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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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melodramatisch verlief es nun auch wieder nicht. Wir haben uns an der Uni kennengelernt. Und wir wollten keine Kinder … eine gute Entscheidung, so im Nachhinein.”
    “Aha”, sagte Ellie. Ihr stellten sich sogleich Dutzende weiterer Fragen.
Sie waren also an der Uni? Wo? Wie lange waren Sie verheiratet? Warum wollten Sie keine Kinder?
Doch dann erinnerte sie sich an ihren Vorschlag. “Ist das überhaupt wahr?”, fragte sie, “oder haben Sie das nur erfunden?”
    “Das ist es ja gerade”, erwiderte er lachend. “Das ist das Problem mit Lügen. Ist einmal die erste erzählt, weiß man nicht mehr, was man glauben kann und was nicht.”
    Nun war es an Ellie, um Worte zu ringen. Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen. Rose Ellen Lanagan und Tränen? Das gab es doch nicht! Aber noch nie hatte sie ein solches Gefühl der Einsamkeit und des Verlusts verspürt. Eine große Sehnsucht erfüllte sie, auch wenn sie nicht genau wusste, nach was. Aber Lügen gehörten auf keinen Fall dazu.
    “Sie sind an der Reihe”, meinte McCall sanft.
    “Wie bitte?” Hatte er ihr eine Frage gestellt?
    “Ihr Mann, wie heißt er noch?”
    “Ach so. Kenneth Burnside.”
    “Und Sie haben eine Zoohandlung in Portland, Oregon. Wo haben Sie sich denn kennengelernt, wenn Sie aus Iowa stammen?”
    “Bei einem Treffen der Walschützer”, antwortete sie rasch.
    McCall murmelte etwas Unverständliches – etwas von Unschuldslamm. Laut sagte er: “Logisch.”
    Unschuldslamm?
Wie kommt er bloß auf eine solche Idee, dachte sie beleidigt. Aber was machte es schon, was er von ihr hielt. Er zeigte sowieso keinerlei Interesse an ihr. Das war offensichtlich. Sie hatte alles versucht, um freundlich zu sein – sie, Rose Ellen Lanagan! Aber das schien ihn gar nicht zu beeindrucken. Obwohl die meisten Leute sie sofort mochten, gehörte er wohl nicht dazu. War es das, was sie an ihm so anziehend fand?
    Jetzt ist es heraus: Ich finde ihn anziehend. Verdammt anziehend.
    Endlich hatte sie es sich eingestanden. Nachdem die Katze nun aus dem Sack war, konnte sie endlich wieder schlafen gehen. Es wird schon vorübergehen, versicherte sie sich.
    “Also”, verkündete Ellie entschlossen. “Es ist an der Zeit, dass ich ins Bett komme. Gute Nacht, Mister McCall.”
    “Gute Nacht, Mrs Burnside”, erwiderte er mit sanfter Ironie.
    McCall saß längere Zeit auf dem Fensterbrett, beobachtete die Ausläufer von ‘Paulette’ und philosophierte innerlich über Lust und Sünde.
    Wie sollte er das Zimtmädchen als verheiratet einstufen, wenn sie überhaupt nicht diesen Eindruck vermittelte? Sie flirtete zwar nicht mit ihm; aber jedes Mal, wenn ihr Mann erwähnt wurde, errötete sie. Nicht so, als ob sie verliebt, sondern eher, als ob es ihr peinlich wäre. Überhaupt spricht sie nie von ihm, dachte McCall. Seiner Erfahrung nach konnten verheiratete Frauen – ob glücklich oder nicht – kaum einen Satz über die Lippen bringen, ohne mit ihrem Mann zu prahlen oder über ihn zu schimpfen.
    Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Nicht, dass er sich einmischen wollte! Verheiratete Frauen waren Tabu. Basta.
    Lust und Sünde, da waren sie wieder. McCall war kein religiöser Mensch, war sich aber sicher, dass es so etwas wie Sünde gab. Zumindest ein richtiges und ein falsches Verhalten. Deshalb zerbrach er sich nun auch den Kopf darüber, ob es Sünde war, eine verheiratete Frau zu begehren. Selbstverständlich hatte er bisher noch nichts dergleichen getan; er hatte also eine reine Weste. Außerdem wollte er gar keine Frau – weder verheiratet noch ledig.
    Während der vergangenen sieben Jahre hatte er versucht, sein Verhältnis zu Frauen so einfach wie möglich zu halten. Sogar sehr einfach. Aber diese Frau war alles andere als einfach!
    Er schnippte seine Zigarettenkippe in den Wind und starrte in den Nachthimmel.
Du Narr, ihretwegen hat sich schon jetzt dein Leben verändert.
    Sie brauchte gar keine kecken kleinen Brüste, keine wohlgeformten Beine, keine zimtfarbenen Sommersprossen und auch kein gewinnendes Lächeln, um McCall vom rechten Pfad abzubringen. Da gab es schließlich noch die klitzekleine Tatsache, dass er ihr morgen bei einem Verbrechen helfen sollte …
    Sie mussten bei Tulum, einer Siedlung, die sich an einer Kreuzung gebildet hatte, links abbiegen – weg von der Küste und ins Hochland hinauf. Als sie an den Straßen zu den Ruinen und dem Naturschutzgebiet vorbeifuhren, seufzte Ellie hörbar.
    “Was gibt es denn?”, fragte McCall. “Wenn Sie

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