TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Nacht.
Belle musste tief durchatmen, aber sie schaffte das kaum, weil Cade sie so begehrlich anstarrte. Sein Blick verriet ihr, dass er sie beide bereits nackt und eng umschlungen vor sich sah.
„Wir haben uns schon gefragt, ob du vielleicht das Weite gesucht hast“, sagte Reese.
Cade konnte den Blick nicht von Belle abwenden. „Würdest du wegrennen, wenn so eine Frau auf dich wartet?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ging Cade an ihm vorbei und reichte Belle den Arm. „Bist du bereit? Wollen wir anfangen, Kleines?“
Sie sah ihm ins Gesicht und kämpfte gegen die Panik an, die in ihr aufstieg. Sie konnte immer noch flüchten. Dazu brauchte sie sich nur umzudrehen und … Nein, nein, es war meine eigene Idee, sagte sie sich. Ich will es tun.
Sie legte die Hand in Cades Armbeuge. „Ja.“
Sie gingen ins Wohnzimmer, wo Sam Overton bereits lächelnd auf sie wartete.
„Seid ihr bereit, den Bund fürs Leben zu schließen?“, fragte er, als die beiden vor ihm standen.
„Die letzte Gelegenheit, es dir anders zu überlegen“, flüsterte Cade ihr zu.
Sie blickte ihm in die Augen. „Für dich auch.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht“, flüsterte sie zurück.
„Fangen Sie an“, forderte Cade den Friedensrichter auf.
Overton räusperte sich. „Wir sind heute hier zusammengekommen, um diese beiden Menschen …“
Belle war froh, dass sie nur diese kleine Zeremonie gewählt hatten und keine große kirchliche Hochzeit. Irgendwie kam ihr die Ehe dadurch weniger echt und bindend vor. Wieder berührte sie die Perlenkette ihrer Mutter. Wieso bloß hatte sie den Eindruck, dass ihre gesamte Familie sie aus dem Jenseits missbilligend ansah?
„Wollen Sie, Ethan Cade McBride, diese Frau …“
Cade schluckte, als ihm die ganze Tragweite dieses Schrittes bewusst wurde. Er hatte in seinem Leben noch kein Versprechen gebrochen. Trotzdem stand er hier und gelobte etwas, das er nicht halten würde.
„Bis dass der Tod euch scheidet?“
Einen Augenblick zögerte Cade, bevor er antwortete: „Ja, ich will.“
„Und wollen Sie, Margarite Isabella Farentino, diesen Mann …“
Belle kämpfte mit den Tränen und war fest entschlossen, sich von ihren Gefühlen nicht mitreißen zu lassen. Es war nicht so, wie sie sich diesen Tag erträumt hatte. Wie wundervoll wäre es, diese Schwüre für einen Mann zu leisten, den sie wirklich liebte.
„Bis dass der Tod euch scheidet?“
„Ich … ich will.“
„Dann erkläre ich Sie kraft meines Amtes im Namen des Staates Texas für Mann und Frau. Los doch, mein Freund. Sie dürfen Ihre Braut küssen“, drängte Overton.
Als habe er jahrelang nichts anderes getan, zog Cade Belle in die Arme und küsste sie.
Seine Lippen wirkten nicht fordernd, aber der Kuss war so aufreizend, dass Belle unweigerlich den Mund öffnete. Zutiefst befriedigt bemerkte Cade, dass sie die Augen schloss und aufseufzte, als er den Kuss vertiefte.
Viel zu schnell war alles vorbei, und Reese gratulierte ihnen.
„Meinen Glückwunsch euch beiden.“ Sam Overton lächelte strahlend. „Jetzt müsst ihr noch die Papiere unterschreiben, dann ist alles geregelt.“
Belle bemerkte, dass Cades Hand kein bisschen zitterte, als er die Urkunde unterzeichnete, und sie war fest entschlossen, genauso sicher zu wirken. Dennoch fiel ihre Unterschrift etwas krakeliger aus als sonst.
Reese trat zu ihnen. „Wie wär’s, wenn ich eine Flasche Champagner köpfe, um den Anlass zu begießen? Mich würde es auch nicht überraschen, wenn der alte Posey einen Kuchen gebacken hätte.“
Cade sah Belle an. „Hast du Hunger?“
„Nein.“ Sie traute sich nicht, ihm dieselbe Frage zu stellen. Sein Blick hatte etwas Raubtierhaftes, und bestimmt hatte sein Hunger nichts mit Nahrung zu tun.
„Durst?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich schätze, wir verzichten.“ Cade wies auf eine Reisetasche, die beim Kleiderständer stand. „Gehört das dir?“
„Ja. Vielen Dank für alles, Reese“, sagte sie.
„Von mir auch.“ Cade öffnete die Tür, geleitete seine Braut hinaus, schüttelte seinem Freund die Hand, und dann liefen sie die Stufen hinunter auf Cades Transporter zu.
„Immer in Eile, diese Frischvermählten“, stellte Sam Overton fest, als Cade mit dem Wagen zurücksetzte und losfuhr, wobei die Reifen den Kies hochschleuderten. „Wo fahren sie denn hin?“
„Sicher zum nächstbesten Motel, in dem Cade ein Zimmer bekommt.“
„Wo genau bringst du mich hin?“
„Du wirst schon
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