Tiffany Duo Band 128
schon."
Nach einem letzten Blick, der Schlimmes versprach, falls Evan die Grenze noch einmal überschreiten sollte, lief der Hund die Stufen hinunter.
Evan entspannte sich und wandte sich wieder Lissa zu. Sie strich sich verlegen über die gerötete Nase. „Es tut mir Leid. Ich weiß gar nicht, was mit mir ... Ich habe noch nie ... Normalerweise bin ich nicht so weinerlich."
„Das glaube ich dir aufs Wort", antwortete Evan. „Ich hätte dir mehr Zeit lassen sollen, die "erste Nachricht zu verdauen, bevor ich mit der zweiten herausrückte."
„Die zweite ist die Tatsache, dass du dort weitermachen möchtest, wo wir am Damm aufgehört haben?"
„Genau." Evan lächelte wider Willen und trocknete mit dem Daumen ihre restlichen Tränen.
Lissa biss sich auf die Lippe und betrachtete ihn aufmerksam. Evan wusste, was jetzt kommen würde, und hielt instinktiv die Luft an.
„War es dir ernst mit dem, was du vorhin gesagt hast?" fragte sie.
„Dass ich die letzte Sicherheit bei dem Kuss erhielt? Ja, Lissa. Das stimmt. Es war schon nichts mehr zwischen Carrie und mir, als ich meine Harley in den Graben fuhr."
„Ich glaube dir", gab sie nach einer ganzen Weile zu. „Aber das habe ich nicht gemeint."
„Was dann?"
Sie blickte einen Moment zur Seite und sah ihn wieder an. „War es dir ernst, als du sagtest, dass wir einfach nur reden können?"
„Absolut", schwindelte er.
„Oder ..." Sie holte bebend Luft und blickte ihm tief in die Augen. „Oder einfach schweigen?"
„Das hängt davon ab, was du darunter verstehst", antwortete Evan. Lissa erschauerte erneut. Der schmerzliche Ausdruck in ihrem Gesicht tat ihm weh.
„Halt mich, Evan. Bitte, halt mich ganz fest. Es ist so lange her, dass ich ... dass jemand ..."
Evan eilte zur Tür und schlug sie mit einem lauten Knall zu. Vorsichtshalber schob er auch den altmodischen Riegel vor und kehrte zu Lissa zurück.
„Nur um vor Wolf sicher zu sein", erklärte er lächelnd, als er ihr erschrockenes Gesicht sah, und legte die Arme um sie.
Evan ließ sich in den einzigen Sessel des Wohnwagens sinken, zog Lissa mit sich und setzte sie auf seinen Schoß. Lissa hielt sich einen Moment steif aufrecht, als bereute sie ihren Entschluss bereits. Dann entspannte sie sich allmählich.
Evan wünschte, ihm würde es ebenfalls gelingen. Doch er konnte nicht viel gegen seine Sinne ausrichten. Mit jedem Atemzug roch er Lissas betörenden Duft. Mit jedem Schlag seines Herzen fühlte er ihre kleinen, festen Brüste, die sich an seinen Oberkörper drückten. Er spürte heißes Verlangen, und sein heftiger Puls dröhnte ihm in den Ohren. Trotzdem massierte er unendlich zart und behutsam Lissas verkrampften Nacken.
Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als sie endlich seufzend den Kopf an seine Halsgrube schmiegte. Jeder Atemzug von ihr, der über seine Haut strich, verstärkte seine Erregung. Er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um das immer stärker werdende Ziehen in seinen Lenden zu verdrängen.
Doch trotz bester Absichten konnte er ein leises Stöhnen nicht unter drücken, als Lissa das Gewicht ein wenig verlagerte.
„Bin ich zu schwer?"
„Nein." Evan lächelte mühsam.
„Bist du sicher?"
„Ja. Ich möchte nur meine Beine ein bisschen umstellen."
Das schlechte Gewissen war ihr deutlich anzumerken, als er die Muskeln seiner Oberschenkel spannte und Lissa leicht anhob.
„Tut mir Leid, dass ich so gedankenlos war. Deine Beine müssen ja eingeschlafen sein."
Evan wünschte, es wäre der Fall. Die tausend Nadeln, die durch die untere Hälfte seines Körpers schossen, hatten gewiss nichts mit Schlaf zu tun.
„Ich gehe lieber runter." Lissa richtete sich auf. „Ich hatte nicht die Absicht.
„Rühr dich nicht!"
Evan versuchte, seinen strengen Befehl mit einem Lächeln zu mildern, doch es gelang ihm nicht ganz. „Du bist hier genau richtig, Lissa." Wenn sie sich auch nur einen Zentimeter bewegte, geriet er in ernste Schwierigkeiten.
Er konnte kaum glauben, wie nahe er daran war, die Beherrschung zu verlieren. Solch ein drängendes Verlangen hatte er nicht mehr erlebt, seit er in der zehnten Klasse unsterblich in Mary Alice Janecke verliebt gewesen war. Jake hatte ihn dabei ertappt, als er das peinliche Ergebnis seiner Leidenschaft vor den Adleraugen seiner Mutter verbergen wollte. Gleich am nächsten Tag war sein Bruder mit ihm in die Stadt gefahren und hatte ihm sein erstes Päckchen Kondome gekauft.
Er hatte die Kondome jahrelang in
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