TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Laune an dir ausgelassen.“
Sie trieb Dolly zu einem leichten Trab an, ritt an einem ausgetrockneten Flussbett entlang, einen Grashügel hinauf und blieb dann abrupt stehen.
Ein Reiter kam auf sie zu, und Belle wusste sofort, um wen es sich handelte. Wieso konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen?
6. KAPITEL
Einen Augenblick überlegte Belle, ob sie nicht wenden und so schnell wie möglich davonreiten sollte. Nein, beschloss sie, er würde mich nur verfolgen. Kurz darauf hielt Cade sein Pferd neben ihrem an.
„Es ist schon spät. Vielleicht solltest du lieber zurückreiten.“
„Spielst du hier den Aufpasser? Ich bin erwachsen, Cade, und kann gut auf mich selbst achtgeben. Wir haben August, und die Sonne wird erst in drei Stunden untergehen. Ich kenne diese Gegend so gut wie du, und wenn ich Gesellschaft möchte, lasse ich es dich wissen.“
Er blickte sie lediglich durchdringend an.
„Falls du mich nicht richtig verstanden hast: Hau ab.“ Sie stieß Dolly in die Flanken und trabte weiter.
Na, prima. Er machte sich Sorgen um sie, und Belle regte sich auf. Rasch holte Cade sie ein. Unvermittelt riss er Belle Dollys Zügel aus der Hand und ließ sein Pferd losgaloppieren.
Belle war so verblüfft, dass sie nichts tun konnte, als sich am Sattelknauf ihres Pferds festzuhalten.
Bei einer Gruppe von alten Eichen hielt Cade beide Pferde an und saß ab.
„Komm runter.“
Belle war außer sich vor Wut. „Hast du jetzt den letzten Rest Verstand verloren?“
„Wahrscheinlich. Und jetzt steig von dem Pferd ab, bevor ich dich hole.“
„Nein.“
„Sei nicht so störrisch.“
„Wie bitte? Ich? Wer, denkst du eigentlich, bist du? Reißt mir einfach die Zügel aus der …“
Cade zog sie aus dem Sattel und trug sie in den Schatten der Bäume. Noch bevor sie den Boden berührte, küsste Cade sie bereits, obwohl ihm klar war, wie unklug er sich verhielt. Er wollte Belle beschützen, und er konnte nicht anders, als sie zu berühren. Sein Verstand lehnte sich dagegen auf, andererseits wollte er Belle besitzen. Woher nahm sie bloß die Macht, die ihm jegliche Kontrolle über sich raubte?
Bleib ruhig, sagte sie sich. Bleib ganz ruhig. Sie konnte nichts gegen Cades Kuss tun. Es war wie ein Sog, dem sie nicht entkam. Doch sie musste sich wehren. Mit beiden Händen schob sie Cade von sich weg und stand auf.
„Tu das nicht“, warnte sie ihn.
„Wehr dich nicht gegen mich, Belle.“
„Lass mich in Ruhe.“ Sie wich zurück, stieß jedoch an Dolly.
Cade streifte sich die Arbeitshandschuhe ab und zog Belle wieder an sich. „Ich fürchte, das ist mir nicht möglich.“
Diesmal küsste er sie glutvoller und so innig, als sei er fest entschlossen, jeden Widerstand im Keim zu ersticken. Belle bemühte sich, ihren Verstand zu benutzen, auch wenn ihr Körper Cade nachgab. Weshalb konnte sie sich nicht einfach von ihm lösen? Sie stand ihrer eigenen Sehnsucht hilflos gegenüber, und nur er konnte diese Sehnsucht stillen.
„Lass das.“ Obwohl sie ihn bat aufzuhören, wollte sie den Kuss vertiefen. „Bitte, Cade.“
„Ich kann dich nicht ewig von mir fortlaufen lassen.“
„Wieso nicht?“
„Weil wir zueinander passen, Belle. Kannst du mir in die Augen sehen und mir sagen, dass du mich nicht begehrst?“
Begierde. Das war alles, was er sah. Mehr konnte sie sich nicht von ihm erhoffen.
„Nein“, flüsterte sie, und ihre Verunsicherung enttäuschte sie. „Ich will dich. Bitte sehr. Jetzt zufrieden? Ich gebe zu, dass ich ein menschliches Wesen mit Sehnsüchten und Trieben bin. Bist du jetzt glücklich?“
Der schmerzhafte Ausdruck ihrer Augen tat ihm zutiefst weh. Wieso bin ich ihr bloß nachgeritten?, fragte er sich. Die Antwort war klar. Er hatte sich um sie gesorgt. In Gedanken hatte er sich ausgemalt, was ihr alles zustoßen könnte, und er hatte nicht länger untätig auf der Ranch warten können.
Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. „Es tut mir leid, Belle. Ich hatte kein Recht, das zu tun.“ Sie wandte sich ab und stieg auf Dolly. „Ich reite nach Hause.“
Cade ließ sie gewähren. Nicht weil es ihm gefiel, sondern weil er wusste, dass er einen großen Fehler begangen hatte. Er konnte Belle nicht zwingen, ihn zu lieben, sosehr er es sich auch wünschte. Er würde lediglich ihre Selbstachtung brechen, und das war etwas, was er an ihr besonders liebte. Und wenn sie ihren Stolz verlor, das wusste Cade ganz genau, dann würde sie ihm niemals verzeihen.
Der ganze heutige Tag war
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