Tiffany Duo Band 128
zu.
Lafferty warf Alicia einen Blick zu und forderte sie mit einer Handbewegung zum Sprechen auf.
„Bist du dir sicher, dass du Mr. Kirby nicht als Anwalt willst?" fragte sie Amy.
„Da läuft nichts, Honey. Steck dir deine Schuldgefühle sonst wohin", gab sie schroff zurück.
„Ich würde dich gern ab und zu besuchen", sagte Alicia.
„Warum? Um mir zu danken, dass ich dir Joe vom Hals geschafft und dem niedlichen Blauauge hier den Weg freigemacht habe?"
„Wir sind Schwestern", sagte Alicia peinlich berührt.
Amy schnaubte. „Was? Hast du womöglich vor, jetzt auf Friede, Freude, Eierkuchen und Familienidyll zu machen? Dafür ist es ein bisschen spät."
„Ich würde gern etwas über meine leibliche Mutter erfahren." „Nein, das möchtest du besser nicht. Glaub mir."
„Würdest du mich wenigstens auf die Besucherliste setzen?"
Amy starrte sie an, dann wandte sie den Kopf ab. „Ich werde darüber nachdenken", sagte sie.
Die Tür zum Flur öffnete sich wieder.
Alicia stand auf. Sie schaute Amy an. „lch komme wieder."
Woods beobachtete, wie sie die Tür hinter sich zumachten, dann ging er ohne ein Wort davon.
„Sie tut mir Leid", sagte Alicia. „Ich weiß, dass sie etwas Schreckliches getan hat, aber man merkt schon allein vom Zuhören, dass sie intelligent ist. Ich bin mir sicher, dass sie auch freundlich wäre, wenn das Leben sie freundlicher behandelt hätte. Was für eine Verschwendung. "
„Alicia, eine Menge Menschen haben ein schweres Leben, viel schwerer noch als deine Schwester. Aber sie streichen keine Erpressungsgelder ein und werden auch keine Callgirls und ermorden ihre Kunden. Öder versuchen, ihrer Schwester ein Verbrechen in die Schuhe zu schieben."
„Du verstehst mich nicht. Ich fühle mich eben verantwortlich für das, was mit ihr passiert ist. Weißt du, ob sie schon eine Kaution für sie festgesetzt haben?"
„Honey, sie wird nicht auf Kaution freikommen. Sie hat letzte Nacht einen Mord gestanden. Sie werden nicht einmal eine Anhörung machen, vertrau mir. Sie wird nirgendwohin gehen."
„Dann werde ich sie im Gefängnis besuchen", sagte sie.
Lafferty zog sie in seine Arme und küsste sie. „Vergiss deine Schwester für einen Moment. Ich habe ein paar gute Neuigkeiten."
„Oh, erzähl", sagte Alicia mit einem Aufseufzen und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Nach der letzten Stunde kann ich ein paar gute Neuigkeiten gebrauchen."
„Ich werde in zwei Wochen.wieder arbeiten."
Alicia löste sich von ihm und schaute ihn an. „O Mike, das ist wundervoll. Ich bin ja so froh. Ich hatte schon befürchtet, dass deine Karriere meinetwegen Schaden nehmen könnte."
„Dann lass es uns feiern. Was hältst du davon?"
Alicia warf einen Blick auf die Tür des Raums, in dem sich noch immer ihre Schwester aufhielt, die in nächster Zeit nichts feiern würde.
Dann lächelte sie ihren Geliebten an. „O ja", sagte sie. „Lass uns gehen."
Eine Woche später besprach Alicia gerade mit Claires Privatlehrerin deren Unterrichtsstunden, als Maizie an die Wohnzimmertür klopfte und sagte: „Mrs. Walker, könnte ich Sie einen Moment sprechen?"
Alicia entschuldigte sich und ging in die Halle.
„Was ist?" fragte sie Maizie, die neben dem vergoldeten Tischchen bei der Eingangstür stand. „Sie wirken beunruhigt."
Maizie reichte ihr einen Umschlag. „Das hat eben ein Bote gebracht."
Alicia warf einen Blick darauf. „Das ist Michaels Handschrift", sagte sie erstaunt. Die Haushälterin nickte.
„Warum schickt er mir etwas per Boten? Warum ruft er mich nicht an?"
„Ich weiß nicht, aber ich denke, Sie sollten es besser lesen." Und damit ging sie weg.
Alicia riss den Umschlag auf und überflog ängstlich die handgeschriebenen Zeilen.
„Ich wollte warten, bis klar ist, dass keine Anklage gegen Dich erhoben wird", begann Mike. Er bat sie, ihre Beziehung zu überdenken, damit sie sich sicher sein könne, dass sie diese jetzt, nachdem sie frei war, auch wirklich noch wollte. Es sei verständlich gewesen, dass sie sich während der schlimmen Zeit, die sie durchgemacht hatte, gern auf ihn gestützt hatte, aber jetzt, da sie zu ihrem normalen Leben zurückkehren konnte, wollte er, dass sie darüber nachdachte, ob er wirklich der Richtige für sie sei. Er schrieb weiter, dass er versucht habe, an dem Tag, an dem sie ihre Großmutter besucht hatten, mit ihr darüber zu sprechen, aber nachdem sie abwehrend reagiert hatte, hätte er beschlossen, die Angelegenheit auf später zu
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