TIFFANY EXKLUSIV Band 02
drin“, versprach er.
„Ja, Sir!“, erwiderte der Mann vom Zimmerservice eifrig.
7. KAPITEL
Hannah hatte sich kaum hingesetzt, um Jonas Zimmermann ihre Zeichenmappe mit den Entwürfen zu zeigen, die sie noch nicht zu fertigen Warenmustern verarbeitet hatte, als es an der Tür klopfte.
Das ist bestimmt Holt, dachte Hannah, und ihr Herz machte einen Satz.
Sie stand auf. „Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment, Mr. Zimmermann. Ich sehe schnell nach, wer an der Tür ist.“
„Sicher. Ich blätterte in der Zwischenzeit mal Ihre Mappe durch, wenn ich darf.“
„Aber natürlich, gern.“
Sie schlich zur Tür und schielte durch den Spion. Zu ihrer Enttäuschung war es nicht Holt, der draußen stand, sondern ein fremder Mann. „Ja, bitte?“, sagte Hannah.
„Zimmerservice, Madam.“ Er stellte sich so vor die Tür, dass Hannah das Tablett sehen konnte, das er trug, und das Hotelemblem, das an seinem Jackenrevers befestigt war.
„Wir haben nichts bestellt.“
„Doch, Mr. Janson schon. Er sagte, es sei eine Eilbestellung.“ Der eifrige junge Mann grinste breit.
„Oh.“ Hannah sah zurück zu Zimmermann, der in ihre Mappe vertieft schien. Vielleicht war Holt gerade auf dem Weg nach oben, was etwas ungünstig war, jetzt, wo sie gerade einen potenziellen Kunden an Land gezogen hatte. Aber das lässt sich regeln, dachte sie. „Sehr gut.“
Sie öffnete die Tür, und der Kellner trat freundlich lächelnd herein. Er stellte das Tablett auf den Tisch, bevor er sich umdrehte und Hannah die Quittung unterschreiben ließ.
„Danke“, murmelte sie und reichte ihm den Stift zurück.
Der junge Mann starrte sie weiterhin erwartungsvoll an. „Es waren nur zwölf Minuten, Madam.“
„Wie bitte?“
„Zwölf Minuten, seit Mr. Janson angerufen hat.“
„Ich verstehe. Nun, der Zimmerservice scheint hier sehr rasch und zuverlässig zu arbeiten.“
„Ja, wir sind alle stolz auf unsere prompten Lieferungen.“
„Sicher. Danke noch mal.“
Der Kellner rührte sich nicht vom Fleck. Es war, als wollte er im Zimmer Wurzeln schlagen.
Hannah reckte trotzig das Kinn. Wenn er auf ein Trinkgeld wartet – da kann er lange warten. Ich bin kein dummes kleines Gör vom Lande, auch wenn er mich dafür hält. In den Hotelunterlagen stand, dass alle Preise bereits einen fünfzehnprozentigen Servicezuschlag enthielten.
„Hier, bitte, junger Mann.“ Zu Hannahs völliger Verblüffung drückte Jonas Zimmermann dem Kellner ein paar Dollarnoten in die Hand.
Der Mann vom Zimmerservice sah auf das Geld, hob mit einem kaum hörbaren verächtlichen Schnauben die Nase und verließ das Zimmer ohne ein einziges Dankeschön.
„Das hätten Sie nicht tun sollen, Mr. Zimmermann. Das Trinkgeld ist bereits in der Rechnung enthalten.“
„Offensichtlich hatte der junge Mann eine Kleinigkeit extra erwartet.“
Hannah griff nach ihrer Geldbörse. „Das ist mir schrecklich peinlich. Ich möchte Ihnen das Geld wenigstens zurückgeben.“
„Nein, lassen Sie nur, Miss Jansen. Die Chance, Ihre Entwürfe gesehen zu haben, ist mir sehr viel mehr wert als lausige zwei Dollar Trinkgeld. Sie sind eine hochbegabte Designerin.“ Er lächelte und wandte sich wieder der Zeichenmappe zu. „Erzählen Sie mir etwas über dieses Negligé. Haben Sie schon ausgerechnet, wie viel es über den Daumen gepeilt kosten würde, es serienmäßig herzustellen?“
Hannah verbrachte die nächsten Minuten damit, Jonas Zimmermanns lobenden Worten zu lauschen und möglichst nüchtern und professionell auszusehen, während sie am liebsten einen Freudentanz aufgeführt hätte. Ihre Entwürfe schienen dem Mann ehrlich zu gefallen!
Aber dann klopfte es erneut an die Tür.
„Es tut mir leid …“, entschuldigte sich Hannah und ging zur Tür, während Mr. Zimmermann sich die Skizze eines Spitzenbodys ansah.
Sie spähte durch den Türspion. „Ja?“
„Ich bin das Zimmermädchen“, sagte die kleine Frau, die draußen stand.
„Sie haben das Zimmer aber schon sauber gemacht.“
„Ich bringe die zusätzlichen Handtücher, die Sie verlangt haben.“
Zusätzliche Handtücher? Was in aller Welt geht hier vor?, dachte Hannah.
Sie ließ das Zimmermädchen herein. Die Frau legte einen Stapel Handtücher ins Bad, der einer Großfamilie einen ganzen Monat lang gereicht hätte. Der Zeitlupengeschwindigkeit nach zu urteilen, mit der sie sich auf den Weg zurück zur Tür machte, hatte sie offenbar keine Eile, das Zimmer wieder zu verlassen.
Hannah biss sich auf die
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