TIFFANY EXKLUSIV Band 02
verdient als einen One-Night-Stand.“
Hannah starrte ihn verständnislos an.
„Der Mann in deinem Zimmer. Unserem Zimmer.“ Holt deutete zur Tür, „Wie lange kennst du ihn schon?“
„Seit gestern“, erwiderte sie langsam. „Wieso?“
„Ich verwette meinen besten Sattel darauf, dass der Kerl nur auf seinen eigenen Spaß aus ist. Er hat gesagt, er sei auf Geschäftsreise hier, stimmt’s?“
„Ja, und?“
„Siehst du, was hab ich gesagt? Er will hier einen draufmachen. Wahrscheinlich warten zu Hause eine Ehefrau und ein halbes Dutzend Kinder auf ihn.“
„Und was soll das mit mir zu tun haben? Es ist mir völlig egal, ob er verheiratet ist oder nicht“, protestierte Hannah.
Holt musterte sie ungläubig. „Es ist dir egal?“
„Sicher. Was uns verbindet, ist rein geschäftlich.“
„Geschäftlich? Meine Güte, Hannah, das kannst du doch einfach nicht machen!“ Er packte sie bei den Schultern und zerrte sie mit sich in eine Wandnische. „Du darfst deine Unschuld doch nicht verkaufen wie ein Stück unfruchtbares Brachland, das du nicht mehr brauchst. Das ist etwas verdammt Wichtiges.“
„Meine … was?“ Hannah versagte die Stimme.
„Hör mir zu, Kleines. Irgendwann wird der Richtige schon kommen, ich verspreche es dir. Ein Mann, der es wirklich wert ist, dass du auf ihn gewartet hast. Du darfst deine Jungfräulichkeit nicht verschwenden, indem du den nächstbesten …“
Hannah hielt es nicht mehr aus. Sie begann zu kichern.
„Das ist kein Witz“, sagte Holt beleidigt.
„Doch, und zwar ein ziemlich lustiger“, entgegnete Hannah. „Du dachtest also …“ Sie wurde von einem Lachkrampf geschüttelt.
„Hör auf, verflucht. Das ist eine ernsthafte Sache.“
„Du hast verdammt recht.“ Hannah wurde schlagartig wieder ernst. „Der Mann, von dem du angenommen hast, dass er auf meine Unschuld aus wäre, ist Jonas Zimmermann, der Vizechef einer der größten Damenbekleidungsfirmen im Land und Sohn des Firmengründers. Er sieht sich im Augenblick meine Dessous-Entwürfe an, vorausgesetzt, er schafft es, sich die ganzen Leute vom Hals zu halten, die du mir aufs Zimmer gehetzt hast. Und noch einmal vorausgesetzt, es hat ihm nichts ausgemacht, dass er zwei Dollar Trinkgeld geben musste, als der von dir geschickte Kellner nicht ohne ein paar Scheinchen extra verschwinden wollte. Du bist daran schuld, wenn mein Geschäft platzen sollte!“
„Damenbekleidungsfirma?“, wiederholte Holt ungläubig.
„Damenbekleidung der oberen Preisklasse. Falls er sich entschließt, meine Sachen zu übernehmen – und er scheint sehr interessiert zu sein –, bin ich dick im Geschäft, Holt. Dann könnte ich, sobald mein Vater in Rente geht, den Eisenwarenladen zumachen, den Schlüssel herumdrehen und weggehen, ohne mich auch nur einmal umzusehen.“
Holt fiel beinahe die Kinnlade herunter. „Ich hatte ja keine Ahnung …“
„Du hast ja auch nicht nachgefragt!“, hielt ihm Hannah entgegen.
Er ließ seine Hände von ihren Schultern gleiten, bis sie auf ihren schmalen Hüften liegen blieben. „Tut mir leid, Hannah. Ich schätze, ich bin wohl ein bisschen zu weit gegangen, was?“
Hannah erschauerte, als ihr bewusst wurde, wie sanft seine Finger auf ihren Hüften ruhten. „Ja, allerdings.“
„Ich sollte mich in Zukunft wohl besser aus deinen Angelegenheiten raushalten.“ Sein Blick war so eindringlich, dass Hannah errötete.
„Das wäre nett.“ Die Spannung, die urplötzlich zwischen ihnen entstanden war, war beinahe körperlich spürbar, und Hannah kam es vor, als würde ihr rasender Herzschlag in der fast leeren Hotellobby widerhallen. Ihr Atem ging stoßweise, und sie fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen.
Holts Hände glitten höher, strichen über ihre Hüften und ihre Taille. Der Wunsch, sich an ihn zu lehnen, war fast übermenschlich stark. Sie wollte sich an ihn pressen, ihre harten Spitzen an seine starke Brust drücken. Noch nie im Leben hatte sie sich so einem Mann ausgeliefert gefühlt. Oder sich so nach seiner Berührung gesehnt.
Aber er hatte sie einmal abgelehnt.
Sie war zu stolz, um ihm Gelegenheit zu geben, es ein zweites Mal zu tun. Schließlich war er es gewesen, der es vorgezogen hatte, die Nacht woanders zu verbringen.
Sie legte ihm die Handflächen auf die Brust. „Ich muss zurück zu Mr. Zimmermann“, sagte sie so nüchtern wie möglich.
Holt sah sie einen Augenblick an, bevor er sie losließ. „Ich werde dir keine Steine mehr in den Weg
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