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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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die Zeitung mit Petes Foto an die Brust. Sie musste mit Erinnerungen leben – und mit Reue. Ohne die Arbeit beim „Herald“ sah sie Pete nicht mehr täglich, vielleicht gar nicht mehr.
    Sie sollte es als Neubeginn betrachten. Gab es einen besseren Weg, um Pete hinter sich zu lassen?
    „Ich komme klar“, sagte sie laut. „Ich muss nicht mehr Prudence sein und kann mich ganz auf mich selbst konzentrieren.“
    Trotzdem brachte ihr das keine Erleichterung, denn nicht Prudence Trueheart hatte sich in Pete verliebt, sondern Nora Pierce.
    Pete stand in der Stierkoppel und blickte zu Noras Bürotür. Sie war seit drei Tagen nicht zur Arbeit erschienen. Mindestens fünf Mal täglich hatte er bei ihr angerufen und stets eine Nachricht auf Band gesprochen. Ohne Erfolg. Gestern war er selbst zu ihr gefahren, doch sie hatte nicht geöffnet.
    Er hatte gehofft, sie würde zur Einsicht kommen. Seufzend stand er auf. Freitag. Zeit für das Golfspiel. Er ging zum Aufenthaltsraum, um den Schläger und den Golfball zu holen. Beim Eintreten sah er ein Blatt mit dem Briefkopf des „Herald“ an der Kühlschranktür.
    Also war Nora doch hier gewesen. Lächelnd ging er näher, nahm das Blatt von der Tür und las. Ging es um leere Kaffeekannen oder schmutzige Tassen? Doch es war ein Brief von Arthur Sterling.
    „Mit größtem Bedauern … Kündigung von Nora Pierce … mit Wirkung von Mittwoch … wünschen ihr das Beste …“
    Das konnte nicht wahr sein. Nora hatte gekündigt? Er hatte gewartet, und sie wollte nicht mehr herkommen? Seinetwegen? War sie so verletzt, dass sie ihn nicht mehr bei der Arbeit sehen konnte?
    „Das kann sie nicht machen.“ Er zerknüllte das Blatt und ging in die Stierkoppel, um seine Jacke zu holen und zu Nora zu fahren. Als er jedoch an ihrem Büro vorbeiging, bemerkte er Licht hinter der Jalousie.
    Ohne anzuklopfen, stieß er die Tür auf und trat ein. Kartons standen auf dem Fußboden. Nora ordnete Akten auf dem Schreitisch.
    Pete wartete, bis sie ihn ansah. „Was geht hier vor sich?“, fragte er heftig.
    Sie legte persönliche Gegenstände in einen Karton. „Ich hole meine Sachen“, erwiderte sie leise.
    „Das sehe ich. Ich möchte den Grund erfahren. Wieso hast du gekündigt?“
    „Du hast das Memo gesehen?“
    Pete nickte. „Typisch Sterling. Lässt die Bombe an einem Freitag platzen, damit sich der Rauch bis Montag verzogen hat. Ich verstehe nur nicht, wieso er deine Kündigung angenommen hat. Du hast doch einen Vertrag.“
    Endlich sah sie ihn verletzt an. „Lies zwischen den Zeilen. Nicht ich habe gekündigt. Er hat mich wegen Verstoßes gegen die Moralklausel meines Vertrags hinausgeworfen. Sterling versprach mir eine Abfindung, wenn ich still und leise verschwinde.“
    Das war wie ein Schlag in den Magen. Hinausgeworfen? Er wollte sie in die Arme nehmen und den Schmerz durch liebevolle Worte vertreiben. Doch er rührte sich nicht von der Stelle. „Er hat dich gefeuert, weil wir uns geliebt haben?“
    „Letztlich deshalb. Er hat mich gefeuert, weil ich verhaftet wurde, und dazu wäre es nicht gekommen, wäre ich nicht in dein Haus gegangen, und das wiederum wäre nicht geschehen, hätte ich Vic’s nie betreten. Alles geht also auf diese eine Nacht zurück. Die reinste Ironie, nicht wahr? Prudence Trueheart wird von Leidenschaft zu Fall gebracht.“
    „Du musst dich wehren.“ Pete stützte sich auf den Schreibtisch. „Das ist unfair. Mich trifft so viel Schuld wie dich, sogar noch mehr.“
    Nora schüttelte den Kopf. „Ich habe den Vertrag unterzeichnet, und ich kannte die Bedingungen. Es ist nicht so schlimm. In den letzten Monaten habe ich die Kolumne nicht mehr gern geschrieben. Vielleicht ist es so tatsächlich besser. Jetzt kann ich weiter Kunstgeschichte studieren, in Paris oder Rom, wo mich niemand kennt. Wenn mein Leben sich innerhalb einer Woche dermaßen verändert hat, wer weiß, was in einem Jahr sein wird?“
    Jetzt ließ er sich nicht mehr aufhalten. Mit drei Schritten war Pete bei ihr und hielt sie fest. „Du gehst nicht nach Paris oder Rom“, sagte er und küsste sie zornig und frustriert, weil er sie nicht zur Vernunft bringen konnte. Sie wehrte sich nicht, sondern kam ihm leicht entgegen, als wäre sie zu erschöpft, um ihm noch zu widerstehen. „Du solltest nicht gehen müssen.“
    „Ich will es.“
    „Ich könnte dir helfen.“
    „Du hast mir schon genug geholfen“, wehrte sie trocken ab und packte weiter, als hätte der Kuss keine Wirkung

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