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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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Sie führte nervös die Tasse an den Mund und trank einen kleinen Schluck. Das Aroma der erlesenen Röstung nahm sie kaum wahr.
    „Es ist sicher auch keine Neuigkeit für Sie, daß wir Sam gebeten haben, sich mit Ihnen zu unterhalten und Ihnen die Situation zu erklären..."
    O ja, unterhalten hat er sich mit mir, dachte Lonnie, aber seine Erklärungen muß er vergessen haben. Sie hatte das Gefühl, ihr steifes Lächeln würde für immer in ihrem Gesicht festgeklebt bleiben.
    „Folglich ist dies nur eine Formalität", fuhr Mr. Shaw fort. „Trotzdem, um es offiziell zu machen, befördere ich Sie hiermit zur Leiterin der Anzeigenabteilung."
    Was? O mein Gott. Nein, es ist nicht wahr. Das kann nicht wahr sein! Lonnie merkte, wie ihr Kiefer herunterklappte, und preßte die Lippen aufeinander. Ruhig bleiben!
    „Sam wird Sie nächste Woche in Ihren neuen Posten einführen", hörte sie Mr. Shaw sagen.
    Ich bringe ihn um, ich bringe ihn...
    „Sie können sich sicher denken, wie hektisch es hier im Moment zugeht, aber sobald ich Zeit habe, unterhalten wir uns ausführlich. Nochmals herzliche Glückwünsche, Miss Stockton. Ich denke, Sam möchte jetzt allein mit Ihnen reden."
    Unter dem leisen Gemurmel der Versammlung ging Sam auf die  Doppeltür zu, öffnete sie und wartete auf Lonnie.
    Ihr war zumute, als hätte man sie auf einen Tanzboden gezerrt, ohne daß sie die Schritte beherrschte. Sie haßte es, wenn über sie bestimmt wurde, und genau das passierte hier. Kein Mensch hatte sie gefragt, ob sie eine Beförderung wünschte, aber offenbar glaubten diese Herren, ein kleine unbedeutende Angestellte würde nach einem solchen Posten lechzen.
    Lonnie fühlte sich überrumpelt und gedemütigt, und fast wäre sie aufgesprungen und hinausgerannt.
    Die Szene werde ich ihnen nicht bieten, sagte sie sich und riß sich zusammen. Langsam stand sie auf, nickte mit gefrorenem Lächeln in die Runde und wandte sich dann zu dem alten Verleger. „Danke, Sir."
    „Wir haben Ihnen zu danken, Miss Stockton. Sie sind ein Gewinn für unsere Zeitung."
    „Bitte, Miss Stockton." Sam hielt Lonnie die Tür auf. „Nach Ihnen."
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, marschierte an ihm vorbei, den Korridor hinunter zum Fahrstuhl. Ihr Verstand sagte ihr, daß sie mit  Sam reden müsse, um Klarheit zu schaffen. Aber ihre Gefühle waren zu verletzt, sie mußte weg von hier, weg von dieser demütigenden Szene. Sie beschleunigte ihre Schritte, als sie Sam hinter sich rufen hörte.
    Am Fahrstuhl holte er sie ein. „Miss Stockton! Wo zum Teufel wollen Sie hin?"
    Sie preßte den Finger auf den „Abwärts"-Knopf, fixierte angespannt die Fahrstuhltür.
    „Lonnie, was ist mit Ihnen?"
    „Was mit mir ist? Sie haben vielleicht Nerven, Triver."
    „Wieso?"
    Er stand dicht hinter ihr. Sie drehte sich nicht um. „Muß ich Ihnen das wirklich erklären?"
    „Ja. Ich möchte eine Erklärung."
    Sie spürte seinen bohrenden Blick im Rücken und verschränkte defensiv die Arme vor der Brust. „Eigentlich sollte das nicht nötig sein." Kaum hatte sie es gesagt, als er sie mit einem festen Griff zu sich herumwirbelte.
    „Hören Sie mit diesen Spielchen auf!"
    Sie starrte ihn fassungslos an. „Soll das ein Witz sein? Wer spielt hier Spielchen?"
    „Lonnie, ich warne Sie. Stellen Sie meine Geduld nicht auf die Probe. Ich habe...” 
    Beim Klang des Signaltons und dem zischenden Geräusch der sich öffnenden Fahrstuhltür verstummte Sam und ließ Lonnie los. Eine Sekretärin mit einem Aktenordner unter dem Arm huschte mit einem neugierigen Blick an ihnen vorbei. Offenbar spürte sie die Spannung, die in der Luft lag.
    „Steigen Sie ein! Wir unterhalten uns in meinem Büro weiter." Sein Kommandoton brachte Lonnie zur Weißglut. Sie rührte sich nicht vom Fleck.
    „Wollen Sie, daß ich Sie in den Fahrstuhl trage?"
    „Wenn Sie mich anrühren, schreie ich das ganze Haus zusammen." 
    Sam unterdrückte einen Fluch. „Sie sind eine unmögliche, sture, halsstarrige..."
    „Ich bin allergisch gegen Befehle, Mr. Triver. Wie wär's mit einer höflichen Bitte?"
    „Na gut. Miss Stockton, würden Sie bitte in diesen verdammten Fahrstuhl steigen?" Sam starrte Lonnie an. „Ist es so genehm?"
    „Eben und eben", murmelte sie und trat in den Fahrstuhl, ohne Sam eines Blickes zu würdigen.
    „Stellen Sie keine Anrufe durch!" befahl Sam Rachel, die verdutzt aufblickte und Lonnie in sein Büro marschieren sah. Er folgte ihr und knallte die Tür zu.
    „Keiner von uns beiden

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