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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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.nachdenklich wurde. Er blickte schweigend über die Wiese, wobei er abwesend den Rosenstiel zwischen den Fingern drehte. Ein Dorn ritzte seinen Finger, und ein winziger Blutstropfen erschien.
    „Vorsicht", warnte Lonnie. „Rosen haben Dornen."
    Er wandte sich zu ihr und sah sie eindringlich an. „Das habe ich schon einmal jemanden sagen hören."
    Sein bohrender Blick machte sie nervös. „Das Frühstück. Carolyn wartet sicher schon."
    „Lonnie... diese Sache gestern abend..."
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Vergessen Sie's. Ich rufe J.D. an und bringe es wieder in Ordnung."
    Sie haßte es zu lügen. Aber sie konnte vor Sam unmöglich zugeben, daß er J.D. richtig eingeschätzt hatte. Und vielleicht war dies ein Signal für ihn. Vielleicht würde er sie endlich in Ruhe lassen und auf­ hören, mit ihren Gefühlen zu spielen. Er war mit Victoria Willmington verlobt, und wenn er vor der Heirat noch einmal wilden Honig naschen wollte, dann mußte er sich eine andere suchen. „Ja, ich bin sicher, daß ich es wieder hinbiegen kann."
    „Ich verstehe." Sie hörte die Kälte in seiner Stimme, spürte, wie sein Körper sich anspannte. Und plötzlich fühlte sie sich grenzenlos einsam.
    Sam stand auf und ergriff ihre Hand. Er legte die Rose hinein und schloß behutsam ihre Finger um den Stiel. „Rosen brauchen keinen besonderen Anlaß", sagte er sanft.
    Seine Worte bewegten sie, und sie spürte den tiefen Ernst dahinter. Konnte es sein, daß sie sich in ihm täuschte?
    „Wollten wir nicht frühstücken gehen?" fragte er und ging aufs Haus zu.
    „Ja, natürlich." Lonnie blickte ihm nach, sah dann auf die Rose in ihrer Hand. Ein Dorn hatte ihre Haut geritzt, kaum sichtbar und ohne daß sie einen Schmerz fühlte.
    Es war ihr Herz, das schmerzte.

7. KAPITEL

    Ein grauer Regentag ging in den anderen über. Der April endete mit Regen, der Mai begann mit Regen. Ganz Pittsburgh schien in Melancholie zu versinken.
    Lonnie nahm von dem scheußlichen Wetter kaum Notiz. Sie stürzte sich wie besessen in die Arbeit und hatte nichts als Geld im Kopf. Geld, Geld, Geld. Sie mußte ihren eigenen Laden haben, mußte weg von dieser Zeitung, weg von Sam.
    Zwar hatte sie ihn in der ganzen Woche nicht gesehen, da er pausenlos in Konferenzen saß., aber nun war es offiziell. Charlie Shaw würde in den Ruhestand gehen und seinem Neffen seinen Platz überlassen. Nicht mehr lange, und Sam Triver wäre der Verleger der „News".
    Lonnie wußte, sie würde dann kaum noch mit Sam zu tun haben. Aber was änderte das? Sie wären im selben Haus, würden sich in den Korridoren begegnen, und natürlich würde über Sam geredet werden. Über ihn und Victoria, über Neuigkeiten aus seinem Privatleben, über seine Verlobung und Hochzeit. Die Marter wollte Lonnie sich ersparen.
    Sie legte den Telefonhörer auf und lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück. Wieder ein erfolgreicher Anruf. Neuerdings arbeitete sie in der Lunchpause durch, was ihr zusätzliche Aufträge einbrachte. Gut, daß Sam Triver so beschäftigt war. Wahrscheinlich hätte er sich über den Kaffeebecher und das angebissene Sandwich auf ihrem Schreibtisch aufgeregt. Und über ihren „ungeschäftsmäßigen" Lockenkopf. Was fand sie an diesem harten, autoritären Mann eigentlich so faszinierend?
    Seufzend nahm sie ihre Telefonliste und wählte die nächste Nummer. Vom Flur her hörte sie Gelächter und Stimmengewirr - ihre Kollegen kamen vom Lunch zurück, und im nächsten Moment herrschte im Büro wieder der übliche Betrieb.
    „Lonnie, du sollst in die Chefetage kommen, sofort.” Rachel steckte den Kopf in ihre Arbeitskabine. „Leg auf, sie warten auf dich."
    Lonnie ließ den Hörer sinken. „In die Chefetage? Was habe ich denn nun verbrochen?"
    „Die Verlegerkonferenz. Sie wollen dich dabeihaben."
    „Mich?" fragte Lonnie verdattert, „warum denn das?"
    „Keine Ahnung. Aber du solltest dich besser beeilen. Puder dir die Nase und - ab mit dir."
    Lonnie stand auf und begann, hektisch in ihrer Handtasche zu kramen. Zum Glück war sie einigermaßen präsentabel. Eigentlich hatte sie heute morgen ihre Jeans anziehen wollen und sich dann im letzten Moment für den dunkelgrünen Rock und die im Ton passende Bluse entschieden. Eingebung, sagte sie sich, während sie sich das Gesicht puderte und die Lippen nachzog. Sie suchte in ihrer Schublade fieberhaft nach der grünen Schleife für den „büromäßigen" Pferdeschwanz.
    „Mach zu!" drängte Rachel.
    Lonnie gab die

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