TIFFANY EXKLUSIV Band 05
sicher, dass du weißt, was du tust?“, fragte Jeff.
„Eigentlich schon.“
„Das sind die eigenartigsten Lebensmittel, die ich je gesehen habe. Falls man das Zeug überhaupt essen kann. Kannst du dir vorstellen, in wie vielen Geschäften ich war, ehe ich Quitten bekam?“
„Es wird sich auszahlen“, versprach Courtney.
„Was ist das alles für Zeug?“
„Aphrodisiaka.“
„Soll das ein Witz sein?“
„Nein. Möchtest du mal kosten?“
„Lieber nicht. Ich muss jetzt los, um die Sachen vom Lager meiner Mom abzuholen.“
„Feigling!“
Brooke hatte das Gefühl, dass Courtney sehr viel Platz zum Kochen brauchte, und beschloss daher, den ganzen Samstagvormittag außer Haus zu sein. Und den Nachmittag.
Sie ging zum Friseur und aus einem Impuls heraus anschließend zur Maniküre. Danach machte sie einen Einkaufsbummel. Zum bevorstehenden Valentinstag rührten die Geschäfte kräftig die Werbetrommel. Normalerweise mied Brooke das Einkaufscenter um diese Zeit, weil sie schlechte Laune bekam, dass sie niemanden hatte, den sie beschenken konnte. Und auch dieses Jahr hatte sie niemanden.
Nein, sie hatte Chase. Halt, das stimmte nicht. Schließlich hatten sie beschlossen, kein Pärchen zu sein. Aber es hatte Brooke ein wenig gekränkt, dass ihm diese Entscheidung so leicht gefallen war. Er hätte sich richtig damit quälen sollen. Sie wollte, dass er litt. Sie wollte, dass er ihr zu Füßen lag, sie wollte …
Dass sich all ihre entfesselten Gefühle wieder einfrieren ließen, das wollte sie. Es war schwer genug gewesen, sie vor Jahren einzufrieren, und jetzt waren sie kaum noch zu bändigen.
Auf einmal fiel ihr Blick auf ein rotes Stretchkleid, und ehe sie wusste, was sie tat, hatte sie es auch schon gekauft. Dabei war es nicht mal herabgesetzt. Wann hatte sie das letzte Mal etwas für sich gekauft, was nicht reduziert war?
Oder etwas Rotes? Sie besaß kein einziges rotes Kleidungsstück und erst recht keine Schuhe, die zu dem neuen Kleid gepasst hätten. Diesmal fand sie ein Sonderangebot, doch da sie gleich zwei Paar kaufte – eins davon waren völlig unpraktisch hochhackige Sandaletten –, hatte sie letzten Endes doch sehr viel Geld ausgegeben. Das musste am Valentinstag liegen. Überall waren die Schaufenster entsprechend dekoriert. Ob für erlesene Pralinés oder Dessous.
Fasziniert blieb Brooke vor einer Wäscheboutique stehen. Im Schaufenster lagen Tangas aus roter Seide. Sie dachte an ihre bequemen, schlichten weißen Baumwollslips. Und daran, dass Chase genau einen solchen Slip aus einer Ecke seines Büros gefischt hatte.
Vielleicht soll sexy Unterwäsche gar nicht bequem sein, überlegte Brooke, als sie den Laden mit einem Tanga verließ, den sie anprobiert und trotzdem gekauft hatte.
Und dann kehrte sie um und kaufte auch noch den passenden Push-up-BH.
Danach machte sie sich auf den Heimweg, weil sie fürchtete, noch mehr Dinge zu kaufen, die überhaupt nicht zu ihr passten. Wie zum Beispiel die glitzernden roten Ohrringe in Herzform vom Schmuckstand vor dem Schlemmermarkt.
Apropos Essen. Sie hatte nichts zu Mittag gegessen, und es wäre unklug, bei Courtneys Kochkünsten hungrig nach Hause zu kommen. Also machte Brooke einen kleinen Umweg zum Schlemmermarkt und kaufte sich ein Pita-Sandwich.
Und die roten herzförmigen Ohrringe.
Auf der Heimfahrt bekam sie prompt ein schlechtes Gewissen. Sie hätte Courtney nicht das ganze Dinner allein vorbereiten lassen sollen. Sie hätte nicht so viel Geld für sich ausgeben sollen. Wann sollte sie dieses Kleid denn anziehen? Diese Sandaletten? Diese Dessous?
Tja … vielleicht heute Abend?
Nein, auf keinen Fall! Warum sollte sie all diese sexy Sachen tragen, nur weil sie Chase treffen würde? Den Tanga würde er ohnehin nicht zu sehen bekommen.
Zudem war das gemeinsame Abendessen kein Rendezvous mit Chase. Es ging um Courtney und Jeff und ihre außer Kontrolle geratenen Gefühle.
Zu Hause angekommen, begab sich Brooke gleich in die Küche. Sie war auf ein Chaos gefasst, und genau das fand sie vor.
Überall standen schmutziges Geschirr und eigenartige Schachteln und Dosen mit ausländischen Etiketten herum. Und mittendrin, ohne das geringste Anzeichen von Hektik, Courtney und Jeff.
„Hallo, Brooke!“ Courtney strahlte sie an. „Oh, du warst einkaufen. Hast du etwas Nettes gefunden?“
„Ein Kleid und Schuhe.“ Die Dessous verschwieg sie lieber.
Courtney und Jeff tauschten einen Blick. Warum? Was hatte das zu bedeuten?
„Ziehst du
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