TIFFANY EXKLUSIV Band 02
legen, das verspreche ich.“
„Danke.“ Hannah räusperte sich.
Sie ging mit wackligen Knien zu ihrer Zimmertür, während Holt den Fahrstuhl betrat. Verflixt, ich habe meinen Kartenschlüssel im Zimmer liegen lassen!, schoss es ihr durch den Kopf, als sie die Hand auf die Türklinke legte. Nun saß Mr. Zimmermann ohne sie da, und sie musste anklopfen, damit er sie hereinließ. Es würde wohl auf einen zukünftigen Großkunden keinen sehr guten Eindruck machen, dass sie zu durcheinander war, um an ihren Schlüssel zu denken, als sie aus dem Zimmer stürmte.
Aber sie hatte einen echten Grund gehabt, durcheinander zu sein.
Sie wirbelte herum und stürzte zum Aufzug, dessen Türen sich gerade schlossen. Sie hämmerte dagegen. „Holt!“
Zu spät. Holt war auf dem Weg hinunter in die Empfangshalle, und es würde eine Ewigkeit dauern, auf den nächsten Fahrstuhl zu warten. Hannah hatte Mr. Zimmermann schon viel zu lange allein gelassen.
Ich werde ihm einfach gestehen müssen, dass ich meinen Kartenschlüssel vergessen habe, dachte sie seufzend.
Sie ging zurück zur Tür und hob gerade die Faust, um anzuklopfen, als die Tür von alleine aufging.
„Jetzt ist alles wieder in Ordnung, Madam“, sagte der Klempner fröhlich. „Rufen Sie unbesorgt an, wenn Sie wieder Hilfe brauchen sollten.“
„Ich habe die Klimaanlage etwas niedriger eingestellt“, schaltete sich auch der Handwerker ein. „Jetzt sollte sie Ihnen keine Probleme mehr bereiten. Am besten, Sie lassen das Fenster noch eine Weile geöffnet, bis die Temperatur optimal ist.“
„Danke“, rief sie den sich entfernenden Handwerkern schwach hinterher.
Zimmermann kam auf den Hotelflur hinaus. „Ich bin von Ihrer Arbeit sehr beeindruckt, Miss Jansen“, sagte er. „Ich werde mich demnächst bei Ihnen melden, das verspreche ich.“
Entsetzt sah Hannah zu, wie die Zimmertür hinter ihm ins Schloss fiel. „Vielen Dank, Mr. Zimmermann. Ich freue mich auf Ihren Anruf.“
Er streckte ihr die Hand hin. „Nennen Sie mich bitte Jonas. Jedes Mal wenn mich jemand Mr. Zimmermann nennt, habe ich das Gefühl, mich umdrehen zu müssen, um nachzuschauen, wo Dad steckt.“
Sie schüttelten sich die Hände, als die Tür zum Nebenzimmer aufging.
„Na so was, Jonas, mein Junge! Ich dachte mir doch, dass ich deine Stimme wiedererkannt hätte.“ Bubbles von Hemmelrich warf Hannah einen vernichtenden Blick zu, bevor sie nach Jonas Zimmermanns Ellenbogen griff und den Mann den Hotelflur entlang vor sich herschob. „Ist es nicht einfach grässlich, wie laut Hotels heutzutage sind? Tag und Nacht hetzen Handwerker durch die Gegend, und die Wände sind dünn wie Papier. Nun erzähl doch mal, mein Junge, wie geht es deinem lieben Vater?“
Hannah lehnte die Stirn an ihre verschlossene Zimmertür. Mir wird gleich schlecht, dachte sie erschöpft.
Aber als sie sich wieder aufrichtete, entschlossen, sich von nichts und niemandem unterkriegen zu lassen, sah sie, dass Bubbles’ Tür einen kleinen Spalt offen stand. Ein Stückchen Stoff, vielleicht der Saum eines im Schrank hängenden Kleids, war zwischen Türblatt und Schloss stecken geblieben.
Das Beste wäre, die Tür einfach wieder zuzuziehen, dachte Hannah. Schließlich wollte sie nicht einmal im Fall der unsympathischen Bubbles von Hemmelrich riskieren, dass ein Hotelzimmer ausgeraubt wurde, nur weil sie sich diese kleine Hilfeleistung nicht hatte abringen können.
Aber als sie sich dem Zimmer der Korsett-Königin näherte, stellte Hannah fest, dass sie einfach zu müde und entmutigt war, um zur Rezeption zu gehen und zuzugeben, dass sie sich ausgesperrt hatte. Zu viel Aufwand, zu viele peinliche Fragen. Nach den ganzen Aufregungen des Tages fühlte sie sich dem einfach nicht mehr gewachsen.
Es wäre so viel einfacher, dachte sie, wenn ich rasch in Bubbles Zimmer schlüpfe und von da aus über den Balkon – ohne hinunterzusehen – in mein Zimmer hinüberklettere. Die Balkontür müsste ja immer noch offen stehen. Ja, das wird wohl das Beste sein.
Der erste Teil ihres Plans funktionierte perfekt.
Hannah durchquerte das fremde Zimmer, ohne sich auch nur einmal umzusehen oder zu versuchen, einen Blick auf etwaige Dessous-Entwürfe zu erhaschen, um sich einen kleinen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Ganz abgesehen davon hatte Bubbles ihre Unterlagen ohnehin im Hotelsafe deponiert.
Hannah holte tief Luft, bevor sie die Schiebetür zum Balkon öffnete, hinaustrat und die Tür wieder hinter sich zuzog. Stolz
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