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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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zurückzukehren.
    Brian zog sie hinter einen dicken Baum, dessen massiver Stamm ihr die Sicht auf das Grab versperrte. „Shelly, du sollst wissen", begann er, nachdem er sich ihrer vollen Aufmerksamkeit versichert hatte, „daß ich immer für dich da bin. Immer."
    Es war ihr unangenehm, daß er so instinktiv zu erfassen schien, wonach sie sich sehnte.
    „So lange, wie du es zuläßt", versprach er. „So lange, wie du mich brauchst. Du mußt mir das glauben, Shelly, tust du das?"
    „Ja", erwiderte sie und es klang wie ein Seufzer. Dasselbe, nur mit anderen Worten hatte er ihr schon gesagt, als sie elf oder zwölf Jahre alt war.
    Sie hatte immer an ihn geglaubt. Und sie tat es noch heute.
    „Oh, Brian."
    „Shelly, du mußt mir etwas erklären", bat er eindringlich. „Versuch es, und erkläre es gleichzeitig auch dir selbst. Sag mir, warum zum Teufel du nicht willst, daß ich dir helfe."
    Warum? Weil sie dann für alle Ewigkeit von ihm abhängig wäre. Weil sie ihn immer und für alle Zeit begehren würde. Weil sie sechsundzwanzig Jahre alt war und nicht auf einen Mann warten konnte, den sie niemals bekommen würde. Weil sie jetzt noch verwundbarer war als jemals zuvor in ihrem Leben.
    Großer Gott, sie könnte ihm mehr als ein Dutzend Gründe aufführen, wenn... wenn sie nur einen Ton herausbringen würde. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    „Ich hasse es, wenn du dich so wie jetzt verhältst. Ich kann es einfach nicht ertragen." Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, so daß die Adern hervortraten.
    „Gibt es denn nichts, überhaupt gar nichts, was ich dagegen tun kann? Ich will, nein, ich muß doch dieses gottverdammte Chaos, das ich angerichtet habe, irgendwie wieder in Ordnung bringen können."
    Schweigend schüttelte sie den Kopf und kreuzte die Arme vor der Brust.
    „Ich will dir helfen, Shelly. Ich muß. Ich kann es nicht ertragen, dich so zu sehen, ohne daß ich etwas dagegen tun könnte. Ich fühle, daß ich daran schuld bin, daß du es dir so dreckig geht, und ich möchte das ändern. Bitte!"
    „Nein, es ist nicht deine Schuld."
    Er konnte ihr nicht helfen. Wie auch? Sie wollte etwas von ihm, was er ihr nicht geben konnte. Natürlich hatte er in jener Nacht in Tallahassee nichts von ihr erzwungen. Sie hatte es ihm freiwillig gegeben. Es war ihre eigene Entscheidung gewesen.
    „Wenn es nicht meine Schuld ist, wessen zum Teufel ist es dann?” 
    „Es gibt keinen Schuldigen."
    „Wie konnte es dann passieren, daß alles so eskaliert ist?"
    „Ich weiß nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Es ist...ist nur so, daß ich Charlie vermisse. Und meinen Vater und meine Mutter und..."
    Weg, bloß weg von ihm. Die Verführung war zu groß, sich einfach in seine starken Arme sinken zu lassen...
    Eines Tages würde er wieder eine Frau finden, die er liebte, und die ihn ebenso liebte. Und diese Frau würde gewiß nicht sie, Shelly, sein. Diese Erkenntnis allerdings schmälerte ihre Sehnsucht nach ihm nicht im geringsten.
    „Ich vermisse dich."
    „Ich dich auch, Shelly." Er streckte die Arme nach ihr aus. „Laß mich dir helfen."
    Und diesmal ließ sie es zu. Sie hatte nicht mehr die Kraft zu widerstehen. Noch einmal konnte sie sein Angebot nicht ablehnen. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und warf sich an seine Brust.
    Nichts hatte sich jemals so richtig angefühlt für sie wie das, was sie jetzt empfand. Glühendes Verlangen durchströmte ihren Körper, und es gab keinen Zweifel, daß es ihm nicht anders erging. In einer leidenschaftlichen Umarmung preßten sie sich aneinander.
    Sie ersehnte verzweifelt seine Nähe und seine Berührungen, die sie mehr brauchte als den nächsten Atemzug. Und wie immer, wußte sie auch diesmal nicht, wie es ihr jemals gelingen könnte, ihn loszulassen.
    Am Nachmittag nach der Testamentsvollstreckung saßen Shelly und Brian noch mit Charlies Anwalt und Notar, George Ayers, zusammen und berieten, wie es nun mit der Firma weitergehen und was mit Charlies persönlichem Besitz geschehen sollte.
    Charlie hatte, wie zu erwarten war, alles seiner Frau vermacht. Doch was ihnen der Notar anschließend mitteilte, erwies sich als große Überraschung.
    George Ayers drückte sich knapp und klar aus. Ohne Umschweife kam er auf den 'Punkt, „Als Mr. Williams das letzte Mal bei mir war, erschien er mir wie ein gebrochener Mann."
    „Warum denn das ?" fragte Shelly fassungslos.
    „Er machte sich große Sorgen, was mit seiner Frau geschehen würde, falls er einmal nicht mehr da

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