TIFFANY EXKLUSIV Band 03
den Hals werfen. Anscheinend dachte er, die Versuchung, mit ihm ständig unter einem Dach zu leben, müsse auf Dauer für Belle einfach zu groß sein. Er kannte ihre Schwächen und beabsichtigte zweifellos, sie für seine Zwecke auszunutzen.
Tja, da würde er sich noch wundern.
Belle konnte ihm sehr wohl widerstehen. Was war denn schon Tolles an einem Mann, der so ekelhaft von sich überzeugt war?
Er war ein Cowboy, roch nach Staub und Pferden. Und Sonnenschein. Und Leder. Sehr männlich und ein bisschen nach …
Nein, nein! Belle verdrängte diese Gedanken. Sie würde ihren Anwalt damit beauftragen, einen Weg zu finden, dass Cade aus ihrem Leben verschwand, ohne dass sie die Weinberge und die Weinkellerei verlor. Das stand heute bei ihr ganz oben auf der Tagesordnung. Sie schnippte sich einen Fussel von der Schulter und ging die Treppe hinunter.
„Guten Morgen, Kleines.“
Er saß am Küchentisch, einen Becher Kaffee in den Händen.
Kühl sah Belle ihn an, und auf einmal entschloss sich Posey, der Koch und Haushälter, dass er ganz dringend woanders etwas erledigen musste. Nachdem sie sich Kaffee eingeschenkt hatte, setzte Belle sich ans andere Ende des Tischs und griff nach der Zeitung.
„Irgendwann wirst du mit mir reden müssen.“
Sie antwortete nicht.
„Wie du willst. Aber es wird für dich sehr ermüdend werden, wenn du in den nächsten zehn Monaten nur mit dir selbst sprechen kannst.“
„Vorausgesetzt, du bleibst so lange“, erwiderte sie, ohne von der Zeitung aufzusehen.
„Keine Sorge. Diesmal bleibe ich.“
Belle legte die Zeitung weg und blickte Cade direkt in die Augen. „Du solltest wissen, dass ich mich gleich mit meinem Anwalt treffe, um einen Weg zu finden, dich loszuwerden. Wenn du auch nur einen Hauch Anstand besitzen würdest, dann …“
„Ich dachte, das hätten wir schon in unserer Hochzeitsnacht geklärt.“
Sie öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, schloss ihn aber wieder. Er wollte sie nur verärgern, und diese Genugtuung wollte sie ihm nicht verschaffen. „Weshalb verschwindest du nicht einfach?“
„Das geht nicht. Ich habe keinen Job und kein Zuhause.“
„Fahr dorthin zurück, wo du die letzten Wochen verbracht hast.“
„Geht leider auch nicht. Meinem Freund wurde gekündigt, und er muss sich jetzt eine kleinere Wohnung suchen.“
„Dein Freund, so, so. Ich schätze, die gute Frau wird liebend gern ein bisschen Platz für dich schaffen.“
Cade musste lächeln. Belle dachte also, er sei bei einer anderen Frau gewesen. Das musste ihr schwer zu schaffen machen. „Das bezweifle ich. Ich habe Logan gesagt, er sei verrückt, sich ein Wohnmobil mit nur einem Schlafzimmer zuzulegen, aber er wollte nicht auf mich hören. Du siehst also, dein armer Ehemann ist obdachlos.“
Ordentlich faltete Belle die Zeitung wieder zusammen. „Wenn du Geld haben willst …“ Mit der Kaffeetasse ging sie zur Spüle. „Ich bin sicher, wir können uns irgendwie einigen.“
Blitzschnell sprang Cade auf und kam zu ihr. An beiden Schultern hielt er sie fest und drehte sie zu sich herum. „Bei dir geht es mir überhaupt nicht ums Geld.“
Er stand so dicht vor ihr, dass sie die kleinen hellen Punkte in seinen braunen Augen erkennen konnte. Gleichzeitig spürte sie den Reißverschluss seiner Jeans an ihrem Bauch. „Aber worum dann?“
„Als Erstes …“, er rückte weit genug von ihr ab, um ihr mit einer Hand über den Bauch zu streichen, „möchte ich wissen, ob du schwanger bist.“
Verblüfft sah sie ihn an. „Schwanger?“
„Das wäre doch möglich. Ich wollte Kondome benutzen, aber dann ging alles so schnell.“
Wie gut sie sich daran erinnern konnte! Bis jetzt war sie nicht einmal auf den Gedanken gekommen, ein Kind zu erwarten. Und wenn ja?
„Na, was ist?“
„Ich kann nicht nachdenken, wenn du mich so drängst.“
„Es ist aber wichtig.“
„Ich weiß. Ich …“
„Wann hattest du deine letzte Regel?“
„Das geht dich doch überhaupt nichts an!“
„Und ob. Falls du von mir ein Baby erwartest …“
„Hör auf damit! Ich bin nicht schwanger.“
„Ganz sicher?“
Nein, sicher war sie nicht, aber wenn sie ihm jetzt auch noch ihre Unsicherheit zeigte, würde er keine Ruhe geben, bis sie die Wahrheit kannten. Und die wollte sie für sich allein herausfinden, bevor sie ihn wieder auf das Thema ansprach. „Ja. Würdest du mich jetzt bitte loslassen?“ Sie schob ihn weg und lief aus der Küche.
Cade hatte sich oft überlegt, wie es sein
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