TIFFANY EXKLUSIV Band 03
weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“ Belle war zutiefst verblüfft. Nicht einmal hatte er ihr einen Hinweis darauf gegeben, dass sie für ihn mehr als nur ein Freund sein könnte.
„Anscheinend komme ich immer ein bisschen zu spät. Das ist die Tragik meines Lebens.“
„Ich hätte nie … Wenn es dich tröstet, lass dir sagen, dass mir dein Name als Erster einfiel.“
„Weshalb hast du dann nicht …“
„Weil ich nicht geglaubt hätte, dass du jemanden heiratest, den du nicht liebst.“
Lange blickte Reese sie schweigend an. „Du hast recht, das würde ich auch nicht.“
„Und du liebst mich nicht.“ Sie wusste nicht, ob sie das als Frage meinte, aber sie kannte die Antwort bereits.
Er lächelte. „Nein, aber ich mag dich verdammt gern.“
Belle erwiderte das Lächeln und fühlte sich schlagartig besser. „Ich mag dich auch sehr, aber ich denke, wir passen besser als Freunde zusammen denn als Liebespaar.“
„Das werden wir wohl nie erfahren“, erwiderte er zwinkernd, und dann klingelte es an der Tür.
Belle zuckte zusammen, weil sie befürchtete, Cade komme zu früh, doch es war lediglich Sam Overton, der Friedensrichter. Während Reese Sam hereinbat, überprüfte Belle ihre Frisur und ihr Make-up noch einmal.
Vielleicht hätte ich kein weißes Kleid nehmen sollen, überlegte sie. Das Kleid aus Spitze und Seide mit dem eng anliegenden Oberteil, den langen Ärmeln und dem weiten Rock war zwar schlicht, aber blütenweiß. Dachte Cade dadurch vielleicht, sie sei noch Jungfrau? Sie hatte kein wildes Leben geführt, dennoch war sie nicht völlig unerfahren.
Verärgert über sich selbst berührte sie die einfache Perlenkette an ihrem Hals. Es war die Kette ihrer Mutter. Nein, sie durfte jetzt nicht rührselig werden. Das Ganze war ein Geschäft und hatte nichts Romantisches an sich.
Allerdings war da noch die Hochzeitsnacht, Cades einzige Bedingung.
Heute Nacht würde sie herausfinden, wohin der Kuss damals hätte führen können. Heute Nacht würde sie die Antwort auf die Frage erhalten, die sie sich seit damals unzählige Male gestellt hatte. Wie wäre es, mit Cade McBride zu schlafen?
Bei dieser Vorstellung erzitterte sie. Während sie einerseits am liebsten weggelaufen wäre, konnte sie es andererseits kaum erwarten. Ist das noch normal?, fragte sie sich. Nun, hauptsächlich war sie deshalb so nervös, weil sie nicht wusste, was er von ihr als seiner Geliebten halten würde. Vor drei Jahren war sie vierundzwanzig und bis über beide Ohren verliebt gewesen. Heute war sie ein bisschen abgeklärter und wusste, wie sie sich vor unliebsamen Gefühlen schützen konnte.
Dennoch überlegte sie, welchen Stellenwert sie in Cades langer Liste von Eroberungen einnehmen würde. Sie hatte erst mit zwei Männern geschlafen, und beide waren als Liebhaber sehr einfühlsam und zärtlich gewesen. Von Cade erwartete sie keinerlei Zärtlichkeit. Bei ihm hatte sie es nicht mit einem zahmen Kater, sondern mit einem Tiger zu tun. Belle erkannte, dass sie sich trotz allem wünschte, von Cade begehrt zu werden. Es würde ihr Genugtuung für damals verschaffen, wenn er sich noch lange an diese gemeinsame Nacht erinnerte. Die leisen Selbstzweifel brachten sie etwas aus dem Gleichgewicht, aber sie konnte nichts dagegen tun. Und wenn es ihm nicht gefiel? Wenn er enttäuscht von ihr war?
Es klingelte erneut, und wieder zuckte Belle zusammen. Reese ging an ihr vorbei zur Tür. „Ganz ruhig bleiben.“
Er öffnete, und da stand Cade.
Zum Glück war Belle ohnehin schon wie betäubt vor Nervosität, sonst hätte sie ihn womöglich noch mit offenem Mund angestarrt. Er sah … absolut atemberaubend aus.
Belles Blick glitt über seinen schwarzen Anzug, das weiße Hemd und den Schlips mit der silbernen Nadel, in die ein Onyx eingelassen war. Dazu trug er schwarze Stiefel. Sein Kinn war glatt rasiert, und um seinen Mund spielte dieses gewisse Lächeln, das ihr jedes Mal das Gefühl gab, in ihrem Magen flatterten Schmetterlinge.
„Hallo, Kleines.“
„Hallo …“ Sie musste sich räuspern. „Hallo, Cade.“
Auch Cade begutachtete sie von Kopf bis Fuß, und bei ihrem Anblick wurde ihm fast schwindlig. Sie sah überwältigend aus. Lag es an dem weichen Licht, dass sie zu strahlen schien, oder war sie immer von so einem Glanz umgeben? Wie konnte ein Hochzeitskleid gleichzeitig so elegant und so sexy aussehen? Belle war die schönste Frau, die er je gesehen hatte, und sie gehörte ihm, wenn auch nur für eine
Weitere Kostenlose Bücher