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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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Ihre Meinung geändert haben …”
    “Nein”, erwiderte sie. “Ich hätte mir nur so gern das Sian Ka’an Naturschutzgebiet angesehen. Wissen Sie, die Vögel und Tiere …”
    “Ah, natürlich”, sagte er.
    “Kennen Sie es?”
    Er sah sie an. “Das Naturschutzgebiet? Nein. Aber ich kenne die Halbinsel. Bin dort schon oft tauchen gegangen.”
    “Und?”
    Er lächelte sie schief an. Ellie bemerkte die Lachfältchen, die seine Augen umrandeten. “Es ist wunderbar, wenn Sie mal weg von allem möchten. Dort gibt es zwar keinen Vier-Sterne-Service, aber genau das macht den Charme aus.”
    “Passt zu Ihnen”, sagte sie trocken und fühlte sich übermäßig selbstzufrieden, als er lachte.
    Es dauerte nicht lange, bis der Künstler ihr alles über seine Tauchabenteuer erzählte. Er ist ungeheuer wortgewandt, dachte Ellie. Wenn es nicht gerade um sein Privatleben geht. Wieder schossen ihr viele Fragen durch den Kopf.
    Was für einen Beruf hat er früher wohl mal ausgeübt? Jurist? Lehrer? Verkäufer? Manager? Er konnte bestimmt gut mit Leuten umgehen – früher. Hatte eine Frau – und Geld. Warum hat er alles aufgegeben? Wieso ist er hier?
    Wer ist er? Kann ich ihm wirklich vertrauen? Nur weil er gutmütige Augen und einen Wickelbär hat … bin ich etwa wahnsinnig geworden?
    Es stand ihr plötzlich klar vor Augen. Von Anfang an, nachdem Ken nach Florida gebracht worden war, hätte sie General Reyes Bescheid sagen sollen. Er hätte dann schon die nötigen Schritte unternommen.
    Sie konnte es noch tun. Noch war es nicht zu spät.
    “Möchten Sie umkehren?” unterbrach McCalls ihre Überlegungen, als ob er Gedanken lesen konnte.
    Ellie zuckte zusammen. “Nein! Selbstverständlich nicht.” Erst jetzt merkte sie, dass er Schritttempo fuhr und sie mit seinen kritischen blauen Augen ansah.
    “Noch ist es nicht zu spät”, meinte er. “Noch können Sie diese verrückte Idee in den Wind schießen und zurück nach Hause fahren – Portland oder Iowa oder weiß der Kuckuck wohin. Vergessen Sie das Geld.”
    “Das geht nicht. Ich habe Ihnen doch gesagt, mein Mann …”
    Er hielt das Lenkrad so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. “Sind Sie sich sicher, dass Ihr Mann das hier will? Sie in den mexikanischen Dschungel voll bewaffneter Verbrecher schicken? Weiß er überhaupt, wie gefährlich das Ganze ist? Mein Gott, was soll das denn für ein Mann sein, der seine Frau …”
    “Er vertraut mir”, brachte Ellie hervor. “Er weiß, dass ich damit fertig werden kann.”
    “Das können Sie aber nicht”, erwiderte er; seine Stimme klang sanft, beinahe zärtlich. “Nicht allein. Nicht ohne mich.”
    Sie starrte ihn an. Er verzog keine Miene. “Sie haben es versprochen …” Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen.
    “Ich weiß”, erwiderte McCall und trat aufs Gaspedal, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren.
    Nach einiger Zeit des Schweigens meinte er: “Nicht mehr lange bis Felipe Carrillo. Letzte Chance zum Tanken. Es sei denn, wir machen einen Umweg über Chetumal.” Seine Stimme hatte jegliches zärtliche Timbre verloren und klang wieder ganz normal. Ellie wusste, was das bedeutete: Das Thema war für ihn abgeschlossen. Die Entscheidung war gefallen.
    Sie war sich sicher, dass er nicht noch einmal versuchen würde, sie zum Umkehren zu überreden.
    McCall stand stets zu seinem Wort. Er würde genau das tun, was er versprochen hatte. Aber das hielt ihn nicht davon ab, alles ihm nur Mögliche zu unternehmen, um Ellie von dieser Wahnsinnsidee abzubringen. Er hatte einen Plan ausgeheckt – einen brillanten Plan, der praktisch unfehlbar war.
    Es war später Vormittag, als sie in Felipe Carrillo ankamen. Da es zu früh war, um Mittag zu essen, hielten sie an einer
Botana
– ein mexikanischer Imbiss. Dort aßen sie
Garnachas
– Pastetchen gefüllt mit Schweinefleisch, Hühnchen, Zwiebeln, Tomaten und Avocados. Dann tankten sie, und McCall prüfte noch einmal Luftdruck und Ölstand, während Ellie sich eine Flasche Wasser kaufte.
    Er war gerade über den Motor gebeugt, als sie auf ihn zutrat. Obwohl er sie hörte, ja ihre Nähe sogar bis ins Knochenmark spüren konnte, ließ er sich nichts anmerken, bis sie sagte: “Sie sind sich sicher, dass es der Wagen bis Chetumal schaffen wird?”
    McCall legte einen Finger auf die Lippen. “Psst! Sonst hört er Sie noch!” Er schloss die Haube, rückte den Hut zurecht und nahm die Flasche entgegen, die sie ihm anbot. Er hatte verdammt

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