Tiffany Duo Band 128
aus.
„Versuchen wir es anders. Wir wissen, dass Joe eine Vorliebe für Callgirls hatte, und wir wissen, dass er regelmäßig die Dienste eines Begleitservice in Anspruch nahm."
Smithson warf Alicia einen schnellen Blick zu, dann schaute er wie der weg. „Richtig", sagte er.
„Gab es ein besonderes Mädchen, dessen Dienste er öfter in Anspruch nahm?"
Der Pressesprecher schaute unbehaglich drein. „Das hat mich Ihr Partner bereits gefragt."
„Ich weiß. Ich frage es Sie noch einmal."
Smithson zögerte.
„Hören Sie, wenn Sie noch mehr wissen, als Sie uns gesagt haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um damit rauszurücken. Mrs. Walker wird wegen einer Tat vor Gericht gestellt werden, die sie nicht begangen hat."
Der Mann seufzte. „Nun, ich weiß, dass es jemand gab, mit dem Joe sich in regelmäßigen Abständen mehrmals im Monat in seinem Stadthaus in Manhattan traf. Es kamen Rechnungen für Essen und Getränke ins Büro und am nächsten Tag nach den jeweiligen Treffen kam ein Reinigungsdienst ins Haus."
„Woher wissen Sie, dass es immer dieselbe Person war?"
„Es war stets dieselbe Telefonnummer", erwiderte Smithson und wich Laffertys Blick aus.
„Die Nummer des Yellow Dragon", schloss Lafferty.
Smithson nickte resigniert.
Die Kellnerin kehrte mit drei Kaffees zurück und stellte sie auf den Tisch.
„Sie denken, dass Joe sich dort mit einer der Angestellten dieses Restaurants traf?" fragte Alicia ungläubig, nachdem die Kellnerin weg war.
Smithson schloss die Augen. „Ich weiß es nicht. Bei Joe war alles möglich. Es tut mir Leid, Mrs. Walker, aber es ist die Wahrheit."
„Ich weiß", sagte sie, ohne ihn anzuschauen.
„Fällt Ihnen sonst noch etwas ein?” fragte Lafferty.
„Nun, ich möchte es mal so formulieren: Was immer Sie herausfinden mögen, sorgen Sie dafür, dass sowohl Ihr Vorgesetzter wie auch andere Leute im Büro des Staatsanwalts davon erfahren. Geben Sie es an die Presse, wenn es sein muss, aber sorgen Sie dafür, dass es bekannt wird. Geben Sie es nicht nur Woods."
„Wollen Sie damit sagen, dass Sie glauben, der Staatsanwalt könnte Beweismaterial unterdrücken?" fragte Lafferty.
Smithson hob die Hand. „Nur eine Warnung. Woods will die kommende Wahl um jeden Preis gewinnen. Und er versucht sich zu profilieren, indem er vorgibt, ohne Rücksicht auf die soziale Stellung einer Person jederzeit für Gerechtigkeit und Ordnung einzutreten. Als ein Geschenk an die einfachen Leute sozusagen. Der Mord an Joe Walker war in seinen Augen geradezu ein Gottesgeschenk, ein goldener Apfel, der ihm zur rechten Zeit in den Schoß gefallen ist. Er wird nicht sehr glücklich sein, wenn jetzt plötzlich noch eine andere Tatverdächtige ins Blickfeld gerät."
Lafferty schaute auf Alicia, die blass geworden war.
„Es gibt im Büro des Staatsanwalts eine neue Assistentin, Althea Bransford, die sehr tüchtig ist", fuhr Smithson fort. „Sie ist ehrgeizig. Ich würde an Ihrer Stelle dafür sorgen, dass sie von den Beweisen ebenso Kenntnis hat wie Woods, denn wenn es sein muss, wird sie ihm tüchtig einheizen, und wenn sie sich über seinen Kopf hinweg-an einen Richter wendet."
„Danke für den Tipp", sagte Lafferty.
Nachdem Smithson sich verabschiedet hatte, schaute Lafferty Alicia an und sagte: „Wir fahren hin."
Sie brauchte nicht zu fragen, was er mit „hin" meinte.
Das The Yellow Dragon war ein winziges Restaurant mit sechs Tischen und einer Theke. Sie traten ein. Der einzige Kellner füllte Zuckerdosen auf, und eine ältere Frau nahm die Anrufe des unablässig klingelnden Telefons entgegen. Als sie Alicia entdeckte, winkte sie ihr zu und lächelte sie an.
Lafferty und Alicia wechselten einen Blick.
„Meint sie mich?" fragte Alicia.
„Scheint so."
Sie gingen zum Tresen, und die Frau sagte zu Alicia: „Wo walen so lange, Miss Amy? Keine Nachlichten fül Sie seit übel einel Woche. Ich immel am Telefon, ganze Zeit, deshalb ich weiß. Walen veleißt?"
7
„Miss Amy?" fragte Alicia verwirrt, aber bei Lafferty war der Groschen bereits gefallen.
„Kennen Sie diese Dame?" fragte er die Frau und brachte Alicia mit einer Handbewegung zum Schweigen.
Sie nickte. „Walum, ja, sichel. Miss Amy, sie wohnen oben." Sie schaute Alicia aus verengten Augen an. „Sie haben Ihle Haale dunkler? Ist gefällt.",
Alicias Herz begann schneller zu klopfen. Wer war Miss Amy, die oben wohnte?
Lafferty zog sie beiseite und sagte: „Tu so, als sei nichts, ich will sie nicht
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