TIFFANY EXKLUSIV Band 04
zusammen mit ein paar Klappstühlen und einem offensichtlich gebraucht gekauften Polstersessel das Mobiliar bildete.
Amber war gerade mitten in ihrem Bericht von den Vorbereitungen in Belle Rive, als die Schiebetür zur Terrasse geöffnet wurde.
„Steph, warum hast du mich denn nicht gerufen, als deine Schwester kam?“ Ein sehr großer Mann mit freundlichen Augen und hellbraunem Haar trat ein, hielt seine ölverschmierten Hände hoch und schob die Tür mit dem Ellbogen zu. Er lächelte entschuldigend. „Ich möchte dich gern richtig begrüßen, aber ich muss mich erst waschen.“ Er ging an ihnen vorbei.
„Das ist Doug.“ Stephanie sah ihm strahlend hinterher. „Er will im Herbst mit dem Medizinstudium anfangen. Deswegen arbeiten wir jetzt beide und sparen so viel wie möglich.“
„Er will Arzt werden? Was hat Mutter denn bloß gegen ihn?“
„Es wird noch lange dauern, bis er fertig ist. Aber ich glaube, das ist es nicht allein.“ Stephanie beugte sich vor und flüsterte: „Ich glaube, sie findet es unmöglich, dass er ein Stipendium braucht, um zu studieren, obwohl ihm das bereits bewilligt worden ist.“
„Aber das heißt doch, dass er besonders intelligent ist, oder?“ Amber verstand ihre Mutter nicht.
Stephanie nickte mit leuchtenden Augen. Sie wirkte sehr verliebt. „Ich wollte dir schon viel früher von ihm erzählen, aber ich hatte Angst, Mama könnte davon erfahren und verhindern, dass wir durchbrennen.“
Doug trat ein und streckte Amber die Hand entgegen. „Guten Tag. Es tut mir leid, dass ich dich erst jetzt begrüße, aber ich war gerade dabei, einen Ölwechsel zu machen.“
Er sah nett aus, wenn auch nicht fantastisch, hatte aber ein Lächeln und eine Art, einen anzusehen, die ihn sehr attraktiv machten. Amber wusste schon nach wenigen Sekunden, dass er für Stephanie genau richtig war. Was war bloß mit ihrer Mutter los? Die meisten Mütter wären doch überglücklich, wenn ihre Töchter einen Mann wie Doug fänden.
„Er erinnert mich an Logan“, hatte ihre Großmutter gesagt. Wie kam sie darauf? Und dann sah sie, wie Doug seine Frau anschaute. Es erinnerte sie an den Blick, mit dem Logan sie, Amber, angeschaut hatte, als sie das Kleid der Königin anprobieren musste. Als wäre sie etwas ganz Kostbares für Logan.
Stimmte das, oder geriet sie angesichts dieser Verliebten ins Träumen?
Nach ein paar Minuten freundlicher Unterhaltung stand Doug auf. „Ich bin sicher, dass ihr noch viel zu bereden habt, und ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Auto. Bis zum Abendessen, Amber.“
„Ist er nicht wunderbar?“ Stephanie seufzte selig.
„Ja. Du hast gut daran getan, mit ihm durchzubrennen.“
Stephanie lachte, sah Amber dann aber ein wenig unglücklich an. „Du bist doch sicher gekommen, um mich zu bitten, eine der Herzoginnen zu sein?“
„Ich dachte, es sei schon klar, dass du eine wirst“, sagte Amber verwundert.
„Ich werde es natürlich tun, wenn du es unbedingt willst. Aber ich bin so glücklich hier, weit weg von Belle Rive. Kannst du nicht jemand anderes finden? Ich würde so wahnsinnig ungern an dem Fest teilnehmen.“
„Ich habe schon gemerkt, dass du deine Heirat zeitlich so gelegt hast, dass du auf keinen Fall Königin sein kannst.“
Stephanie blickte betreten. „Bist du mir böse?“
„Nein.“
„Ich weiß, ich stehe wirklich in deiner Schuld.“
Amber lächelte. „Wenn du wirklich etwas für mich tun willst …“ Sie berichtete ihrer Schwester von den Problemen mit Mema und der Krone und dass sie Geld brauchte, um eine neue Krone anzufertigen.
„Ich dachte, du bist in New York reich geworden.“
„Nein, das ist eine Lüge“, sagte Amber zerknirscht.
„Also Mama glaubt fest daran. Wie geht es dir denn wirklich?“
„Ich arbeite als Verkäufern für ein kleines Gehalt und Provision in einem Schmuckgeschäft. Manchmal jobbe ich auch nebenbei als Kellnerin in einem chinesischen Restaurant. Aber in meiner Freizeit entwerfe ich Schmuck, und ich werde es eines Tages auch schaffen.“
„Daran zweifle ich nicht.“
Amber umarmte ihre Schwester. „Danke.“
„Sekunde, ich hole mal eben mein Scheckheft.“ Stephanie stand auf und ging zur Tür.
Amber sah sich in dem bescheidenen Apartment um und hatte plötzlich ein sehr schlechtes Gewissen. „Stephanie, lass nur. Du hast nicht genug Geld.“
„Es ist billiger, als wenn ich mir eine Ausstattung als Herzogin kaufen müsste“, rief Stephanie aus dem Schlafzimmer. Sie kam zurück und
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