verglichen. So denkst du also von mir?”
“Ich fürchte, dass es ein schrecklicher Fehler war, es so weit kommen zu lassen. Ich kann dich nicht heiraten. Ich will niemanden heiraten. Ich wusste
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