TIFFANY EXKLUSIV Band 04
Stadtführungen.“
„Ich habe eigentlich mehr an eine private Führung gedacht.“
Er warf die Bedienungsanleitung wieder auf die Kiste. „Darf ich dich heute Abend zum Essen einladen? Ich vermute, dass du nicht den ganzen Abend durcharbeiten musst.“
Der Gedanke an ein Gratisessen, bei dem sie sogar Fleisch bestellen konnte, hätte sie beinahe betört. Aber sie hatte Angst, ihre wahre Situation aufzudecken. „Was willst du, Logan?“
„Würdest du mir glauben, wenn ich antworte: ‚dich‘?“
Jetzt nicht weich werden. „Nein.“
„Aber es stimmt.“ Wieder lächelte er und zeigte dabei seine Grübchen.
Wie hatte sie jemals so naiv sein und auf seinen Charme hereinfallen können? Aber er war damals auch noch sehr jung gewesen und hatte seinen Charme noch nicht so routiniert ausgespielt wie jetzt. Jetzt war er der typische Herzensbrecher aus der Provinz, der meinte, er sei ein Geschenk für jede Frau. Schade, dass er kein Kunde war. Wie oft kauften solche Männer teuren Schmuck, nur um sie zu beeindrucken.
Und wie oft hatte sie so getan, als sei sie sehr beeindruckt, nur damit ihr die Kommission nicht entging.
Sie sah an Logan und seinem Grübchen vorbei und zog sich den Arbeitskittel aus. Als sie sich wieder umdrehte, wirkte Logan sehr ernst und gar nicht routiniert.
„Ich überlege, ob ich nicht mit deinem Chef sprechen sollte, damit er dir heute Abend frei gibt. Du siehst so aus, als hättest du eine ordentliche Mahlzeit nötig.“
„Das wirkt nur so, weil ich Schwarz trage. In Schwarz sieht man immer dünner aus.“
„Das kannst du mir nicht erzählen.“
Amber warf den Kopf in den Nacken, strich sich über die Hüften und verschränkte die Arme vor der Brust, bis sie bemerkte, dass Logan jede ihrer Bewegungen mit den Augen verfolgte. Wo war nur die Kostümjacke, die sie zu diesem Rock immer trug? Wahrscheinlich hatte sie sie vorhin mit der Wäsche gegriffen und hinter den Wandschirm geworfen, als Logan klopfte. Doch dort konnte sie jetzt unmöglich nachsehen.
Das waren ja herrliche Aussichten. Es war ein kalter Märztag, und sie wagte nicht, ohne Jacke das ziemlich weite Stück bis zum Laden zu Fuß zu gehen.
Sie wies auf das Badezimmer. „Bin gleich wieder da.“
Im Badezimmer legte sie schnell Lippenstift auf. Dann versuchte sie, ihre sämtlichen Fläschchen und Tuben und Kosmetiktücher in die kleine Schublade zu packen. Was nicht hineinpasste, stellte sie auf die Drahtregale in der Dusche. Das Badezimmer musste unbedingt so aussehen, als wohnte hier niemand beständig. Sie würde Logan anbieten, auch das Bad zu benutzen, um in der Zeit schnell ihre Jacke hinter dem Wandschirm hervorzuziehen.
Als sie aus dem Bad kam, sah sie, dass Logan ihre Regale betrachtete. Glücklicherweise verstaute sie immer alles in hübschen Schachteln. „Von mir aus können wir gehen. Wie ist es, musst du noch mal wohin?“
Logan griff nach seinem Mantel. „Danke, nein.“
Dann eben nicht. „Hast du vielleicht meine Aktenmappe irgendwo gesehen?“, fragte sie und atmete erleichtert auf, als er sich jetzt umwandte und nach der Mappe zu suchen anfing. Sie langte hinter den Wandschirm, um nach der Jacke zu angeln, und stieß dabei so unglücklich mit der Schulter gegen den Wandschirm, dass der umfiel. Sie fluchte, und Logan drehte sich schnell um.
Rasch breitete sie die Arme aus, konnte aber den Kleiderständer, die sorgfältig darunter gestapelten Schuhe und die Gürtel und Handtaschen, die ordentlich an Wandhaken aufgehängt waren, nicht verbergen. Es sah aus wie ein provisorischer Kleiderschrank. Was es auch war.
Sie hielt den Wandschirm fest. „Das kommt davon, wenn man es eilig hat.“ Sie lachte nervös. „Hast du meine Aktenmappe gefunden?“ Hoffentlich hatte er nichts gemerkt.
Er ging auf sie zu. „Lass mich dir helfen.“
„Nicht nötig.“ Sie machte eine abwehrende Handbewegung, aber er achtete nicht darauf, sondern hob den Wandschirm hoch. Hektisch griff sie nach ihrer Jacke und machte einen Schritt zur Seite. „Lass doch. Ich kann das später in Ordnung bringen.“
„Das ist doch schnell getan.“ Logan sagte weiter nichts. Er stellte den Wandschirm wieder auf. „Wenn ich uns ein Taxi zu deinem Geschäft spendiere, kannst du mir dann noch ein paar Minuten schenken?“
Sie reagierte automatisch auf den Klang seiner Stimme und nickte. Logan klang ehrlich und ernst. Auch das sexy Grübchen war nicht mehr zu sehen. „Wenn ich hier in fünfzehn Minuten weggehe, habe ich immer
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