TIFFANY EXKLUSIV Band 03
aber Belle hatte ihn mit ihrer Leidenschaft vollkommen überrumpelt. Sonst hatte er immer an die Verhütung gedacht, aber bei Belle ging alles zu schnell.
Und wenn sie jetzt ein Kind von ihm erwartete?
Bevor er Belle heiratete, hatte der Gedanke, Vater zu werden, ihn stets erschreckt. Das war auch jetzt nicht anders. Andererseits fand er die Vorstellung so reizvoll, dass er im Grunde enttäuscht wäre, falls sie nicht schwanger war. Und wenn ja, dann würde er ihren Zustand als Waffe gegen sie einsetzen. Der Gedanke, sich ihr aufzudrängen, gefiel ihm nicht, doch genau das hatte er vor. Nur so konnte er die Antwort auf die Frage finden, die ihn seit seiner Abreise aus Texas quälte: Litt er lediglich an gekränkter Eitelkeit, oder hatte er sich in Belle verliebt?
Zugegeben, sie hatten alles ein bisschen überstürzt und das Pferd sozusagen von hinten aufgezäumt, doch es geschahen ständig seltsame Dinge auf der Welt. Jahrelang hatte er sich eingeredet, sie komme für ihn nicht infrage. Deshalb wusste er jetzt kaum noch, was er empfand. Und genau das wollte er herausfinden.
Cade bog mit dem Lieferwagen auf den Parkplatz des nächstbesten Motels, nahm sich ein Zimmer und lud die kleine Reisetasche aus. Er musste duschen und sich in aller Ruhe ausschlafen. Morgen würde er Belle wiedersehen und herausfinden, ob sie ein Kind von ihm erwartete. Vielleicht konnte er klarer denken, wenn er sie erst wieder vor Augen hatte. Und falls die Gefühle, die ihn nachts nicht schlafen ließen, der Wahrheit entsprachen, würde er sich dementsprechend verhalten.
Er seufzte. Wenn er wirklich in Belle verliebt war, würde es schwierig werden. Er hatte sie gekränkt und in ihrem Stolz verletzt. Das konnte er nachvollziehen. Dank seines Freunds Logan Walker, mit dem er zahllose Biere geleert hatte, wusste er wenigstens einen Fehler, den er begangen hatte, und er hatte bereits einen Plan, wie er diesen Fehler korrigieren konnte.
Sex gehörte nicht zu diesem Plan.
Während der vergangenen Wochen, die er bei Logan in Denver verbracht hatte, hatte er viel über die Nacht mit Belle nachgedacht. Dabei war er zu dem Schluss gekommen, dass sie ihr Verlangen zwar offen gezeigt, ihre wahren Gefühle dagegen gut verborgen hatten. Der Sex war ihnen im Weg gewesen, um sich über ihre Beziehung klar zu werden.
Tja, das würde sich ändern. Diesmal würde Cade es richtig machen, weil für ihn viel auf dem Spiel stand. Bestimmt war Belle nicht gerade erfreut, wenn sie ihn sah. Doch er war überzeugt davon, dass sie ihre Meinung ändern würde. Es musste einfach klappen.
Belle lief vor dem schweren Schreibtisch, der früher ihrem Großvater gehört hatte, auf und ab. „Bist du ganz sicher?“, fragte sie Reese.
„Alvin Dellworthy hat ihn an der Tankstelle gesehen. Damit haben wir wohl einen Augenzeugen.“
„Na, prima! Wenn Alvin es weiß, dann weiß es mittlerweile auch die ganze Stadt.“
Reese lehnte im Türrahmen und sah Belle beim Hin- und Herlaufen zu. Sie sieht toll aus, dachte er. So wütend und schön habe ich sie noch nie erlebt. Cade muss sich mal gründlich untersuchen lassen, dass er so eine wundervolle Frau allein lässt.
„Man sollte doch meinen“, fuhr sie fort, „dass dieser Mann genug Feingefühl besitzt …“ Verärgert winkte sie ab. „Ach, was rede ich da! Cade McBride und Feingefühl, da prallen zwei Welten aufeinander. Na, der hat Nerven, sich hier blicken zu lassen. Noch nie bin ich so gedemütigt worden.“
„An seiner Stelle“, mischte Reese sich ein und schob sich den Cowboyhut wieder in die Stirn, „würde ich es mir zweimal überlegen, zu einer Frau zurückzukehren, die beim letzten Treffen auf mich geschossen hat.“
„Ich habe nicht auf ihn geschossen.“
„Nein, daneben, ich weiß.“ Reese lächelte.
Belle blieb stehen und sah ihn an. „Verteidigst du ihn etwa?“
Abwehrend hielt er beide Hände hoch. „Sehe ich so aus? Ich bin ja nicht lebensmüde. Außerdem braucht Cade niemanden, der ihn verteidigt. Wenn ich mich nicht irre, dann würde er es gar nicht wollen, dass ich mich auf seine Seite schlage.“
„Dieser Mann ist unerträglich.“
„Und mit dir verheiratet.“
„Erinnere mich bloß nicht daran.“
„Mrs. McBride, genau darum geht es aber. Du hast Cade geheiratet. Und auch wenn ich damit unsere Freundschaft und vielleicht sogar meinen Job riskiere, ich muss dich daran erinnern, dass das Ganze allein deine Idee war.“
„Es ist ein Geschäft, mehr nicht.“ Vorsichtshalber
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