TIFFANY EXKLUSIV Band 03
ein paar ihrer Vermarktungsideen in die Tat umzusetzen, fingen die Weinbauern an, Ärger zu machen. Belle verstand sich darauf, andere Leute für ihre Ideen zu begeistern. Dieses Talent musste sie unbedingt nutzen, um einen Streit mit den Weinbauern zu vermeiden.
Am späten Vormittag des nächsten Tages teilte Belles Sekretärin ihr mit, Tom Carrington sei auf Leitung zwei. Belle hatte Carrington vor ein paar Wochen als Ersatz für Cade eingestellt.
„Tom, was kann ich für Sie tun?“, fragte sie.
„Es geht um McBride.“
War das nicht immer so? „Was gibt es denn?“
„Er war bei mir und erkundigte sich nach Arbeit. Ich lehnte ab, weil ich mir dachte, Sie wollen ihn nicht auf der Ranch haben. Aber dann dachte ich mir, das war vielleicht ein bisschen voreilig. Immerhin ist er Ihr Ehemann und so.“
„Ich verstehe.“ Was sprach dagegen, Cade eine freie Stelle zu verweigern? Er würde eine andere Arbeit irgendwo in der Gegend finden, und offenbar plante er nicht, wieder aus dem Haus auszuziehen. „Brauchen wir denn noch Hilfe?“
„Tja, eigentlich schon. Wir müssen die Einjährigen zureiten. Das ist harte Arbeit, und McBride besitzt die nötige Erfahrung. Ich muss zugeben, er wäre nicht meine erste Wahl für die Stelle. Schließlich steht er in dem Ruf, oftmals Ärger zu machen, aber ich überlasse diese Entscheidung Ihnen.“
„In Ordnung, tun Sie, was Sie für richtig halten. Und, Tom …“
„Ja, Madam?“
„Die Ranch ist Ihr Verantwortungsbereich, und ich vertraue auf Ihr Urteilsvermögen. Sie hätten die Angelegenheit auch ohne Rücksprache mit mir entscheiden können. Trotzdem weiß ich es zu schätzen, dass Sie mich angerufen haben.“
„Ich erledige nur meine Arbeit.“ Carrington legte auf.
Belle dachte nicht weiter über das Gespräch nach und konzentrierte sich auf wichtigere Probleme. Statt zu Mittag zu essen, verspeiste sie nur ein paar Salzcracker mit Käse und trank eine Cola. Sie blieb an ihrem Schreibtisch, bis ihre Sekretärin den Kopf zur Tür hereinstreckte und sich verabschiedete. Erschöpft und besorgt arbeitete Belle noch zwei Stunden, dann fuhr sie heim.
„Posey?“ Zu dieser Uhrzeit war der Koch normalerweise schon gegangen, aber als Belle die Tür öffnete, verriet ihr der Duft, der aus der Küche kam, dass Posey noch da war. Belle stellte ihre Aktentasche in der Diele ab. „Ich hoffe, von dem, was da duftet, gibt es noch eine Menge. Mir ist schon schlecht vor Hunger.“
„Ich denke, da können wir Abhilfe schaffen.“
Als sie aufblickte, stand Cade im Eingang zum Esszimmer. „Ach, du bist es.“ Sie hatte ihren Mitbewohner zwar nicht vergessen, aber dass er jetzt auch als Empfangsdame fungierte, war ihr neu.
„Nicht gerade die herzlichste Begrüßung, aber damit kann ich leben. Sagtest du nicht, du hast Hunger?“
„Als Hunger konnte man das vor drei Stunden bezeichnen. Ich habe mittags nichts gegessen.“
„Was hältst du von Hähnchen mit Rosmarin und Backkartoffeln? Als Nachtisch gibt es Karamellpudding.“
Belle schloss die Augen und seufzte. „Klingt traumhaft.“
„Dann komm mit.“
Er ging zur Küche. „Posey hat alles für dich warm gestellt.“ Er stellte ihr einen großen Teller mit den reichlichen Überresten des Dinners auf den Tisch.
Während er sich selbst einen Kaffee einschenkte, setzte Belle sich an den Tisch und begann zu essen.
„Hattest du einen schweren Tag?“, erkundigte er sich.
Belle nahm einen großen Bissen Hühnchen. „Hm.“
„Ist das eine Bemerkung zum Essen oder eine Antwort auf meine Frage?“
„Sowohl als auch.“ Belle mochte den Blick kaum vom Teller wenden.
Cade goss auch ihr Kaffee ein, lehnte sich an die Anrichte und beobachtete Belle beim Essen. Es machte ihn schon glücklich, sie nur anzusehen. Die Stimmung hatte etwas sehr Vertrauliches. Nur sie beide beim Abendessen in der Küche …
Ein paar Minuten später schob Belle seufzend den Teller zur Seite. „Ich denke, ich werde überleben.“
„Ist es so schlimm?“
Mit geschlossenen Augen rieb sie sich den Nacken. „Ich glaube nicht, dass du das alles hören willst.“ Auf einmal spürte sie, dass ihre Hände beiseitegeschoben wurden. Jetzt massierte Cade ihre verspannte Schultermuskulatur.
„Natürlich will ich das. Was solche Verspannungen verursacht, muss wirklich besorgniserregend sein.“
Belle war zu erschöpft, um sich zu wehren. Außerdem konnte er wundervoll massieren. „Es scheint so, als wollten die Weinbauern, die uns beliefern,
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