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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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verläßt diesen Raum, ehe die Situation nicht geklärt ist", sagte er und schloß demonstrativ die Tür ab.
    „Sie wollen mich daran hindern, zu gehen? Das möchte ich sehen." 
    Sam pflanzte sich breitbeinig und mit verschränkten Armen vor der Tür auf. „Versuchen Sie's. Das möchte ich gern sehen."
    Ihr wurde flammend heiß, aber diesmal wußte sie nicht, ob es von ihrer Wut oder von anderen Gefühlen herrührte. Ihr Blick wanderte über seine kraftvolle Gestalt, und erregende Erinnerungen stiegen in ihr hoch. Sie unterdrückte sie, denn noch mehr Gefühlswirrwarr konnte sie nicht gebrauchen.
    Sie drehte sich von Sam fort und ging ein paar Schritte in den Raum. 
    „Das ist das Problem mit Ihnen, Triver - Sie zwingen anderen Ihren Willen auf. Das Wort Mitsprache scheint für Sie nicht zu existieren. Sie verlangen Unterordnung. Beabsichtigen Sie, in diesem Stil die Zeitung zu leiten?"
    Er schwieg einen Moment, und als er antwortete, war der Ärger aus seiner Stimme verschwunden. 
    „So gering denken Sie von mir?" 
    Lonnie hörte seine Schritte, spürte, wie er dicht hinter ihr stehen­ blieb. Sie hielt den Atem an.
    „Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt, Lonnie. Ich dachte, Sie würden sich über die Beförderung freuen."
    „So, das dachten Sie. Warum hat mich vorher niemand gefragt? Ich kam mir da oben ziemlich lächerlich vor. Ihr hohen Herren behandelt die Leute unter euch wie Schachfiguren, die man beliebig hin- und herschieben kann. Man hat einfach angenommen, ich würde den neuen Job mit Kußhand annehmen. Eine Abteilung leiten - was verstehe ich schon davon?"
    „Lonnie, geben Sie bitte nicht Charlie die Schuld. Die Beförderung war seine Idee, aber ich sollte mich mit Ihnen treffen und Sie vorbereiten. Ich wurde bei meiner Mission... abgelenkt, und dafür entschuldige ich mich."
    „Abgelenkt?"
    „Bitte, Lonnie, lassen Sie uns nicht mehr darüber reden. Es hätte nicht passieren dürfen."
    Er will nichts mehr davon wissen, dachte sie mit einem Stich der Enttäuschung.
    Hatte sie etwas anderes erwartet?
    Sie wollte nach Hause. Sie war müde, und ihr Nacken schmerzte. Die Hand auf eine Stuhllehne gestützt, rieb sie ihre verspannten Muskeln.
    „Haben Sie Schmerzen?"
    „Die Abteilung sollte Kopfhörer bekommen, wissen Sie. Es ist nicht witzig, den ganzen Tag mit an die Schulter geklemmtem Hörer dazu­ sitzen."
    „Lassen Sie mich..." Sam schob ihre Hand beiseite und hielt inne. „Halt, noch einmal in Frageform. Darf ich Ihnen den Nacken massieren, Lonnie? Sie sehen - ich beherzige Ihre Lektion."
    „Nicht schlecht, Triver. Sie lernen schnell. Also los, massieren Sie."
    Es war ein himmlisches Gefühl, seine kräftigen Hände zu spüren, die die Knoten aus ihrem Nacken strichen und dann langsam zu ihren Schultern wanderten.
    „Ah... das tut gut." Lonnie ließ entspannt den Kopf nach vorn sinken und überließ sich Sams Behandlung. „Danke, Boss."
    „Gern geschehen", sagte er locker und dann, in verändertem Ton: „Es ist mir ein Vergnügen."
    Lonnie hörte die Verführung in seiner Stimme, aber auch sie hatte gelernt. Noch einmal würde sie sich von seinem Geschmus nicht einwickeln lassen. Sie wich schnell zur Seite. „Ich fühle mich wie neu. Nochmals vielen Dank, Triver."
    „Keine Ursache", antwortete er steif, wanderte langsam zum Fenster und blickte eine Weile schweigend hinaus. „Diese drei Flüsse faszinieren mich", sagte er, „ich weiß nicht, warum. Vielleicht, weil sie von jeher die Lebensadern von Pittsburgh waren. Manchmal male ich mir aus, wie die Frachtsegler im achtzehnten Jahrhundert mit ihren Getreide- und Whiskeyladungen den Ohio hinabfuhren. Dann waren es die Kohleschiffe und später die Stahltransporte."
    Sam drehte sich zu Lonnie um. Seine Augen leuchteten, waren plötzlich voller Leben. „Und nun erlebt die Stadt nach ihrem Niedergang eine Wiedergeburt. Pittsburgh ist nicht länger der schmutzige „Kohlenpott", sondern eine moderne, pulsierende Großstadt mit neuen Industrien. Es war ein schwieriger Übergang, aber dank weitsichtiger Stadtväter ist die Talsohle überwunden."
    Lonnie beobachtete ihn aufmerksam und bemerkte die wachsende Intensität in seiner Stimme. „Ja, Pittsburgh hat den Anschluß an die neue Ära der modernen Technologien geschafft."
    Er fiel in nachdenkliches Schweigen, sah aus dem Fenster und dann wieder zu Lonnie. Ihre Blicke trafen sich.
    „,Dieses Land bietet dem Handwerker, Bauern und Künstler unerschöpfliche Möglichkeiten'",

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