TIFFANY EXKLUSIV Band 03
mochte, falls Belle ein Kind von ihm erwartete, und welches Vorgehen dann am klügsten wäre. Aber er hatte keinen Gedanken daran verschwendet, wie er sich fühlen mochte, wenn sie nicht schwanger war. Und jetzt war er zutiefst enttäuscht.
Er holte tief Luft und atmete ganz langsam wieder aus. Also gut, es war nicht das Ende der Welt. Dann machte er eben mit Plan B weiter. Und der würde, nein, der musste einfach klappen.
Wütend marschierte Belle aus Joseph Worthingtons Büro. Genau, wie sie gedacht hatte. Sie saß in der Falle. Der Anwalt sah außer einer Scheidung keinen Weg, Cade loszuwerden. Und eine Scheidung kam natürlich nicht infrage. Folglich musste sie mit ihm leben. Was ihr wie ein perfekter Weg zu ihrem Erbe erschienen war, erwies sich jetzt als Falle.
Und über Cades Verdacht, sie sei schwanger, wollte Belle erst gar nicht nachdenken. Natürlich bestand die Möglichkeit, dass sie kein Kind erwartete. Ihre Periode war nie sehr regelmäßig gekommen. Es war nichts Ungewöhnliches, wenn ihre Regel sich mal um eine Woche verspätete. Ab und zu war sie auch ganz ausgeblieben. Bestimmt gab es keinerlei Grund, sich Sorgen zu machen. Erst wenn sich nächste Woche noch nichts tat, dann musste sie sich Gedanken machen.
In der Zwischenzeit musste sie sich auf das Problem konzentrieren, mit dem sie ihr Haus teilte.
Auf dem Parkplatz vor ihrem Büro kam ihr Reese zur Begrüßung entgegen. „Wir bekommen vielleicht Schwierigkeiten.“
„Komisch, das überrascht mich gar nicht. Allmählich gewöhne ich mich daran. Was gibt es denn?“
„Es könnte sein, dass sich ein Preiskrieg entwickelt. Ein paar Weinbauern, die uns beliefern, haben uns angerufen und uns mitgeteilt, sie könnten bei anderen Weinkellereien viel höhere Preise für ihre Trauben erzielen.“
„Betrifft das alle unsere Zulieferer?“
„Nein, nur einige von ihnen.“
„Damit hätte ich rechnen müssen.“
„Hast du irgendwo eine Kristallkugel versteckt, von der ich bislang nichts weiß?“
„Vor zwei Wochen hast du erwähnt, die Weinbauern könnten mehr verlangen. Ich wusste, dass du recht hast, aber ich habe mich nicht darum gekümmert.“
„Du hattest andere Dinge im Kopf.“
„Ich habe das Geschäft vernachlässigt, und unsere Zulieferer haben das ausgenutzt. Sie haben für sich den besten Zeitpunkt gewählt. Die Weinlese steht vor der Tür. Großvater ist tot, und alle wollen sich davon überzeugen, ob ich das Geschäft allein führen kann.“
„Die meisten Weinbauern sind vernünftig. Nur ein paar von ihnen versuchen, Ärger zu machen.“
„Also, ich werde nicht in Panik ausbrechen, aber ich kann die Angelegenheit auch nicht einfach übergehen.“
Reese nahm seinen Cowboyhut ab und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. „Du wirst damit schon klarkommen, Belle.“
Sie lächelte. „Vielen Dank für dein Vertrauen. Weißt du, ich frage mich, ob die Veranstalter der Rodeos wissen, was für einen Schatz sie verloren haben, als du beschlossen hast, für meinen Großvater zu arbeiten.“
Reese lachte nur. „Das war eine schwere Entscheidung für mich. Statt mürrischer Stiere hatte ich plötzlich einen mürrischen alten Mann um mich, der mehr über Weine wusste als sonst jemand auf der Welt. Abgesehen davon“, er setzte den Hut wieder auf, „muss man jung sein, um bei Rodeos mitzureiten. Man darf nichts zu verlieren haben.“
„Trotzdem bin ich froh, dich bei mir zu haben.“
Er tippte sich an den Hut. „Freut mich.“ Dann ging er zum Raum, in dem die Weinproben stattfanden, während Belle auf ihr Büro zusteuerte.
Den Rest des Tages verbrachte sie damit, ihre Teilnahme an einem bekannten Weintesten zu planen. Der Wein der Farentinos genoss einen guten Ruf, aber wenn sie Preise gewannen, wäre das dem Verkauf noch zuträglicher. Allmählich stiegen die Verkaufszahlen tatsächlich, für Belles Geschmack allerdings viel zu langsam. Die marktführenden Weinkellereien existierten schon sehr lange, und die Farentinos waren erst seit gut zehn Jahren im Geschäft. Jedes Jahr steigerte sich ihre Bekanntheit, und im nächsten Herbst würde ihr Spitzenjahrgang für den Verkauf reif sein. Belle hatte sich den Sieg in mehreren Wettbewerben zum Ziel gesetzt, und das bedeutete harte Arbeit.
Erst nach dem Tod ihres Großvaters war ihr klar geworden, wie viel es zu tun gab. Früher hatte sie nie daran gedacht, wie belastend es war, ständig Entscheidungen fällen zu müssen. Und gerade jetzt, wo sie vorhatte,
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