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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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murmelte.
    „Helen, ich bin's, Alicia."
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis bei Helen der Groschen fiel.
    „Weißt du, wie spät es ist?"
    „Ja, ich weiß", sagte Alicia ruhig.
    „Ist irgendwas? Bist du okay?"
    „Ich bin okay, so weit."
    Irgendetwas krachte zu Boden, gefolgt von tastenden Geräuschen.
    Helen hatte den Hörer fallen gelassen.
    „Helen, bist du noch da?" Alicia musste trotz ihrer Bedrängtheit   lächeln.
    „Ich bin da, ich bin da", knurrte Helen verärgert. „Wenn du okay   bist, kannst du mir dann vielleicht mal verraten, warum du mich um  diese Uhrzeit anrufst? Haben sie dich wieder eingesperrt, ist ein Krieg  erklärt worden, haben wir eine neue Weltordnung?"
    „Ich bin in Schwierigkeiten.".
    Von Helens Ende der Leitung ertönte ein schwerer Seufzer. „Ich   weiß, dass ich noch im Halbschlaf bin, Schätzchen, aber hast du nicht  eben gesagt, mit dir wäre so weit alles in Ordnung?"
    „Lafferty war vorhin noch mit bei mir."
    „Ah, der hinreißende Detective", sagte Helen, und Alicia hörte, dass   sich mit Erwähnung von Laffertys Namen Helens Aufmerksamkeit  schlagartig erhöht hatte.
    „Ja, und es ist etwas passiert."
    „Etwas? Etwas Animalisches, etwas Pflanzliches oder etwas Mineralisches?"
    Etwas Animalisches, dachte Alicia, bevor sie sagte: „Glaubst du, du   kannst kurz herkommen?"
    „Jetzt?" fragte Helen entsetzt.
    „Na ja..."
    „Hat es nicht bis morgen Zeit?"
    „Ich glaube nicht."
    „Rück schon endlich raus mit Sprache, was ist passiert?"
    „Lafferty und ich waren kurz davor ... also ... es war so ... wir waren Claire hat uns in einer ziemlich kompromittierenden Situation überrascht. Zum Glück haben wir sie kommen hören, sonst wäre es noch viel schlimmer gewesen. Und wenn sie nicht gekommen wäre Alicia ließ das Ende ihres Satzes in der Luft hängen.
    Es war einen Moment mucksmäuschenstill, dann sagte Helen:
    „Genau.
    „Ich schätze, der Mann aus Stahl weiß sich und andere zu entspannen, wenn ihm danach ist."
    „Helen, ich bin wirklich außer mir und ich will jetzt nicht allein sein. Es hat mich eine Stunde gekostet, Claire wieder zum Einschlafen zu bringen, und während dieser Zeit musste ich die schwierigste Diskussion durchstehen, die ich je mit einem Menschen geführt habe. Wenn ich Maizie aufwecke und ihr diese Geschichte erzähle, kommt sie mir nur mit einer Strafpredigt, das weiß ich genau. Du bist der einzige Mensch, der mich deshalb nicht verurteilt und der in der Lage ist, mir einen objektiven Rat zu geben. Ich weiß, dass ich mit meinem Anruf bis morgen früh hätte warten sollen, aber bis dahin gehe ich die Wände hoch. Also kommst du jetzt, oder kommst du nicht?"
    „Bin schon unterwegs", sagte Helen forsch und legte auf.
    Alicia legte den Hörer ab und rollte sich herum, und als ihr klar wurde, dass ihre Freundin gleich bei ihr sein würde, wurde sie etwas ruhiger. Ein Teil von ihr fühlte sich schuldig, weil sie Helen auf diese Weise belästigte und nicht in der Lage war, mit ihren eigenen Problemen klarzukommen. Aber sie war am Ende ihrer Kräfte angelangt erst hatte sie erfahren, dass ihr Mann tot war, dann hatte man sie unter Mordverdacht verhaftet und jetzt fühlte sie sich von dem Polizisten, der sie festgenommen hatte, unwiderstehlich angezogen. Und das alles nach einer Ehe, in der sie viele Jahre unglücklich und zudem gezwungen gewesen war, die Rolle der treu ergebenen Ehefrau eines Mannes zu spielen, der sie in seinem Privatleben wie Luft behandelt hatte. Das alles hatte sie völlig ausgelaugt. Sie war schlicht unfähig gewesen, dem Interesse, das ihr Lafferty entgegenbrachte, zu widerstehen, ganz zu schweigen von seiner nicht unbeträchtlichen Attraktivität. Sie machte sich keine Illusionen über das, was passiert wäre, wenn Claire nicht aufgewacht wäre, und die Erinnerung daran, wie knapp sie davor gewesen waren, sich zu lieben, bewirkte, dass ihr Gesicht heiß wurde.
    Alicia stand auf und ging nach nebenan, um sich umzuziehen. Ihre Bluse war zerknittert, eine Erinnerung an das, was vor etwas mehr als einer Stunde passiert war. Sie schloss die Augen und ließ sich niedergeschlagen auf einen Fußschemel sinken. Es war schwer sich vorzustellen, wie ihr Leben noch katastrophaler sein könnte. Wenn einem ihrer Kinder etwas zustieße, wäre das der absolute Albtraum, deshalb versuchte sie, diese so gut es ging zu beschützen. Egal wie die Sache für sie persönlich ausgehen mochte, die Kinder mussten daraus so unbeschädigt

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