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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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schließlich leise hinzufügte: „Verzeihen Sie mir noch einmal. Ich habe beim Empfang wohl zu viel Champagner getrunken." Sie füllte zwei Becher mit Kaffee und stellte einen vor ihn hin, dann ging sie auf ihren Platz zurück und starrte in ihre Tasse.
    „Schon gut", sagte Lafferty ruhig. „Ich bin mittlerweile darüber hin­ weg. Ich habe ihr Foto vor einem Jahr abgehängt." Er nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee.
    Sie schaute ihn lächelnd an.
    „Schmeckt gut", sagte er und hob die Tasse.
    „Alles vorgefertigt. Man kann dabei nichts falsch machen."
    „Sie sind keine große Köchin, was?"
    „Ich würde sogar ein Käsesandwich beim Überbacken ruinieren. Meine Kinder würden ohne Maizie verhungern:"
    „Oh, irgendwie glaube ich, dass Sie einfallsreich genug wären, eine , Dose Suppe aufzumachen, wenn Ihre Haushälterin kündigen würde."
    „Ich wäre einfallsreich genug, um eine Anzeige für eine neue Haushälterin zu schalten", erwiderte sie trocken, und er grinste.
    „Werden die jungen Damen auf diesen Mädchenpensionaten nicht in der Kunst der Haushaltsführung unterrichtet?"
    „Ich war auf keinem Mädchenpensionat", gab Alicia scharf zurück. „Ich war auf dem College und habe Journalistik studiert, was mir dann auch prompt jedes Mal, wenn ich für die ,Congressional Women's Quarterly" einen Artikel über eine Gartenausstellung schreiben durfte, zugute kam."
    Lafferty schwieg, unsicher, was er antworten sollte.
    Alicia warf ihm einen Blick zu und seufzte, dann lachte sie leise auf. „Oje, klinge ich nicht schrecklich verbittert? Ich würde mich ja wieder entschuldigen, aber ich weiß, dass ich anfange, mich zu wiederholen."
    „Die meisten Menschen, die man fälschlich bezichtigt, einen Mord begangen zu haben, würden wohl zu Verbitterung neigen."
    Alicia musterte ihn eingehend, dann schaute sie wieder in ihren Kaffee. „Sie und mein Anwalt Oswald Kirby scheinen die einzigen Menschen zu sein, die diese Möglichkeit immerhin in Betracht ziehen."
    „Welche?"
    „Dass man mich fälschlich bezichtigt."
    „Mrs. Walker, mehrere Augenzeugen haben gesehen, wie Sie Ihren Ehemann erschossen haben."
    „Ich habe Joe nicht getötet. Als ich noch jünger war, gab es eine Menge Gelegenheiten, wo ich mir wünschte, es zu tun, aber das ist schon lange vorbei."
    „Was ist vorbei?"
    „Ich habe unter seinen Eskapaden nicht mehr gelitten. Wir hatten uns arrangiert, jeder lebte sein eigenes Leben. Er hatte seine politische Karriere und seine ... Frauen. Ich hatte die Kinder. Mit Ausnahme offizieller Anlässe, wenn er mich als Aushängeschild benützte, sahen wir uns kaum."
    „Dann hat es Ihnen irgendwann nichts mehr ausgemacht?"
    „Oh, es hat mir immer noch etwas ausgemacht, aber ich war mittlerweile abgestumpft. Jemanden so zu lieben, wie ich Joe am Anfang geliebt habe, und dann derart enttäuscht zu werden, ist hart. Aber ich habe gelernt, es zu verdrängen und zu überleben. Der Schmerz ließ mit der Zeit immer mehr nach und wurde zu einer normalen Begleiterscheinung, wie ein Kopfschmerz, der nie ganz verschwindet." Alicia begegnete Laffertys ruhigem Blick und schaute dann weg. „Ich sollte besser meinen Mund halten, nicht wahr? Meine Mutter sagte immer, dass ich die Dinge zu sehr dramatisiere."
    „Ich sollte jetzt gehen", sagte er mit leiser Stimme und stand auf.
    „Ich weiß", stimmte Alicia weich zu und erhob sich ebenfalls.
    „Aber ich will nicht", fügte er hinzu. Als er die Hand nach ihr aus­ streckte, schrak sie zusammen. Sie senkten beide den Blick und sahen einen großen blauen Fleck auf ihrem Oberarm.
    „Er ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen", sagte Alicia erstaunt.
    „Ich muss ihn mir heute Abend geholt haben."
    „Wie?" fragte er. Ihre Blicke verhakten sich, dann hatten sie beide denselben Gedanken.
    „Das war ich", sagte er.
    „Nein, natürlich nicht
    „Ich habe Sie am Oberarm durch diese Meute gezerrt. Hier, Sie können meine Fingerabdrücke sehen. Oje."
    „Michael, es ist nichts."
    Er blinzelte, als sie ihn beim Vornamen nannte.
    „Ich habe Ihnen wehgetan."
    Sie schüttelte den Kopf. Er war sehr nah: Sie konnte seinen warmen Atem spüren.
    „Das wollte ich nicht", ergänzte er.
    „Vergessen Sie es."
    „Ich kann es nicht vergessen", erwiderte er und drückte einen Kuss auf die Stelle. Alicia schnappte nach Luft, als sie seine warmen Lippen auf ihrer Haut spürte: Sie wartete atemlos und mit halb geöffnetem Mund, dann richtete er sich wieder auf und schaute sie

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