Tiffany Duo Band 128
aufscheuchen. Im ersten Stock gibt es eine Wohnung, und ich gehe kurz hoch. Sie scheint dich für deine Schwester zu halten."
„O Mike." Alicia brachte vor Aufregung kaum ein Wort heraus.
Er drückte ihre Schulter. „Da drüben in der Ecke ist ein Münztelefon. Ruf auf dem Revier an und sag ihnen, dass ich sie bitte, so schnell wie möglich jemand herzuschicken. Ich kann diese Frau nicht offiziell verhören. Jetzt lächle weiter, während ich nach oben gehe. Ich bin gleich zurück."
Lafferty nickte der Frau zu, die leicht beunruhigt dreinschaute.
„Stimmt ilgendwas nicht, Miss Amy?" fragte sie.
„Doch, doch alles in Ordnung", versicherte Alicia lächelnd, wobei sie spürte, wie ihr Puls anfing zu rasen, als Lafferty den Imbiss verließ, um die Holztreppe, die sie bei ihrem Eintritt gesehen hatten, hinaufzugehen. „Ich will nur kurz telefonieren."
„Telefon oben geht nicht? Sie haben abgestellt?"
„Ja, während ich weg war", gab Alicia zurück. Sie ging zu dem Münzapparat in der Ecke und rief Chandler an. Als sie ihn über die Einzelheiten informierte, sagte er nur kurz: „Ich bin gleich da", und legte auf.
Nachdem Alicia sich wieder umgedreht hatte, sah sie, dass die Chinesin sie anstarrte. „Lokal schließen, Miss Amy", sagte sie.
„Ja, ich weiß", gab Alicia zurück, während sie sich fragte, wie sie noch ein bisschen Zeit herausschinden könnte. Genau in diesem Augenblick kehrte Lafferty zurück.
„Die Wohnungstür oben ist zu. Ich kann sie nicht ohne Durchsuchungsbefehl aufbrechen. Aber das hier habe ich auf dem Fußabstreifer gefunden."
Es handelte sich um eine Postkarte von einem Videoladen, die das Datum des letzten Monats trug und Amy Lester mahnte, überfällige Videos zurückzugeben.
„Das ist der Name, unter dem sie hier wohnte", sagte Alicia, und er nickte.
„Joe muss unter der Nummer hier eine Nachricht für sie hinterlassen haben, wenn er sie sehen wollte - wenn er ihre Dienste in Anspruch nehmen wollte. Dann haben sie sich in dem Stadthaus getroffen, und die Rechnungen, die Drew Smithson gesehen hat, sind irgendwie über dieses Lokal gelaufen. Es war die perfekte Tarnung. Jeder, der die Rechnungen zu Gesicht bekam, musste annehmen, dass es sich um Restaurantbelege handelte."
Alicia lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen. „Wir sind so nah dran, aber jetzt finden wir sie vielleicht nie."
„Doch, verlass dich drauf. Wir haben ihren Namen und werden sie polizeilich suchen lassen. Wenn Joe Amy über einen Begleitservice kennen gelernt hat, wird sie irgendwo in den Unterlagen auftauchen."
Alicia schüttelte den Kopf. „Es will mir einfach nicht einleuchten. Warum sollte sie die Henne, die goldene Eier legt, töten? Mit Joes Tod ist ihre Einkommensquelle versiegt."
Lafferty zuckte die Schultern. „Vielleicht hat er sie ja abserviert. Rache ist immer ein starkes Motiv für einen Mord."
Sie merkten beide im selben Moment, dass ihr Publikum angewachsen war. Die Chinesin hatte sich zu dem Kellner und dem Koch gesellt, und alle drei starrten sie an.
Draußen vor dem Lokal fuhr ein Streifenwagen vor, und die drei schauten sie alarmiert an.
„Wir wollen keine Scherereien", sagte der Kellner.
„Keine Sorge. Sie werden keine Scherereien bekommen", gab Lafferty knapp zurück. „Die Polizei möchte Ihnen nur ein paar Fragen über die Dame stellen, die oben wohnt."
„Das ist sie", sagte die Kassiererin und deutete mit dem Kopf auf Alicia.
„Nein", widersprach Lafferty. „Es ist ihre Zwillingsschwester."
Zwei uniformierte Polizisten betraten das Lokal, dicht gefolgt von Chandler, der ein Notizbuch in der Hand hielt.
Er zeigte dem Trio seine Polizeimarke. Lafferty nahm seinen Partner beiseite und klärte ihn über den Stand der Dinge auf. Schließlich fragte Chandler die Kassiererin: „Ihr Name ist?"
„Ling Ming Na."
„Mrs. Ling?"
Sie nickte.
„Sie haben für die Dame von oben Nachrichten entgegengenommen, wenn sie nicht da war?"
„Wenn da wal, auch. Ich alles aufschleiben, wenn Telefon fül sie klingeln und ihl sagen, wenn kommen."
„Dann hat Walker also nie in ihrer Wohnung angerufen", sagte Lafferty, und Chandler nickte. Er schaute die Kassiererin wieder an. „Wie oft ist die Dame reingekommen, um zu fragen, ob irgendwelche Nach richten für sie da sind?"
„Sie jeden Tag kommen. Deshalb ich mil Solgen gemacht, als so lange nicht gekommen und wal floh, dass ..." Sie deutete auf Alicia, dann ließ sie hilflos die Hände sinken.
„War es immer
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