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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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während der waghalsigen Notlandung.
    Er tauchte wieder unter und fand sie schlaff und leblos im Innenraum des Fliegers liegen. Irgendwie hatte er es geschafft - er wußte nicht mehr, wie - sie nach draußen zu bringen, hatte sie ans Ufer gebracht und versucht, das Wasser aus ihren Lungen zu pumpen. Dann kauerte er sich neben sie, wärmte sie mit seinem Körper und wartete darauf, daß sie endlich die Augen aufschlug.
    „Shelly!"
    Er hielt sie noch immer so eng umschlungen, daß er ihren Herzschlag spüren konnte.
    Gleich darauf hörte er Sirenengeheul näher kommen, und er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis man sie gefunden hätte. Er überlegte, ob er Shelly allein hier zurücklassen könnte, um den Rettungswagen, die sicherlich der Flughafen auf seinen Hilferuf per Funk hin organisiert hatte, entgegenzugehen. Nein, er wollte sie nicht allein lassen, er konnte es nicht, sie würden beide gemeinsam warten.
    Brian betrachtete wieder die große Beule an ihrer Stirn und versuchte ganz schnell die Erinnerung, wie sie so leblos zwischen den Sitzen eingekeilt im Innenraum des Flugzeugs hing, zu verdrängen.

4. KAPITEL

    Als Shelly am nächsten Morgen in einem Hotelbett die Augen auf­ schlug, fühlte sie sich ziemlich steif, hatte einen starken Muskelkater, und ihr war noch immer schwindlig, doch ansonsten war sie heil.
    Es dauerte einen Moment, bis sie sich an die zurückliegenden Ereignisse erinnerte.
    Alles erschien ihr wie ein böser Traum. Das kleine Flugzeug, der ohrenbetäubende Motorenlärm und dann die plötzliche Stille, all die Bäume, die harte Landung auf der Straße und wenig später das schwarze, schlammige Wasser, ihre Panik, der Schmerz und... die starken Arme, die sie umfingen und festhielten. Schließlich und endlich das schrille Aufheulen der Sirenen.
    Sie hatte Mühe, sich vorzustellen, daß das wirklich alles geschehen sein sollte.
    Wenn Brian sie nicht aus dem Flugzeug herausgeholt hätte... Sie erschauerte.
    Allein hätte sie sich nicht befreien können. Dunkel erinnerte sie sich jetzt, daß sie sich irgendwie zwischen den Sitzen verfangen hatte und auf einmal überhaupt nicht mehr wußte, wo sie war. In ihrer Panik hatte sie sich den Kopf angestoßen, alles begann sich um sie herum zu drehen, oben war auf einmal unten, sie wußte nur, sie mußte sofort hier raus. Doch sie war nicht mehr in der Lage, sich selbst zu helfen, und dann wurde es Nacht um sie.
    Brian hatte sie gerettet.
    Sie schloß die Augen und versuchte; die Angst, die sie bei ihrer Erinnerung überfiel, zurückzudrängen. Die Gegenstände im Zimmer begannen vor ihren Augen zu tanzen, sie drückte ihren Kopf fest in das Kissen. Eigentlich hatte sie vorgehabt, ins Bad zu gehen,. doch sie entschied, daß es besser sei, noch nicht aufzustehen, sie fühlte sich zu schwach.
    Gott, wie nah waren sie dem Tod gewesen...
    Da unten in dieser schrecklichen Finsternis, ja, da war sie sich ganz sicher gewesen, daß ihre letzte Stunde gekommen war. Nein, auf ein Wunder hatte sie nicht mehr gehofft.
    Und doch war es geschehen. Sie war aufgewacht und lag in Brians Armen...
    Wieder befand sie sich unter Wasser, tastete blind herum und fand den Ausgang nicht. Ihr war kalt, es war dunkel, und irgend etwas lastete schwer wie ein Alp auf ihrer Brust.
    „Brian", schrie sie und schreckte aus dem Schlaf hoch. Wenn er sie nicht festgehalten hätte, wäre sie aufgesprungen.
    „Ssch", beruhigte er sie und umfing sie tröstlich. „Es ist vorbei. Du bist in Sicherheit."
    „Oh", keuchte sie und klammerte sich an ihn. Ihr Atem kam stoß­ weise.
    „Alles ist in Ordnung." Brian setzte sich im Bett auf und lehnte sich gegen das Kopfende. Dann zog er sie wieder an sich.
    „O Gott, ich war wieder im Wasser", flüsterte sie, und die Erinnerung an das, was geschehen war, erschien ihr jetzt tausendmal schrecklicher als das wirkliche Ereignis. „Ich habe gedacht, ich komme da nie mehr raus."
    „Ssch", murmelte er wieder, während seine Lippen leicht ihre Schläfe streiften, „du bist draußen. Du bist sicher."
    Er hatte recht. Ja, sie war in Sicherheit. Kaum zu glauben, aber es war so. Sie lag in einer Hotelsuite in Tallahassee im Bett. Und er lag neben ihr. Doch selbst jetzt, wo sie wußte, wo sie war, fiel es ihr schwer, die lastende Erinnerung abzuschütteln. Die Erinnerung daran, was geschehen war, und das Gefühl, ausweglos in der Falle zu sitzen.
    „Alles ist okay." Seine Stimme klang rauher, viel rauher als sonst.
    Sie begann wieder zu

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