TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Seit über zehn Jahren ist es verwildert, aber soweit ich weiß, ist es erstklassiges Land. Es gehört dir. Natürlich kannst du weiter hier als Verwalter bleiben, wenn du willst. Alles, was du tun musst, ist …“
„Dich zu heiraten.“
Belle nickte und befürchtete, er könne einfach weggehen, sie auslachen oder in eine Zwangsjacke stecken lassen. Der Blick, mit dem er sie musterte, sprach am ehesten für die Zwangsjacke. „Ich möchte nicht, dass du jetzt überstürzt und damit falsch antwortest. Das hier ist rein geschäftlich. Wir wären zwar verheiratet, aber wir würden nicht wirklich zusammenleben, und es gäbe zwischen uns auch keinen … na, du weißt schon.“
„Sex.“
„Genau.“
„Ein Jahr lang.“
„Ach so.“ Ihr wurde klar, was sie da verlangte. „Wahrscheinlich ist so eine Forderung zu strikt für einen Mann wie dich.“
„Das kann man wohl sagen.“
„Dann, sagen wir, sei wenigstens diskret.“ Ihr fiel es schwer, so ein Eingeständnis zu machen, aber ihr blieb keine Wahl. „Es muss ja nicht gerade in Sweetwater Springs sein.“
„Also, nur damit ich dich richtig verstehe: Du wärst bereit, meine Affären zu dulden, solange niemand davon etwas mitbekommt. Nach einem Jahr Ehe kann ich mich verabschieden und bekomme als Gegenleistung 800 Acre gutes Land?“
„Absolut richtig.“
„Jetzt bist du es, die Unsinn redet.“
„Nein, ich bin lediglich verzweifelt.“
„Das eine führt zum anderen. Was willst du tun, wenn ich ablehne?“
Belle verließ der Mut. Sie würde nicht in Tränen ausbrechen. Nein, das durfte sie nicht! „Ich suche mir einen anderen. Wenn niemand das Land will, werde ich Bargeld anbieten.“
„Einfach so?“
„Einfach so.“
Sie wäre dazu fähig, überlegte er. Diesen Blick hatte er schon öfter bei ihr gesehen. Zum Beispiel an dem Tag, als ihr Großvater ihr erklärte, eine Frau könne kein Winzer werden. Oder an dem Tag, als sie aus Italien zurückkam, wo sie bei den besten Winzern ihr Handwerk gelernt hatte. Sie würde ihren Plan verfolgen, bis sie einen armen Schlucker fand, der sich genauso verzweifelt nach Geld oder Land sehnte wie sie sich nach der Winzerei.
„Ich schließe daraus, dass du nicht interessiert bist.“
„Das habe ich nicht gesagt.“
„Aber …“
„Lass mir doch einen Augenblick Zeit.“
„Sicher. Gern.“ Beinahe erschrocken stellte sie fest, dass er ihr Angebot nicht direkt ablehnte, und sofort keimte Hoffnung in ihr auf. „Soll ich … möchtest du einen Kaffee?“
„Danke, ja.“
Ich könnte sie erwürgen, dachte er, als sie draußen war. Sie ist zu allem entschlossen, um die Weinberge zu bekommen. Wer weiß, an was für einen Mann sie dabei gerät? Sicher an irgendeinen Herumtreiber oder, noch schlimmer, an einen Heiratsschwindler, der jeden Cent aus ihr herauspresst. Ihr ist überhaupt nicht klar, in welche Gefahr sie sich damit begibt. Auch wenn sie noch so gebildet und gesellschaftlich geschliffen ist, im Umgang mit Männern hat sie kaum Erfahrung. Was ist, wenn sie an einen Kerl gerät, dem es nicht gefällt, dass Sex nicht zur Abmachung gehört? Vielleicht erpresst er sie nach der Hochzeit und nötigt sie dazu, mit ihm zu schlafen. Dann ist sie ihm ein Jahr lang ausgeliefert. Bei der Vorstellung, dass jemand Belle das Leben zur Hölle machte, überkam Cade ohnmächtige Wut.
Er atmete tief durch und sah auf seine Stiefel, als stehe dort die Lösung. Im Grunde gefiel es ihm nicht, sich überhaupt einen anderen Mann an Belles Seite vorzustellen.
Da, er hatte es sich eingestanden. Er erinnerte sich an alle Gründe, aus denen er sein Verlangen nach Belle über drei Jahre lang unterdrückt hatte. Sie passten einfach nicht zusammen. Wenn er hierbei mitmachte, würde es mindestens einen von ihnen verletzen. Und wenn nicht …
Andererseits war da dieses Stück Land. Belle bot ihm die Erfüllung seines Lebenstraums an. Wie sollte ein Mann so ein Angebot einfach ablehnen? All die Jahre hatte er gespart und geplant, damit er eines Tages … Jetzt war dieser Tag greifbar nah. Sie konnten sich beide ihren Traum erfüllen. Er brauchte nur Ja zu sagen.
Belle kam mit zwei Bechern Kaffee ins Zimmer zurück. Sie reichte Cade einen davon und setzte sich ihm gegenüber, wobei sie die Beine übereinanderschlug.
Verdammt, dachte Cade. Diese Frau und noch dazu das Land. Nein, rief er sich ins Gedächtnis, Belle gehört nicht mit zu dem Handel. Und wenn doch …
Ja, dann könnte er sich den Traum erfüllen, den er nicht
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